SONATA ARCTICA – Aschaffenburg, Colos-Saal



Konzert vom 31.03.17
Support: THUNDERSTONE, STRIKER

Homepages:
SONATA ARCTICA
THUNDERSTONE
STRIKER

Bei dem derzeitigen Überangebot an Konzerttourneen und kleinen Festivals fiel meine Wahl auf dieses Konzert hier. Die entscheidenden Auswahlkriterien hierfür begründeten sich aus der Tatsache heraus, dass ich zum einen die Vorband STRIKER noch nie und zum anderen die zweite Supportband THUNDERSTONE schon ewige Jahre nicht mehr gesehen hatte. Den heutigen Hauptakt, den ich in den letzten Jahren oft genug gesehen hatte, musste daher diesmal als „nette Beigabe“ herhalten.

STRIKER, im letzten Jahr mit BRAINSTORM und PRIMAL FEAR auf Tour, wurden mir seinerzeit schon von einem Redaktionskollegen als Tipp ans Herz gelegt  - und Recht hatte er damit. Die Kanadier kannte ich bisher nur vom vorletzten Album „Stand In The Fire“ (2016), und das aktuelle, selbstbetitelte Album stand sogar erst zum heutigen Kauf am Merchandise an. Bewusst eine mir relativ unbekannte Band anzuschauen, kommt nach so vielen Jahren der Zugehörigkeit in der Musikszene doch eher selten vor, und so konnte ich die 40 Minuten Playtime der Ahornblätter ganz entspannt und aus sogar fast neutralem Blickwinkel auf mich wirken lassen. Hierbei half mir der Umstand, dass ich die acht Songs umfassende Setlist auch erst nach der Show von dem mir - selbst nach anschließenden Recherchen - unbekannt gebliebenen Tour-Rhythmusgitarristen auf Nachfrage übermittelt bekam (Anm. Red: John Simon Fallon. Danke an Karonline Hanna für die Info). Bei mir schlugen die Jungs aus Edmonton musikalisch auf jeden Fall voll ein. Diese unbekümmerte Art, ihren traditionellen, Gitarren orientierten Heavy Metal dem Publikum hör- und sichtbar näher zu bringen, hatte schon was Besonderes. Raus auf die Bühne, trotz überhaupt keinen Platz habend, mit richtig klar differenziertem Sound vom Hausmischer ausgestattet, einfach mit Spaß in den Backen abrocken und im Publikum ordentlich Beute machen, das hatte was und gelingt heute nicht mehr all zu vielen Kombos. Diese Jungs leben einfach noch den Metal, den sie spielen, was man nicht nur an den zerrissenen Jeans und ihren abgegriffenen Lederjacken festmachen konnte. Das klang alles so herrlich oldschool und führte sogar dazu, dass man am Ende ein ordentliches Singalong zusammen mit dem Publikum bei “Fight For Your Life” hin bekam. Nach dieser Performance haben sie in mir einen Fan dazu gewonnen!

Setlist STRIKER:
Crossroads
Former Glory
Locked In
Phoenix Lights
Out For Blood
Born To Lose
Too Late
Fight For Your Life

THUNDERSTONE existierten nach dem Ausstieg von Sänger Pasi Rantanen in 2007 nur noch in meinem CD-Regal. Ohne ihn war die Band für mich nicht vorstellbar und nach seinem Wiedereinstieg 2013 meine Welt in Bezug auf die Finnen wieder in Ordnung gebracht. Die Umstände, warum es letztendlich drei Jahre bis zur Veröffentlichung des 6. und letzten Albums „Apocalypse Now“ (01.04.2016) dauerte, das auf der Toursetlist mit drei Songs vertreten war, entziehen sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall konnte man dem 5er attestieren, dass ihre Rückkehr am heutigen Tag einem Erdbeben glich, denn der bandeigene Toningenieur übertrieb es mit der Lautstärke zum 1. Song doch überdeutlich. Nach dieser kleinen, aber entscheidenden Fehlerkorrektur durfte die doch zahlreich angetretene Fanschar in der Folge auch altbekannten Songs genussvoll lauschen, die für mich in Form von „Forevermore“ und „Until We Touch The Burning Sun“ ihre Höhepunkte fanden. Rantanen selbst hatte auch nach einer solch langen Bühnenabstinenz nichts von seiner unverwechselbaren Stimme eingebüßt. Zudem gelang ihm auch recht schnell ein Schulterschluss mit dem Publikum, das auf seine Spielereien mit eben diesem recht schnell ansprang. Trotz all des Lobes, den ich für diesen ebenfalls 40-minütigen Auftritt ausspreche, gibt es eine kleine Kritik in Richtung Band bzw. des Bassisten. „Noch ein Bier“-Sprechchöre anzustimmen sind ein Privileg einer Band namens SABATON. Euch mit fremden Federn bei der Animation zu schmücken habt ihr wirklich nicht nötig (!). Und leider heutzutage üblich sind die Handyleuchten der New Generation bei den Balladen. Sch…, das sieht echt so albern aus. Ganze drei (!!!) Feuerzeuge konnte ich im Rund der etwas über 400 Gäste nur erkennen… Egal, und auch nur zwei Feststellungen am Rande einer für mich gelungenen Vorstellung einer Band, die ich ab jetzt gerne wieder öfters erleben möchte.

Setlist THUNDERSTONE:
Veterans Of The Apocalypse
Tool Of The Devil
The Path
Forevermore
Weak
Through The Pain
10000 Ways
Until WeTouch The Burning Sun

SONATA ARCITCA starteten mit drei Songs vom neuen Album „9th Hour“ bei ebenfalls wieder gestochen scharf ausgepegeltem Sound, der Tony Kakko’s Stimme einmal mehr in Szene setzte. Das letzte von mir besuchte Konzert der Finnen fand vor fast genau zwei Jahren an gleicher Stelle statt und im Direktvergleich der beiden Setlisten miteinander konnte man kaum Gemeinsamkeiten feststellen. So kommt dann doch etwas an Abwechslung auf, wenn man eine Band seit eigentlich dem Anbeginn ihrer Touren kennt. Zieht man Vergleiche zwischen dem neuen Material wie „Life“ und dem von mir favorisierten älteren Material wie “Fullmoon” stellt man auch heuer zunächst nicht viele Unterschiede fest, denn Kakko’s interpretierte es so, dass es zum einen “seine” Songs waren und zum anderen wurde alt an neu angeglichen. Die eingebaute modernere Grundstimmung der letzten Alben verschmolz erneut mit dem allgegenwärtigen mystischen Keyboard- und Gitarrenspiel i. V. m. dem einfühlsamen Gesang, wie er seit Jahren für den Erfolg und den Wiedererkennungswert dieser Band steht. Vielleicht sorgte genau dieses Empfinden dafür, dass mir bei diesem Auftritt heute ein wenig die Konzentration schwand. Ich persönlich verbuchte für mich bis zum Schluss der knapp über 90-minütigen Spielzeit nur wenige echte Highlights. Wirklich erwähnenswert und nachhaltig in Erinnerung geblieben sind mir neben den eingangs erwähnten beiden Stücken hier nur am Ende noch das 10-minütige “The Power Of One” und in der Zugabe “Misplaced” und “I Have A Right”. Trotz alledem war es eine ordentliche, um nicht zu sagen gute Show, was mitunter am technischen Anspruch der einzelnen Musiker und eben am Gesang gelegen hat.

Setlist SONATA ARCTICA:
Intro We Are What We Are
Closer To An Animal
Life
The Wolves Die Young
In Black And White
Fairytale
Among The Shooting Stars
No More Silence
Abandoned, Pleased, Brainwashed, Exploited
We Are What We
The Power of One
---------------------
Misplaced
I Have A Right
Don't Say A Word (mit Vodka outro)

Fotos © by Karoline Hanna (Szeymour Photography)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.