CARSTEN LIZARD SCHULZ SYNDICATE



Mailer vom 25.11.15
Interviewpartner: Carsten Schulz (voc.)

Homepage:
CARSTEN LIZARD SCHULZ

FFM-Rock:
Moin Carsten, meinen Glückwunsch zur Veröffentlichung von „The Day The Earth Stopped Turning“. Du hast in deiner Laufbahn als Sänger schon viele Tonträger veröffentlicht. Wie würdest du diesen Release bezeichnen: Erfüllung eines Kindheitstraumes oder …?  

Lizard:
Absolut!!! Die Idee, eine 70er mäßige Classic Rock Scheibe zu machen, wollte ich schon nach meinem Ausstieg bei DOMAIN 2006 verwirklichen, damals noch als „echte“ Band gedacht. Leider ging das nach recht kurzer Zeit wieder in die Brüche, also hab ich vor sechs Jahren angefangen, an diesem Mammutprojekt zu werkeln.

FFM-Rock:
Nachdem du deine Stammband EVIDENCE ONE auf Eis gelegt hast bist du zahlreiche Jobs als Sänger für andere Bands oder Projekte angegangen. Wann hast du den Entschluss gefasst das CLS Syndicate anzugehen?

Lizard:
Letztlich, wie gesagt, vor sechs Jahren. Damals hab ich begonnen, mit unterschiedlichsten Kollegen, Songs zu schreiben, und nach Mitstreitern zu suchen. Dass es jetz so lange gedauert hat… naja, ich hatte halt noch einiges anderes zu tun. :-)

FFM-Rock:
Du betreibst zusammen mit Steffen Seeger (git. MIDNITE CLUB, Ex-EVOLUTION) die Seegewerk Studios, also lag es nahe den zentralen Punkt der Aufnahmen dort stattfinden zu lassen. Waren das auch deine Gesichtspunkte die Stammmusiker wie die Seeger Brüder Steffen (git.) und Holger (key.) oder Oliver Guettinger (git.) mit ins Boot zu nehmen?

Lizard:
Ja, wobei die Auswahl der sozusagen „Stammbelegschaft“ Steffen und ich gemeinsam getroffen haben. Steffen’s Bruder Holger, mit dem ich ja schon einige Platten gemacht hab, war für die Orgel sowieso gesetzt, da er einfach die Idealbesetzung für diese Art Musik ist. Oliver Güttinger spielt mit Holger seit Jahren in einer grandiosen Classic Rock Coverband namens MOBY DICK, und Seegi wollte unbedingt mit ihm zusammen aufnehmen – ein absoluter Glücksgriff, wie sich am Ende herausgestellt hat!

FFM-Rock:
Wie bist du bei der Auswahl und der Verpflichtung der insgesamt 32 Gastmusiker vorgegangen? Neben gesetzten Musikerfreunden standen Wünsche und Kosten da doch wohl auch zur Debatte, oder?

Lizard:
Ich bin eigentlich sehr strategisch und organisiert vorgegangen: Zuerst habe ich Freunde und Bekannte gefragt, mit den meisten hatte ich ohnehin in der Vergangenheit bereits hier und da gearbeitet, danach habe ich Freunde dieser Freunde gefragt, und zu guter Letzt einfach Musiker, auf die ich stehe, von denen ich seit Jahren Fan bin. Die Reaktionen waren großartig, und ich habe letztlich nur sehr wenige tatsächliche Absagen erhalten. Die meisten waren sofort dabei. In der Tat haben sich, nachdem sich meine Arbeit an der Scheibe immer mehr herumgesprochen hat, sogar einige Musiker gemeldet, die von sich aus mitmachen wollten. Da sag ich natürlich nicht nein. Von Geld hat kaum einer gesprochen, was ich als großes Kompliment empfinde. Sicher, ich war noch in Verhandlung mit dem einen oder anderen „Hochkaräter“, aber die konnte und wollte ich mir nicht leisten. Letztlich waren sie auch nicht nötig, da mir absolut fantastische Musiker mit meiner Scheibe geholfen haben.

FFM-Rock:
Schaut man sich die Bands an in welchen oder für die du in den letzten Jahren tätig warst, überrascht es den Außenstehenden vielleicht doch ein wenig, dass „The Day The Earth Stopped Turning“ ein rein klassisches Hard Rock Album wurde. War das so beabsichtigt?

Lizard:
Mag sein, und ich befürchte, dass dies der eine oder andere auch nicht verstehen wird, aber was wäre der Sinn darin, etwas zu machen, was ich in den Bands davor auch schon so gemacht hab?! Letztlich ist die Scheibe eine Herzensangelegenheit, und so weit weg bin ich von der DEAD END HEROES Scheibe beispielsweise, oder meiner Arbeit für IAIN ASHLEY HERSEY, der leider kürzlich verstorben ist, eigentlich ja nicht.

FFM-Rock:
Die Musik wurde zum Großteil von verschiedenen Gastmusikern beigesteuert und von dir mit Texten versehen. Gab es für die Musikschreiber Vorgaben und wenn ja welche?

Lizard:
Eigentlich nur: Ich will ein 70er Classic Rock Album machen! Das Erstaunliche am Ende war, dass jeder eine andere Vorstellung davon hatte, was die 70er ausmacht. Während es für mich in erster Linie PURPLE und RAINBOW waren, definierten es andere mehr in Richtung BAD COMPANY, ZEPPELIN oder KANSAS. Dadurch wurde die CD auch deutlich vielschichtiger, als ich es für möglich gehalten hatte.

FFM-Rock:
Insgesamt kamen 16 Songs zusammen, die es zu veröffentlichen galt. Mit Sicherheit war es nicht einfach ein Label zu finden, das bereit war, ein Debüt und dieses noch als Doppelalbum zu veröffentlichen. Was hast du bei der Labelsuche so alles erlebt?

Lizard:
Die Labelsuche war schwieriger als der komplette Aufnahme- und Songwritingprozess. Letztlich wollte ich ein Label, das sagt, man findet’s geil und will die CD in ihrer Gänze als Doppelalbum rausbringen – wobei ich diese Vorgabe zuerst nicht angegeben hatte. Sagen wir so, die allermeisten Labels haben sich das Album nicht mal angehört.
Powerprog kam sofort mit „Geil! Wollen wir machen!“ Perfekt!

FFM-Rock:
Bei der Anordnung der Stücke auf den beiden CDs ist mir aufgefallen, dass gerade die 2. CD mehr gradlinige Rocksongs enthält, wobei auf der 1. CD mehr die experimentelleren Stücke zu finden sind. Kannst du mein Empfinden so teilen?

Lizard:
Ja, wir wollten nach hinten raus etwas Gas geben, andererseits haben wir natürlich auch darauf geachtet, dass die beiden CDs in etwa gleich lang sind, von daher gab es nicht so viele Möglichkeiten. Wobei, experimentell, naja, ich finde eigentlich alles eher… klassisch. :-)

FFM-Rock:
Wenn das überhaupt bei der Anzahl der Stücke möglich ist, nenne mir doch bitte von jeder CD einen Song, den du als Referenz oder Anspieltipp für das Album nehmen würdest und erkläre auch gleich warum.

Lizard:
Puh, das ist extrem schwer, da für mich alle Tracks ihre Berechtigung haben, aber ich sag mal so, besonders die beiden Opener jeder CD sind sehr bewusst gewählt, „The Prize Is Shame“ klassischer PURPLE/RAINBOW Rocker, und „Last Train To Babylon“ eigentlich das genaue Gegenteil, sehr gediegen mit viel Piano, aber weit ab von einer Ballade.

FFM-Rock:
So, dann sind wir auch schon am Ende der Fragerei. Zum Schluss bitte noch einige persönliche Worte an unsere Leser und eure Fans.

Lizard:
Ich danke jedem, der sich für das Album interessiert. Hat sechs Jahre gedauert, bis die Scheibe fertig war, und ich hoffe, dass man in einigen Jahren immer noch davon spricht.

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!

Mike von FFM-Rock                                                              Foto by CLS Syndicate

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