UNICORN - The Legend Returns




VÖ: 06.12.2013
(Karthago Records)

Homepage:
http://www.karthagorecords.de/

Als weiterer Release der Heavy Metal Classics-Serie erscheint nun die 1987 von UNICORN veröffentlichte Mini-LP „The Legend Records“ ein echtes Sahnehäppchen für Insider, das bei einem kleinen, umso besser informierten Fanklientel Bekanntheit erlangte. Classic Metalmaniacs werden das Teil mögen. Galoppierende Gitarrengrooves, Hochtonschreie, filigrane Leadgitarrensoli, virtuoser Gesang, hymnenhaftes Flair gepaart mit unglaublich Tiefsinn und Leidenschaft geben dem kleinen Juwel soviel unter die Haut gehende Atmosphäre, das einem die Haare senkrecht zu Berge stehen. Der Einleitende Track „The Last Command“ gibt vorbildlich die Richtung vor. „Eyes on Fire“ , „The Bard's Tale“, („Separation“ besitzt streckenweise Proganstrich, entwickelt bei im Wechsel hierzu stehend simplen Grooveattacken samt schöner Melodiebreaks gar hymnenhafte Parts!), „Your Wildest Dreams“, das von einem Hubschrauber eingeleitete Powerspeedhämmerchen „The Hunt“, der Charakter des melancholisch düster umgesetzten Stücks „Mary Beth“ wird durch Hinzunahme weiblichen Gesangs aufgewertet. Das Gitarrenduo Holger Carow/Michael Blaumeiser bot eine für damalige Verhältnisse eine wirklich grandiose Gitarrenarbeit: satte Riffs, kraftvolle Hooks, überraschende Breaks einschließlich fesselnder Leadsoli, während die Gebrüder Günther und Manfred Klein an Bass und Schlagzeug ein robustes Fundament bilden, auf dem alle Songs fußen. Das balladesk in Phantasiewelten driftende „Stay“ bildet gekonnt den Brückenschlag zum großen sämtliche Kraftreserven freisetzenden Schlußdoppel zunächst von der mit dezentem Tastendruck per Keyboard eingeleiteten (sich zunehmend steigernden, am Ende gänzlich bis ins bizarre abgleitenden „Götterdämmerung“ beendet vom epischen Abgesang „Cry of the Jackal“. Das ist hymnenhaft klassischer Heavy Metal mit knarrzenden Gitarren, viel Dramafaktor und reihenweise pathetischem Gesang, dessen Inhalt durch feinfühlige Umsetzung besticht! Tiefe Backgroundgesänge, fesselnde Melodien, unglaublich viel Rasanz, saubere Stimmungswechsel hauchen dem vielschichtigen Konzept hinter „The Legend Returns“ mächtig Lebensgeist ein. Jürgen Henkelmann liefert einen für die 80er phantastisch flexibler Gesangsstil, in dramatischen Momenten nahe an näselnden Falsettgesang von KING DIAMOND/ MERCYFUL FATE heran reichend, ein andermal nicht unweit von WIZARD Fronter Sven Di Anna zu frühen WIZARD-Zeiten entfernt liegend, wobei dieser Vergleich allenthalben lediglich das grobe Spektrum eines aus mir völlig unerfindlichen Gründen unentdeckt gebliebenen Stimmvirtuosen abdeckt. Die kompositorische Schnittmenge von UNICORN liegt irgendwo zwischen ACCEPT, MERCYFUL FATE, IRON ANGEL und WIZARD, verbunden mit der schrulligen Kauzigkeit von Kapellen der Kultausfertigung BROCAS HELM, FAITHFUL BREATH, OSTROGOTH usw., rasante Gitarrenriffkaskaden, verträumt hymnenhaft episch-pathetische und sphärische Parts gewoben in uriges Kauzfeeling, umrahmt von fetter Bombastschlagseite, versehen durch einen Elitegrad spielerischer Qualität, die viele Teutonenstahleigenprodukte mühelos in die Schranken weist!

Optisch und inhaltlich in opulenter Form aufgemacht, erscheint das Teil mit zahlreich bis heute unveröffentlichten Bonustracks in limitierter Sonderauflage. Essentieller Underground-Pflichtstoff für die Epic/Truemetalfangemeinde. Weiß der Geier, warum UNICORN damals in den 80ern untergingen, es bis heute nie über den ewigen Insiderstatus hinaus geschafft haben! Sollte die Band immer noch existieren, wäre es ratsam, weiterzumachen. Für das frisch, dynamisch, stimmungsvoll fesselnd, absolut ehrlich bis zur letzten Faser 'true' gestaltete Werk sind auf meiner Skala starke 8,25 Punkte von 10 drin. Widerspruch zwecklos! Ein rares Kleinod seltener Art, das verdient zu neuer Ehre gelangt. - Geheimtipp für die traditionsbewusste Teutonenstahl/Epic-Truemetal-Sektion!

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