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SKYCLAD - The Wayward Sons of Mother Earth/ A Burnt Offering for the Bone Idol/ Jonah's Ark/Tracks from the Wilderness/ Prince of the Poverty Line/ The Silent Whales of Lunar Sea

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VÖ: bereits erschienen
(Noise Records)

Style: Heavy-Thrash / Folk Metal

Homepage:
SKYCLAD

The Wayward Sons of Mother Earth (1991)
Nach erfolgtem Ausstieg bei den Thrashern SABBAT beschloss deren Ex-Sänger  Martin Walkier neues Terrain zu erkunden. Daraufhin gründete der kreative Kopf  eine Folkband mit Namen SKYCLAD. Was später einmal daraus werden sollte, deutete dieses cremige Debüt bereits an. SKYCLAD konnten sich mit ihrer Mischung aus klassischem Heavy Metal, Speed- und Folk verbunden mit sozial-gesellschafts- und politkritischem Textinhalt recht schnell eine größere Fanbasis aufbauen. Die Nachricht, das der Mensch seinen rücksichtslosen Umgang mit der Natur ernsthaft hinterfragen sollte, um etwas dagegen zu tun, stieß im Veröffentlichungsjahr 1991 nicht völlig auf taube Ohren. Dezent an passender Stelle eingestreute Violinensoli und Tasteninstrumente erzeugen vereinzelt intensiv das Ohr fesselnde Atmosphäre verbunden mit einem Härtelevel, das später folgende Mittelaltercombos wie Subway to Sally/In Extremo grundsätzlich nie erreichten. Was wäre eine Nummer wie „The Widdershins Jig“ oder die Traumballade „Moongleam und Meadowsweet“ ohne Violine? Wie Brot ohne Butter. Ansonsten reagieren im Regelfall eindeutig die Gitarren. „Our Dying Island“ überfährt einen mit fett sägenden Killergrooves. Heftige nach vorn gehende Thrasher sind mit „The Sky Beneath My Feet“, „The Cradle Will Fall“ oder „Skyclad“ auch vertreten. Das atmosphärische von düsteren Chorälen gekrönte Sahnehäppchen Terminus“ sorgt für den niveauvollen Abgang, eines tollen Debüts, dem es gelingt, SABBAT-mäßiger Thrash und mittelalterlichen Folk, in ungeschliffenem Reinkultur-Stadium auf exzellenter Groovelevelbasis zu verbinden.
Ergo:Der Genremeilenstein sollte in keiner gut sortierten Tonträgersammlung fehlen.
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A Burnt Offering for the Bone Idol (1992)
Würde das Debüt der britischen Folkmetalhimmelsstürmer SKYLCAD nicht mehr  als eine Eintagsfliege in den Annalen der Metal History sein, würden SKYCLAD mit ihrem nächsten Longplaywerk schwächeln oder es gar toppen? , A Burnt Offering fo the Bone Idol knüpft nahtlos dort an, wo The Wayward Sons of Mother Earth aufhörte, dieses Kracheralbum setzt den Reigen seines fulminanten Erstlings fort. Verstärkt mit den SATAN/PARIAH-Recken Stefe Ramsey/Graeme „Bean“ English gelang es dem Ex-SABBAT-Frontsänger Martin Walkier erneut, unverzichtbare Genrefeinkost abzuliefern, an der kein Fan vorbeikommt, und darüber hinaus die Fanbasis noch gewaltig ausbauen. SKYCLAD schaffen es mit 'A Burnt Offering for  the Bone Idol', ihr schon mehr als ansprechendes Debüt sogar noch zu übertreffen! Glanzlichter setzen u. a. die schnellen Folk-Thrash-Brecher „A Broken Promised Land“, „Spinning Jenny“ und „The Declaration Of Indifference (zwei unentbehrliche Genre-Klassiker!), die gemäßigt leise Akustik-Folk Brücke „Ringstone Round“, sowie das düstere Balladenstück „Alone in the Death's Shadow“. Fritha Jenkins' gefühlvolle Violinen-, Mandolinen-, und Keyboardeinsätze sowie deren effektiv greifender Hintergrundgesang ermöglichen es 'A Burnt Offering For The Bone Idol' mehr Emotionen freizusetzen als beim guten, obgleich noch nicht ganz ausgereiften Erstling. SKYCLAD hatten trotz fulminanten Debüts einen Riesen Schritt nach vorne getan. Was auf dem Erstling alles noch etwas roh klang, bekam spätestens hier auf  'A Burnt Offering...' sein erforderlich passendes Maß an Feinschliff. Die Heavyness vom Debüt wurde beibehalten, Folkanteile und mystische Parts mitsamt Hinzunahme Violine bzw. Keyboardsilhouette finden sich nun weitaus deutlicher verstärkt in den Songs wieder. Ein professionell abgemischter Gesamtsound trägt unterstützend bei, den ausgeprägten Groovefaktor einschließlich dramaturgischer Gesangslinien gezielt zur Geltung kommen zu lassen. Deshalb gilt für viele SKYCLAD-Fans ' A Burnt Offering... als bestes Album in der Bandhistorie der englischen Folk-Metal-Crew.  Eine Scheibe mit Langzeitwirkung, die auch entspanntes Zwischenhören erlaubt.
Fazit: Für 'A Burnt Offering for the Bone Idol' gilt das Prädikat: Unverzichtbar
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Jonah's Ark/Tracks from the Wilderness (1993)
Gleich mit dem Opener „Thinking Allowed“ schufen SKYCLAD einen Klassiker,  selbst außergewöhnlich betitelte Songs („Schadenfreude“) fügen sich nahtlos in den Themenkontext einer Scheibe, die durch ein sehr übereinstimmendes Soundgewand besticht. Traditionell keltische Folkelemente treffen auf geradlinigen Thrashmetal.  Härtegradmäßig mögen SKYCLAD auf 'Jonah's Ark' das Rad zwar ein wenig  zurück gedreht haben, was der Kombination aus hoher Melodievielfalt im Einklang mit ungewohnt hohem Experimentierfreudigkeitsgrad geschuldet ist. Nicht mehr aus dem Kopf heraus wollend süchtig machende Melodien einschließlich mitreißender Spannungsbögen gleichen den Verlust der eigentlich keiner ist, bei Nummern wie „Cry Of The Land“, „Earth Mother, The Sun and The Furious Host“ sowie dem in reichlich Melancholie getränkten Schlußhymnen-Höhepunkt „It wasn't meant To  End This Way“ locker aus. Die Geige bekommt mehr Freiraum, duelliert sich mit  den Gitarren oder bekommt per Schlagzeug begleitet ihren Solopart. Folk-Anteil nimmt phasenweise Überhand, auf erfrischende Twingitarrenharmonien wird  ebenso wenig verzichtet. Durchschnitt regiert bei „The Ilk to Human Blindness“ und „A Word To be Wise“. Hier machen sich erstmals Abstriche im SKYCLAD'SCHEN Schaffen bemerkbar, womit leichte Abzüge in der B-Note unvermeidbar sind.
Der Bonus beinhaltet die aus drei Studio-Tracks und ebenso vielen Liveaufnahmen bestehende 'Tracks of the Wilderness'-EP. Nachdem Kollegen schreibender Zunft SKYCLAD gar mit der ebenfalls von der grünen Insel kommenden Legende Thin Lizzy verglichen, war ein Cover als Studiosession veredelt im SKYCLAD-Gewand mit Chören und Violinensolo Pflicht. Die Wahl fiel auf „Emerald“ - ein Stück, das auch live immer fett rüber kommt. Zu den drei Livetracks bedarf es im Grunde eigentlich kaum vieler Worte. „The Declaration of Indifference“, „Spinning Jenny“ und „Scyclad“ - Klassiker, die Live wie im Studio effektiv zünden, gehören bis  heute bei SKYCLAD zu den für die Inseltruppe unverzichtbaren Live-Standards.
Fazit: Auch dieses empfehlenswerte Doppel führte den Entwicklungsprozess der Band konsequent weiter.
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Prince of the Poverty Line (1994)
Allein das spritzige Starterdoppel "Civil War Dance" & "Cardboard City" zeigte, wofür "Prince Of The Poverty Line" stand: Mehr Eingängigkeit, verbunden mit viel Würze sowie deutlich mehr Spielwitz. Für mich lieferten SKYCLAD den idealen Herbst-Soundtrack 1994! Die letzten Thrashfragmente vom Debüt gingen damit endgültig flöten. 'Prince of the Poverty Line' entwickelte sich zur nahezu perfekten Fusion mystisch keltischer Sounds, massiv schwerem Riffbetonten Heavy Metal und Traditioneller Folkelemente. Vor Studiotermin zu den Aufnahmen der Scheibe
konnte Violistin/Keyboarderin Catherine Howell engagiert werden, deren griffige Violinensoli sich als Volltreffer herausstellten. Speziell bei "Sins Of Emission"  ein knallig fetter Tanzfeger auf ungefährem Level von "Spinning Jenny"zeigt sie ihr Können. Der Bandinternen Entwicklung Rechnung tragend, konzentrierte sich der vielseitig kreative SKYCLAD-Bandkopf Martin Walkier nun stärker auf Melodien statt Sprechgesang, mitsamt seiner gepfeffert ironisch-sozialkritisch in bekannter Weise gesellschaftlicher und politischer Thematik Denkanstöße verpassenden zum Schmunzeln anregenden Lyriks. „Land Of The Rising Slum" oder "The One Piece Puzzle" sind weitere Perlen, die sich inklusive keltischer Elemente als Bereicherung im Fundus herausstellten, gleiches gilt für straight-rockendes Gourmetfutter wie  "A Bellyful Of Emptiness", den komplexen Thrasher "Gammadion Seed" oder  ein vorzüglich schleppend-sphärisch aufgeladenes "Womb Of The Worm".
Fazit: Auch dieses hochkarätige für SKYCLAD-Verhältnisse sogar überraschend experimentiell ausgefallene Album gilt zurecht als Klassiker der Bandhistory.
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The Silent Whales of Lunar Sea (1995)
Nach diesem Album verließ Bandgründer
Der fünfte SKYCLAD-Auswurf zeigte sich wieder wesentlich rauer, direkter weniger verspielt dafür weitaus gestraffter. Nach zwei beachtlichen Alben und einem guten Drittling hatten die "Fürsten der Armut" aus Newcastle längst ihre Nische gefunden. Vielleicht waren die Engländer mit Schuld am großen Mittelalter-Rockboom in
den 90ern von dem Kapellen wie Subway To Sally beeinflusst durch SKYCLAD nachhaltig profitierten. Mit Georgina Biddle wechselte erneut die Position an Violine/Keyboard, was dem Gesamtresultat keineswegs wirklich geschadet hat. Englische Folkelemente treffen keltischen Spirit verbunden mit der Dynamik traditioneller Heavy Metal und Thrashanteile. SKYCLAD hatten es wieder einmal geschafft sich nicht als pure Selbstkopie zu outen, sondern konsequent ihr eigenes Ding durchzuziehen. Anspiel-Hit-Tipps einer weiteren starken Scheibe sind: "Just What Nobody Wanted", "Art-Nazi", der Groovehammer „Turngoat Rebellion“,  das mystische teils verträumt chorallastige von Flötenklängen begleitete ureigenen magischen Spirit entfaltende „A Stranger in the Garden“ und „Another Fine Mess“.
Schlußresumeé:
Ohne SKYCLAD würde es wahrscheinlich keinen Folk-Metal geben. Selbst andere weitaus kommerzieller ausgerichtete Mittelalter-Rock-Ensembles profitierten von der Pionierarbeit der Engländer, deren szeneprägender Kultstatus ungebrochen ist.  Alle fünf in lohnenswerter Luxusausführung neu aufgelegten Alben der Noise-Ära kommen inklusive 12seitigem Begleittext und Interview des Noise-Labels, unter dessen Schirmherrschaft die Veröffentlichung aller fünf Alben erfolgte. Für treue Himmelskleid-Anhänger, ist die Wiederauflage der kultigen ersten fünf SKYCLAD-Alben als optisch feine Digipack-Luxusediton im Edel-Pappschuber dringender Kaufempfehlung wert, sofern man sie nicht bereits in Original-Vinylauflage besitzt.
Benotung: 8,5/9/8/9/8,5

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