MINDNAPPING - 22 - Alligator Farm
VÖ: 02.09.16
(Audionarchy)
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AUDIONARCHIE
Klappentext:
Tief in den Sümpfen der Everglades liegt die Alligator Farm der Eastmans. Es ist ein Ort ohne Wiederkehr. Wer hier ankommt, soll von der Bildfläche verschwinden und zwar spurlos. Davon ahnt der junge Dale Ferguson nichts, der sich im Familienurlaub mit seinem tyrannischen Vater Don auf einen Jagdausflug begibt. Der ideale Vorwand, um den ungeliebten, gewalttätigen Patriarchen durch einen „Unfall“ loszuwerden. Als die beiden Zeugen eines kaltblütigen Mordes werden, ist es bereits zu spät für sie. Vater und Sohn finden sich in einer Situation wieder, aus der sie nur gemeinsam entkommen können. Doch die Chancen sind äußerst gering
Sprecher:
Don Ferguson - Oliver Stritzel
Dottie Ferguson - Marion von Stengel
Dale Ferguson - Nils Rieke
Daphne Ferguson - Florentine Draeger
Luther Eastman - Wolfgang Condrus
Wanda Eastman - Arianne Borbach
Rodney „Roddy“ Eastman - Daniel Welbat
Jesus Manera - Lutz Mackensy
Joaquin Perez - Jan-David Rönfeldt
Roberto Luna - Jaron Löwenberg
Kritik:
Die Sommerpause ist vorbei und auch an der Thriller Front geht es nun weiter. Auch wenn die Story anfangs recht übersichtlich erscheint, besitzt sie doch eine gehörige Portion Komplexität, die sich in den sich entwickelnden 2 parallelen Handlungssträngen nach und nach entfaltet. Alles in allem eine sehr schöne Story an der es wenig zu kritteln gibt. Allerding ist Autor Markus Duschek ein Schreiberling, der sich nicht gänzlich auf das Kreieren von flüssigen wie stimmigen Dialogen versteht, sondern eher auf prollige Typen und laute Töne zurückgreift, um seine Charaktere zu stilisieren. Ein Umstand, der es den gut besetzten und stimmlich variabel gewählten Sprechern nicht immer leicht macht, eine emotional überzeugende Bandbreite zu liefern. Der Einstieg erfolgt seicht aber durch tolle Musikuntermalung sehr stimmungsvoll. Familienpatriarch und Paradearschloch Don terrorisiert seine Familie beim alljährlichen Campingurlaub. Als dieser wie üblich kein gutes Haar an den Seinen lässt, beschließt Sohn Dale, diesen nach Jahren des Terrors zu erschießen. Doch es kommt alles anders als er denkt. Denn Vater und Sohn geraten in die Gewalt der eher einfach gestrickten und extrem offen wie vertrauenswürdigen Alligatorfarmer-Familie Eastman, die nicht nur ihre Zucht führen, sondern auch den ein oder anderen Unglücklichen zur Arbeit auf ihrer Farm verdammen und deren Köpfe bei Bedarf an einen örtlichen Voodoopriester verkaufen. Hier trifft man auf den ebenfalls gefangene Roberto (der mir, besetzt mit Jaron Löwenberg, ein wenig zu cool und platt agiert) welcher bereits von seinen Kumpels gesucht wird, die ausgerechnet (welch Zufall) auf den weiblichen Rest der Ferguson-Familie treffen. Der Kreis schließt sich also, um in einem dramatische Finale aus Don und seinen Lieben wieder eine richtige Familie zu machen. Weniger Plattitüden wäre hier sicherlich mehr gewesen, denn so wirken Duscheks Dialoge auch hier arg konstruiert. Sei es drum, denn eigentlich ist Alligator Farm eine schöne Geschichte, die lediglich am Dialogbuch teilwiese ein wenig kränkelt. Die Dramaturgie dieser Folge stimmt in jedem Fall. Die Musikstücke, die gegen Ende immer zahlreicher werden, bieten immense Atmosphäre. Auch die Soundeffekte haben Stil. Gerade hier verbindet man viel Flair zwischen Sound und momentaner Handlung. Ein Umstand auf den sich Mindnapping schon immer verstanden hat. Wie bereits oben erwähnt sind die Sprecher gut besetzt. Auch unterscheiden sich diese durch angenehm variable wie charismatische Stimmen. Allerdings stehen viele der "Dicke Hose"-Dialoge einigen der Sprechern nicht wirklich gut zu Gesicht. Man mag dies oder auch nicht. Ein Dazwischen wird es durch das vorliegende Dialogbuch nicht geben. Der Hörer möge sich also bitte selber sein abschließendes Urteil bilden.
Fazit: Eine frische und sehr interessante Story, die der Reihe gut tut. Die Dialogwahl halte ich aber teilweise für überzeichnet und, von Plattitüden durchsetzt, für unglücklich. Technisch fehlerfrei bleiben am Ende 7,5 von 10 Punkte für einen kurzweiligen Genrethriller.