PRETTY MAIDS – Göteborg, Sticky Fingers

Konzert vom 24.11.16

Support: Degreed

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Pretty Maids
Degreed

Running order:
20:30 – 21:00: Degreed (30 Minuten) Wertung: 6/10
21:30 – 23:10: Pretty Maids (100 Minuten) Wertung: 8,5/10
Zuschauer: 450 (ausverkauft)

So kann es gehen: Morgens um 5 Uhr aufstehen, 220 km Dienstreise, Arbeitsende 17 Uhr, 200 KM Rückfahrt direkt nach Göteborg, kurzes Abendessen reingestopft, nur um dann beim Sticky Fingers anzukommen und erstaunt festzustellen, dass man von der Security nicht reingelassen wird: „Sorry, ausverkauft, ich kann dich nicht reinlassen!“ „Aber ich stehe auf der Gästeliste.“ „Nö stehst du nicht!“ Tja, was bleibt ist der schnelle Griff zum Handy, um den Sticky Fingers Manager anzurufen… Elias hatte meine Anfrage per Email schlicht übersehen, kam dann aber gleich durch den Hintereingang heraus, um mich dann eben durch diesen auf direktem Weg in den Club zu lotsen. Auf diesem Weg ein „Stort tack“ (großes Dankeschön) an Elias, der das unkompliziert und schnell gelöst hat.
Puh, das war doch mal ein Start. Vorteil der ganzen Aktion war, dass ich direkt neben der Bühne in die Halle kam und mich nicht durch die Menschenmassen drängeln musste. Und prompt legten DEGREED mit ihrem eingängigen Pop-Rock los. Allerdings konnten die 4 Stockholmer mich nicht überzeugen. Zu belanglos wirkten die Songs, obwohl sie als Einheizer für den Hauptact eigentlich ganz gut passten.


Als dann aber pünktlich wie immer im Sticky Fingers um 21:30 der Mainact die Bühne erklomm war klar, dass es gar keiner Vorband bedurft hätte. Kein Wunder bei dem aktuellen Knaller-Album Kingmaker plus dazu noch unzählige Klassiker aus der nun auch schon über 30-jährigen Bandhistory. Kurioserweise liegt der letzte Besuch in Göteborg allerdings schon 11 Jahre zurück. Lierum, larum das Publikum verzieh die lange Abstinenz und feierte mit dem Fünfer aus Dänemark eine feucht-fröhliche Party, während der eine gute Mischung aus alt und neu gefunden wurde. Die 2 Opener von Kingmaker starten in eine furiose Reise durch die musikalische Zeitgeschichte aller Anwesenden, denn mir ist bewusst Niemand im Publikum aufgefallen, der unter 40 war, von daher gehe ich davon aus, dass die gesamte Versammlung genauso wie ich mit den Pretty Maids groß geworden sind. Klar hat es auch hier schwächere Perioden gegeben und eine Menge Besetzungswechsel, aber Ronnie Atkins am Mikro und Ken Hammer an der Gitarre halten das Bandgefüge zusammen und haben mit der aktuellen Besetzung eine harmonierende und funktionierende Einheit zusammenbekommen, der es Spaß macht zuzusehen und –hören.


Überaschungen in der Setlist gab es weniger bis auf vielleicht das überragende Another Brick in the Wall pt. 2 Cover und den Merry Jingle, der bereits 3 Tage vor dem ersten Advent gespielt wurde, aber warum nicht. Spaß hatten die Jungs auf der Bühne vor allem dann, wenn kleine Missgeschicke passierten… Einmal setzte der Keyboarder, der bei einigen Liedern auch zur Gitarre griff, mal auf einen falschen Sound und erntete dicke Grinsegesichter von seinen Kollegen. Ronnie Atkins sang dann auch schon mal die falsche Strophe und musste herzlich über sich selbst lachen und hielt dann einfach das Mikro ins Publikum, da er selbst nicht mehr weitersingen konnte vor Lachen. Die Krönung war dann aber doch, als der Drummer eins seiner China Becken abschoss, welches krachend vom Podest fiel und eilig vom Roadie wieder eingesammelt und mit Tape gefixt wurde. Herrlich zu sehen, dass da alles Menschen und keine Retorten oder Maschinen auf der Bühne stehen, die Spaß am Musik machen haben und sehr sympathisch herüberkamen. Ich stand direkt rechts an der Bühne bei Ken Hammer und bekam mit, wie dieser von einem Fan ein Snus überreischt bekam (Snus ist so ein kleiner Beutel mit Zigarettentabak, den man sich zwischen Ober- oder Unterlippe und Zahnfleisch klemmt, um seine Dosis Nikotin ohne Zigarettenqualm zu bekommen). Ken probierte und spukte ihn wieder aus und meinte zum Fan, dass der aber eklig schmeckt… Zum Dank überreichte Ken dem Fan aber eine Flasche Carlsberg. Ungefähr 10 Minuten später hat der besagte Fan dann eine neue Dose Snus besorgt und machte einen neuen Versuch den Gitarristen zu beglücken. Diesmal war Ken zufrieden. So kann man Fannähe auch darstellen! Daumen hoch! Auch Ronnie Atkins und Rene Shades am Bass waren ständig ganz nah am Publikum und bezogen die Fans mit ein. Alles in allem ein gelungener Konzertabend, der sehr schnell zu Ende ging und wohl niemanden enttäuscht zurückließ.

Setlist Pretty Maids
Intro
01. When God Took a Day Off
02. Kingmaker
03. Red, Hot and Heavy
04. Heavens Little Devil
05. Face the World
06. Yellow Rain
07. Rodeo
08. Bull's Eye
09. Savage Heart
10. Pandemonium
11. Another Brick in the Wall Part 2 (Pink Floyd cover)
12. I.N.V.U.
13. Please Don't Leave Me (John Sykes cover)
Intro: Fortuna Imperatrix Mundi (Carmina Burana) (Carl Orff)
14. Back to Back
15. Love Games
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16. Mother of All Lies
17. Little Drops of Heaven
18. Future World
19. A Merry Jingle (We wish you a merry Christmas/ Jingle Bells) (The Greedies Cover)

Topp: Spaßfaktor, Pink Floyd Cover, Back to Back, Future world
Flopp: Little Drops of Heaven

 

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