MORGAN & BAILEY - 01 - Der Wolf im Schafspelz

Verfasst von Martin Bothmann am 13. Januar 2016.

VÖ: 08.01.16
(Contendo Media)

Klapptext:

Gerade erst hat Rose Bailey ihre neue Stelle als Pastorin der evangelischen Gemeinde angetreten, da gerät sie prompt in einen spannenden Kriminalfall, als in ihrem Gemeindehaus eingebrochen wird. Denn es scheint eine Verbindung zum Tod des vorherigen Pastors zu geben. Gemeinsam mit dem katholischen Geistlichen Charles Morgan geht die Hobby-Detektivin auf Spurensuche und lässt die örtliche Polizei ganz schön blass aussehen. Doch dann nimmt der Fall eine dramatische Wende.

Sprecher:

Rose Bailey – Rita Engelmann
Charles Morgan – Joachim Tennstedt
Joel Ashton – Bodo Wolf
Harry O´Neill – Pat Murphy
Sam Cullen – Hanno Friedrich
George MacDonald – Tobias Lelle
Rachel Anderson – Uschi Hugo
Leo Thomas – Louis F. Thiele
Polizist – Rainer Fritzsche
sowie – Stefanie Puke, Tim Caspers

Kritik:

Ohne Wenn und Aber gibt man bei dieser frischen Contendo Media Hörspielserie, bereits von Haus aus, die Artverwandten und eigens angestrebten Vergleiche heraus, deren Fans man hier ansprechen möchte. Pater Brown meets Miss Marple. Jepp genau so kann ich dies unterschreiben. Und genauso ist Morgan & Bailey auch angelegt. Eine simpel gestrickte, sehr nostalgisch gestaltete englische Krimi-Story, deren Hauptaugenmerk auf den beiden Hauptprotagonisten liegt, die sich hier eher zufällig über den Weg laufen, in Ihrem Job als Pfarrer und Pfarrerin aber Einigkeit finden. Wie bereits erwähnt ist das Setting immens traditionell. Alter Englischer Krimi, der ein wenig beschaulich auf Ganovenjagd geht. Die Story an sich ist sicherlich nicht sonderlich originell. Das muss sie aber auch gar nicht. Auch macht man gar nicht erst den Versuch - im Gegensatz zu alten Maritim oder aktuellen Titania Produktionen - anders oder modern zu klingen. Brav reiht man sich ein, folgt gängigen Strickmustern im Charakterausbau und ländlichen Kriminalfällen. Und gerade hier macht man bei Contendo einen ganz ausgezeichneten Job. Von der ersten Spielminute an erscheint das Setting völlig stimmig. Verträumt und bezaubernd zeichnet man ein kleinstädtisches England, in dem die beiden perfekt besetzen Hauptdarsteller sich kennen und schätzen lernen und ganz nebenei noch einen alten Raub aufklären. Was mich gänzlich überzeugen konnte ist die Stimmung und die Atmosphäre von Morgan & Bailey. Wundervolle Geräuschuntermalung, liebevolle Dialoge und stimmige Charaktere zeigen, dass man hier alle Hausaufgaben mit Sternchen erledigen konnte. Musikalisch perfekt in Szene gesetzt erinnert mich die verträumte, schwülstige Musik oft an staubige, alte Cornwall Krimis. Die Effekte sitzen. Sind breit gefächert und verweisen hier die eher minimalistische Konkurrenz deutlich hörbar in ihre Schranken. Auch die Sprecher glänzen. Rita Engelmann und Joachim Tennstedt sind hier als Duo zudem mehr als passend zusammen gefügt worden. Zwei Mimen, die verdammt gut miteinander harmonieren. So und nur so funktioniert eine Reihe dieser Art.

Fazit: Ein toller Serienstart für Genreliebhaber. Rundum gelungener, nostalgischer Enland-Krimi aus der Mottenkiste. Liebevoll umgesetzt und mordsmäßig stimmungsvoll. 8,5 von 10