MINDNAPPING - 21 - Die Schwarze Witwe

Verfasst von Martin Bothmann am 05. Mai 2016.

VÖ: 06.05.16
(Audionarchie)

Klapptext:

Der Tod seines Vaters konfrontiert den Schriftsteller Alexandre Watkins mit seiner als abgeschlossen betrachteten Vergangenheit. In der Abgeschiedenheit des kanadischen Ortes Fort Good Hope soll er sein Erbe antreten. Doch was er dort vorfindet, ist ein dunkles Geheimnis, das ihn und die Bewohner der Siedlung miteinander verbindet. Ein namenloser Schrecken, der durch die Kälte streift. Auf der Suche nach Opfern.

Sprecher:

Alexandre Watkins - Marius Clarén
McCleery - Hartmut Neugebauer
Rose Woodhouse - Marie Bierstedt
Nathanial Woodhouse - Jürgen Thormann
Leigh Wilson - Viktor Neumann
Richard Goldsmith - Horst Stark
Suzanne Hayworth - Luise Lunow
Beatrice Webb - Rita Engelmann
Megan Foster - Uta Dänekamp
Vater - Christian Brückner
Mutter - Arianne Borbach
Anrufbeantworter- Sandra Schwittau

Kritik:

Die "Schwarze Witwe" startet immens stimmungsvoll und zeigt große Nähe in ihrer Inszenierung zu Folge 7 "Das Geschwür". Auch hier stimmt das Setting. Eingeschneit und von der Außenwelt abgeschnitten, bietet Fort Good Hope mit seiner verschworenen Gemeinschaft aus verschrobenen Charakteren zudem einen tollen Nährboden für eine düster, unheilvolle Atmosphäre und der damit verbundenen Geschichte. Auch wenn dramatische Ereignisse (in diesem Fall diverse Todesfälle) immer wieder eruptiv in die Handlung rutschen, so ist die Handlung dieses Hörspiels doch zum größten Teil extrem ruhig und auf Stimmung bedacht. So liegt ein sehr drückender Soundtrack wie eine zweite Haut über dem Geschehen, der viel an der Atmosphäreschraube dreht. Auch der heulende Sturm, knarzende Schnee und viele weitere stimmige Umgebungsgeräusche zaubern ein tolles Flair. Die Sprecher sind überschaubar aber toll besetzt. Vor allem stimmlich setzt man auf Charakterdarsteller. Auch ist Hauptdarsteller Marius Clarén, der gleichzeitig als Erzähler fungiert, gut besetzt. Ohne großen Ballast werden nur schlüssige und kurze Erläuterungen als Erzähler geboten, die ein wenig mehr Background liefern, nicht aber die eh schon ruhige Handlung in Banalitäten ertränken. Man merkt der Vorlage und dem Dialogbuch von Autor Dennis Hendricks Hirn an. Auch der kurze Story Twist gegen Ende wirft einen ganz neuen Aspekt auf die bisherige Handlung und bereichert dieses Hörspiel immens.

Fazit: Eine weitere Highlightfolge innerhalb der Reihe, die mit extrem dichter Inszenierung besticht und trotz satter Spielzeit und teilweise schleppender Story kaum über Längen verfügt. Technisch top produziert und makellos. 8,5 von 10 Schneeflocken