ENSIFERUM – Two Paths

09 ensiferum

VÖ: bereits erschienen
(Nuclear Blast Records)

Style: Epic Folk Metal

Homepage:
ENSIFERUM

Es gibt Konstanten auf die ist stets Verlass, im Folk Metal gilt dieser Leitsatz ohne den geringsten Widerspruch für ENSIFERUM. Zuverlässig wie gewohnt gibt das keinen Act im Genre fürchten müssende finnische Aushängeschild der Folkmetalszene einen weiteren Schlachtruf von sich, der mächtig aufhorchen lässt. Völlig ohne Clicktrack-Technik oder ähnlich restlos obsoleten Firlefanz wie ihn zeitgenössischen Metalproduktionen nur allzu häufig aufweisen verzichten ENSIFERUM nur zu gern, ihrem eingeschlagenen Weg auf dem siebten Longplayrelease unaufhaltsam weiter folgend. Netta Skog erweist sich einmal mehr als Virtuosin am Diggitalakkordeon, deren Stimme gleichfalls wichtige Akzente beisteuert. Egal ob „For Those About To Fight“, „Way of the Warrior“,  hätte wunderbar prolemfrei auf 'From Afar' Platz gefunden, so sehr erinnert mich diese großartig sich ins Gehör schälende Kampfhymne an dieses phantastische Album. „I Will never Kneel“ ist geradezu bezeichnend für ein diesen Worten gerecht werdendes Gesamtwerk. Der Ausflug in die Germanische Mythologie erfolgt mit dem cremigen Folkhymnengroover „Feast of the Valkyries“.  'Two Paths' zeigt ENSIFERUM erfrischend direkter, weniger experimentierfreudig als auf dem stellenweise recht gewagten Vorgängerwerk, was dem Gesamtbild noch viel besser bekommt. Satt nach vorn gehende Grooves verbunden mit verstärktem Kampf-Hymnenfaktor bestimmen das Bild druckvoll riffbetonter Wikingerschmiedeeisen vom Kaliber „King of Storms“ und „God is Dead“.
Dieser Eindruck zieht sich bis zum Schluß der 46-Minütigen Reise ins Reich der heidnischen Götter-Mythen. Bei ENSIFERUM hat alles Hand und Fuß. Mit einem herrlich phantasiereich gestalteten Coverartwork angefangen, endend bei der aller letzten gespielten Note. Gesteuert  von häufig treibend flotter Rhythmusdynamik marschieren ENSIFERUM zügigen Schrittes voran. „Ajattomasta Unesta“ zeigt allen Möchtegern-Heidenkapellen im Handumdrehen, wie ein kraftvolles Intro mit Schwung auf der Pfanne richtig zu klingen hat, selbiges gilt für das Outro „Unettomaan Aikaan“. Das Wechselspiel zwischen sauberen Klarvocals, heroische Brücken bauender Chöre im Kontrast zu extremen Deathmetalvocals funktioniert zuweilen immer noch  sehr effektiv. ENSIFERUM tun gut daran, sich dieses prägende Merkmal auch weiterhin künftig beizubehalten. Moment mal... „Don't You Say“ - hat hier jemand SKYCLAD gerufen? Zumindest kommt ein dezenter Hauch der englischen Folkmetal-Genre-Begründer zum Vorschein, während „Hail to the Victor“ durch die Boxen bläst, bin ich sogar geneigt AMORPHIS trifft MANOWAR (!) zu denken. Holla, die Waldfee! KORPIKLAANII mögen folkiger klingen, WINTERSUN  etwa mindestens eine Spur schneller, doch qualitativ... liegen ENSIFERUM gegenüber jeglicher Konkurrenz immer noch ganz weit vorn. Mit Alben wie „Two Paths“ wird sich dieser Eindruck bei Thor's Hammer (!) der nordischen Götter und Göttinnen sei Dank löblicherweise auch nicht ändern.
Fazit: Wann hätten ENSIFERUM jemals enttäuscht? Auch mit ihrem gelungenen siebten Output hält die Wikingersippe ihr blau-weißes Banner im kräftigen Herbststurm tapfer aufrecht. Es gibt immer zwei Pfade... abweichen oder unbeirrt standhaft bleiben? Letzteres tun ENSIFERUM.
- Stark! 8,75/10

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