MOTHER ROAD



Mailer vom 24.05.14
Interviewpartner: Chris Lyne (git.)

Homepage:
MOTHER ROAD

F-R:
Moin Chris, zunächst meinen Glückwunsch zum Debüt „Drive“ deiner neuen Band MOTHER ROAD. Bevor wir näher auf MOTHER ROAD und „Drive“ eingehen hätte ich aber noch eine abschließende Frage zu deiner alten Band SOUL DOCTOR. Warum wurde sie eigentlich aufgelöst?

Chris:
Hallo Mike, zuerst einmal vielen Dank für das Interview! Gerade während ich dir antworte, bekomme ich die Nachricht das wir heute auf Platz 6 der Amazon Rock & Blues Charts und auf #35 der Classic Rock Charts in den USA gelandet sind. Wie geil ist das denn ;-)) Was SOUL DOCTOR betrifft: die Chemie stimmte einfach schon lange nicht mehr in der Band und es wurden auch nicht mehr die gleichen Ziele verfolgt. Was mich dann letztendlich zu dem Entschluss kommen ließ, meine eigene Band zu verlassen.

FFM-Rock:
MOTHER ROAD wurden von dir und dem texanischen Sänger Keith Slack (Ex-MSG, Ex-Steelhouse Lane) gegründet. Kannst du bitte mal etwas zu dieser doch eher ungewöhnlich anmutenden Zusammenkunft erzählen?

Chris:
Keine Ahnung, was du daran ungewöhnlich findest….LOL Aber gut, als ich die Idee hatte, diese Band ins Leben zu rufen, hatte ich zwar schon eine ziemlich genaue Vorstellung davon, welche Art von Stimme ich immer wollte und welche auch 100% zu meinem Songwriting passen würde. Ich wusste aber auch, wie schwer es sein würde, solch einen Sänger zu finden. Nicht nur die Stimme ist wichtig, sondern auch, ob jemand authentisch, bzw. die richtigen Vibes und Attitude hat. Ganz wichtig ist natürlich auch, dass die Chemie zwischen den Musikern stimmt! Du siehst, es ist nicht einfach …LOL. Also fingen meine Managerin Birgitt Schwanke und ich an einen passenden Kandidaten zu suchen. Wir bekamen eine Menge Bewerbungen von vielen talentierten Musikern, wo ich aber immer das Gefühl hatte, irgendetwas passt nicht. Schließlich spielte sie mir ein paar Songs von STEELHOUSE LANE vor, die ich bis dato nur vom Namen her kannte. Ich war beeindruckt, obwohl es mich erst richtig vom Stuhl gefegt hat, als ich ein Bootleg von MUDPIE gehört habe, eine Band von Keith aus den frühen Neunzigern. Hier hatte er diese Art von Songs geschrieben und interpretiert, die mich sofort begeisterten! Wir nahmen Kontakt zu ihm auf, und er war angetan von der Idee. Ich schickte ihm zwei Songideen rüber und bereits zwei Tage später kamen seine ersten Ideen zurück. Ich war so begeistert, dass ich mich erst einmal setzen musste. Diese Art der Chemie innerhalb der Songwriter ist sehr selten, es passte einfach alles! Keith hat diese Musik im Blut und sein Gesang war absolut fantastisch!

FFM-Rock:
Mit Alessandro Del Vecchio (HARDLINE u. v. a. mehr) habt ihr einen der gefragtesten Keyboarder Europas am Start, wobei der Rest der Gruppe doch eher aus unbekannten Namen der Musikszene besteht. Nach welchen Kriterien habt ihr das MOTHER ROAD Line Up zusammengestellt?

Chris:
Im Moment ist es ja der Trend, ein schnelles Projekt für eine Platte etc. ins Leben zu rufen. Für Keith und mich war das nie ein Thema, eine richtige Band klingt anders und ist auch immer mehr unser Ding gewesen. Mit Zacky (Anm.: Athanasios Zacky Tsoukas, dr.) verbindet mich ja schon eine lange Freundschaft seit unserer gemeinsamen Zeit bei SOUL DOCTOR. Unbekannt ist er nicht gerade, denn er ist einer der besten Schlagzeuger, den wir hier haben in Deutschland. Ich kann mir ehrlich gesagt auch keinen Besseren vorstellen ;-) Auch Franky (Anm.: Frank Binke, b.) kenne ich schon sehr lange, und wir haben schon manche Sache zusammen gemacht. Als ich die beiden fragte und sie die ersten Ideen hörten, waren sie sofort dabei. Mit dem Keyboarder dachte ich, dass es schwerer wird. Da wir jemanden brauchten, der in erster Linie Hammond und Piano spielen sollte. Ich stieß irgendwann auf Alessandro, den ich aber mehr durch seine Arbeit als Produzent und Keyboarder div. AOR Projekten kannte. Ich war mir nicht sicher, ob er auch für uns der Richtige ist, aber wir fragten ihn und er war sofort Feuer und Flamme als er hörte, um was es geht. Bei unserem ersten Gespräch stellte sich dann heraus, dass er genau diese Art von Musik an oberster Stelle in seinem Herzen trägt, eine eigene Hammond hat und sie auch spielen kann wie ein wahrer Meister. Alle Jungs sind Höllenmusiker mit dem Herz an der richtigen Stelle und ich bin sehr froh, dass sie dabei sind!

FFM-Rock:
Du selbst komponierst und spielst seit Jahren Blues orientiert mit deiner Gitarre. Musikalisch ist euer Debüt „Drive“ komplett im Blues Rock angesiedelt. War das eine Vorgabe beim Songwriting oder eher ein gestecktes Ziel für das Album?

Chris:
Weder das eine noch das andere…LOL. Um ehrlich zu sein habe ich mir nie viele Gedanken darüber gemacht! Ich habe auch nie versucht, wie der eine oder andere zu klingen, oder gar jemanden zu kopieren. Ich versuche immer gute Songs zu schreiben  und nicht wie ein Plagiat zu klingen, ohne natürlich meine Einflüsse und Vorlieben zu verleugnen. Ich glaube, das geht auch gar nicht und warum auch? Ich bin stolz darauf! MOTHER ROAD ist ein Haufen sehr talentierter Musiker, die sich alle mit ihrem eigenen Stil in die Songs einbringen. Das kreiert einen eigenen Sound ohne seine Vorlieben zu verleugnen! Keith z.B. kommt aus einer Gegend in Texas, wo ZZ TOP, Janis Joplin Johnny Winter und all die großen Blues Rock-Größen herkommen. Er ist mit dieser Musik aufgewachsen, hat sie mit der Muttermilch aufgesogen, das spiegelt sich natürlich in unserem Sound wieder - gar keine Frage. Aber auch all die anderen Jungs haben und fühlen diese Musik, deswegen ist diese Platte auch so authentisch. Ich habe die Musiker im Studio einfach spielen lassen und ihren Gefühlen beim Recorden der Songs freien Lauf gelassen um ihre ganze Leidenschaft zu wecken. In meiner Tätigkeit als Produzent für „Drive“ war mein Rezept: Mixe eine wahre Blues Hard Rock Band aus den frühen Siebzigern, eine Tasse aus Einflüssen und Erfahrungen der Mitglieder und gute Songs mit einer Prise Modernität in der Produktion ;-))

FFM-Rock:
MOTHER ROAD, die andere Ausdrucksweise für den legendären Highway „Route 66“. Hier stellt sich die Frage: Was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei? – sprich der Bandname, die Band an sich oder die Songs?

Chris:
Songideen ;-) Mit dem Namen der Band ist es eine recht lustige Geschichte. Wir hatten jede Menge Ideen, aber keine gefiel uns so richtig. Irgendwann war ich bei einem Freund in der Autowerkstatt, sah dort dieses beeindruckende Route 66 Blechschild an der Wand, wo dann auch Mother Road zu lesen war. Ich dachte mir, klar klingt gut und hat eine sehr tiefe Beziehung zu der Musik, die wir spielen. Als ich Keith davon erzählte, sagte er mir, dass er noch nie von diesem alternativen Beinamen des berühmten US amerikanischen Autoren John Steinbeck gehört hat. Er war sich anfangs nicht so sicher, aber er konnte sich immer mehr damit anfreunden, um es mit seinen Worten zu sagen: Heck, if you can have Cricket’s, Beatles and Zeppelin’s, why not a Mother Road? ;)

FFM-Rock:
Entgegen der Erwartung für das Frontcover ein Foto oder eine Zeichnung der Route 66 zu wählen, habt ihr euch für eine andere, im Vintage Style gehaltene Zeichnung entschieden, die mir persönlich sehr gut gefällt. Was gibt es hierzu zu berichten?

Chris:
Ja, das mit der Straße wäre ja zu vorhersehbar gewesen! Wir wollten ein Cover im Stil von alten Vinyl Platten aus den 70ern haben, die wir alle lieben. Als unser Grafiker mit dieser ersten Idee ankam, waren alle sofort begeistert. Es handelt sich hierbei übrigens um ein Foto und keine Zeichnung. Du siehst, wir sind anders, als man denkt….. ;-)

FFM-Rock:
Schlage einem jetzt neugierig gewordenen Blues- oder auch SOUL DOCTOR Fan doch bitte mal 2 – 3 Songbeispiele vor, die er zum Antesten von MOTHER ROAD unbedingt anhören sollte und erkläre dazu auch, warum du genau diese Songauswahl empfiehlst.

Chris:
Das ist nun echt nicht einfach, da alle Songs für sich stehen und keiner wie der andere ist. Ich werde es trotzdem versuchen.
1. „FEATHER IN YOUR HAT“, weil er einer meiner persönlichen Favoriten ist. Der Song hat ein Wahnsinns-Groove und Drive.
2. „DRIVE ME CRAZY“, ein Song mit einem Riesen Chorus und ein Paradebeispiel dafür, wie gut wir als Band im Studio harmoniert haben.
3. „THE SUN WILL SHINE AGAIN“, der Song steht für alles, was uns stark macht. Ich könnte jetzt noch 8 weitere nennen, aber du wolltest ja nur drei…LOL

F-R.:
Diese Frage bekommen alle meine Interviewpartner gestellt. Kannst du mal eine lustige Anekdote von einer früheren Show oder aus dem Proberaum bzw. aus dem Studio zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?

Chris:
Mmmmhhhh, live kann ich dir leider noch keine nennen, da wir ja bis jetzt auf dem Sektor noch nicht viel unterwegs waren. Was wirklich lustig war, war ein Texaner im Januar in Berlin im Studio. Keith hatte das letzte Mal als Kind Schnee gesehen und ihm war immer kalt, weil er diese Temperaturen einfach nicht gewohnt war. Es schneite aber aber auch wirklich fast drei Wochen, so dass wir unseren Song „Still Rainin“ kurzerhand „Still Snowin“ tauften ;-)

F-R.:
So, dann zum Abschluss noch deine persönlichen Worte an unsere Leser und eure Fans.

Chris:
Vielen Dank an eurem Interesse an MOTHER ROAD, hört euch das Album an und lasst es ordentlich rocken. See you all on the road and believe me guys, we will kick your ass !!

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock                                                    Foto by Mother Road

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