HELLWELL – Behind The Demon's Eyes

04 hellwell

VÖ: 14,04,2017
(High Roller Records)

Style: Heavy Metal

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HELLWELL

Fünf Jahre liegt das HELLWELL-Debüt von MANILLA ROAD-Bandkopf Mark „The Shark“ Shelton zurück. Mit „Behind The Demon's Eyes“ gibt’s den lange fälligen Zweitling, der sich als rauerer MANILLA ROAD-Nachschlag im Düstermetalgewand entpuppt. Am stellenweise pappigen Sound werden sich die Gemüter scheiden, musikalisch hingen gibt es auf 'Behind The Demon's Eyes' wieder viel zu entdecken. An musikalischer sowie kompositorisch-songwriterischem Kreativitätsreichtum hat es Mark „The Shark“ Shelton ohnehin noch nie gemangelt. Sechs Stücke sind es insgesamt geworden. Neben progressiver Rhythmus- Tempowechselvielfalt besticht der Sechstrackling durch ein kompaktes Maß an Durchschlagskraft. Geht's zum Auftakt („Lightwave“, „Necromantio“) noch kurz, bündig dafür größtenteils (nicht immer) direkt zur Sache, beherrschen spätestens ab dem dritten Handstreich beim unorthodox vielseitigen sechzehnminuten Düsterepos „To Serve Man“ komplexer arrangierte Progstrukturen, die noch mindestens ein, zwei Nuancen ungeschliffener als auf den ohnehin verwaschen produzierten MANILLA ROAD-Alben klingen. Was eingefleischte Klarsoundfetischisten verurteilen hat bei MANILLA ROAD und HELLWELL durchaus Methode. Das verwaschene Soundraster kommt dem Material umso effektiver entgegen. Mark Sheldons Gesang bekommt im weiteren Verlauf raue, aggressiv tiefkehlige Facetten, hält sich geschickt mit klarem Hochtongesang die Waage, das Keyboard baut sogar phasenweise immens massiv Spannung erzeugende, in unheimlich düster auf den Punkt gebrachter Horrorstimmung schwelgende Soundeffekte ins Geschehen ein, die sich als Stimmungsbrücken erweisen, der Zwischenpart wirkt als würde das hörende Individuum einer düster prozessierten zwischendurch sogar festlichen Hauch von Feierlichkeit hinzugebenden Messe beiwohnen, ehe noch ein heftig abgehendes Gitarrenriffkaskaden-Inferno inklusive gesteigertem Dramafaktor durch intensivierende Orgelklänge zur Attacke bläst. Die Schlagzeugarbeit des früheren MANILLA ROAD-Drummers Randy „Thrasher“ Foxe macht diese schräge Mixtur für Anhänger des bewährten US-Kauzquartetts aus Wichita (Kansas) zum besonderen Raumklangerlebnis, das Kunst auf würdevoll bizarrer Weise zelebriert. Spacelastiges Psychedelic-Geruchsaroma haftet den beiden folgenden Tracks „It's Alive“ und „The Galaxy Being“ an, beide sind nach typischem MANILLA ROAD-Level geerdet, und ehe man sich recht verhört, setzt das von Mark Sheltons Hauptband hinlänglich bekannte zwischen OMEN, SACRED STEEL & Co. liegende Gesangsmuster ein. Das mystische Horror-Schlußepos „The Last Rites Of Edward Horton“ wird zum kreativ gehaltreich fesselnden Monumental-Kino!

Fazit: Sowohl für MANILLA ROAD- Fans als auch HELLWELL-Bekenner geeignet, entpuppt sich „Behind The Demon's Eyes als nur geringfügig ungeschliffenere MANILLA ROAD-Variante gerade wegen ihrer hochgradig experimentiell gestalteten Feinheitenvielfalt etwas ausgereifter als sein Vorgänger, was von meiner Warte aus gute 8 von 10 Punkten ergibt. Essentielles Muss für überzeugte MANILLA ROAD-Fans, schneiden HELLWELL, die ihr ordentliches 2012er Debüt mit „Behind The Demon's Eyes toppen, parallel dazu fast kaum einen Deut schwächer ab! 8/10

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