FREEDOM CALL – Aschaffenburg, Colos-Saal

Konzert vom 08.02.17   
Support: EDEN’S CURSE, VEONITY  

Homepages:
FREEDOM CALL
EDEN’S CURSE
VEONITY

3 Bands, 3 Heimatländer, 3 neue Studioalben und kurz vor dem Tourstart ein Fernsehauftritt bei RTL2 (ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Sender mal in einem meiner Berichte erwähnen würde) des Headliners, der für kontroverse Diskussionen in der Metalwelt sorgte. Ich behaupte mal, dass der dort bei der Sendung „Tausch dein Lied“ entstandene Cover Song „Herzilein“ der WILDECKER HERZBUBEN in Sachen Promotion noch etwas am Zuschauerinteresse für die „Master Of Light“ Tour beigetragen haben dürfte. Und… Trommelwirbel…. Haben sie ihn gespielt? – Abwarten und bis zum Ende lesen!  

 

VEONITY – für viele hier ein unbeschriebenes Blatt, so bislang auch für mich. Das schwedische Kleeblatt gibt es auch erst seit 2013 und hat bislang 2 Studioalben und eine EP veröffentlicht. Und die Songs daraus bilden einen repräsentativen Querschnitt der bislang überschaubaren Schaffensphase der melodisch ausgelegten Power Metaller. Für die Schweden lief es heute trotz eines kleinen technischen Gitarrenproblems im Vergleich zur ersten Show gestern in Köln runder. Man hatte im Vergleich zum Vortag einen Soundcheck. Dieser war dort aus Zeitgründen ausgefallen, da der Tourbus mit einer Panne liegengeblieben war. Funktionierende Technik bringt ein gewisses Maß an Selbstsicherheit und diese spielte das Quartett aus. Musikalisch nicht weit entfernt vom Headliner agierend, hatte man auch schnell das dankbare Publikum erreicht. Die Twin Gitarren, dankenswerter Weise kein Keyboard, viel Doublebass, variable Songs sowohl von der Melodieführung als auch vom Gesang her, trafen den Nerv der Aschaffenburger Metalheads, was deutlich zu sehen und am Applaus zu hören war. Für alle Protagonisten waren das 35 kurzweilige Minuten am heutigen Konzertabend.

 

EDEN’S CURSE waren bereits im Frühjahr 2015 mit FREEDOM CALL auf Tour und konnten da allerorts das Publikum überzeugen und jeweils einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Genau dies gelang ihnen auch bei ihrem ersten Stelldichein im Colos-Saal. Bei deutlich besserem Sound als noch beim Opening Act und etwas besseren Lichtverhältnissen genossen die fünf Herren ihre unterfränkische Feuertaufe. Allen voran Sänger Nikola Mijic, den die geringen Platzverhältnisse überhaupt nicht zu interessieren schienen. Er erinnerte von seiner Agilität her ein ums andere Mal an Johnny Gioeli von AXEL RUDI PELL. Für mich wieder interessant war die Feststellung, dass eine Band funktionieren kann, in der die Bandmember aus vier Ländern stammen und sich nur eben für eine Tour oder Festivalauftritte zusammenfinden. Hierbei hatten sie zudem noch mit Christian Pulkkinnen (ADAMANTRA, SIMULACRUM) einen Neuzugang am Keyboard zu integrieren, der zwar schon bei der kurzen CD-Release Tour im letzten November letzten Jahres in England mit am Start war, aber dennoch als Neuling bezeichnet werden darf. Weit gefehlt, wer hier irgendwelche Gedanken an Unsicherheit oder mögliches Lampenfieber verschwendete. Aufgeschlossen, sympathisch und absolut entspannt gab sich Chrism, wie man ihn ruft, auf und neben der Bühne, was sich auch auf die einzelnen Musiker an sich zu übertragen schien. Beim Versuch, professionell und perfekt zu agieren, verlor man über die 50-minütige Showtime allerdings das Publikum etwas aus den Augen. Man hatte zwar eine eigene kleine Fanbase am Start, die aber auch bei den Songs vom neuen Album „Cardinal“ mit etwas Zurückhaltung reagierten und nur Lärm bei den Bandklassikern „Masquerade Ball“, „Black Widow“ oder „Evil & Divine“ veranstalteten. Unverständnis herrschte hingegen zum Fehlen von „Holy Man“ auf der Setlist, wie man zu hören bekam. Unterm Strich jedoch ein guter, aber auch noch ausbaufähiger Auftritt, der für den Neueinsteiger in Sachen EDEN’S CURSE gezeigt haben dürfte, dass man durch diese musikalisch ordentlich unterhalten wird.

Setlist EDEN’S CURSE:
Prophets Of Doom
Masquerade Ball
Black Widow
The Great Prentender
Jericho
Sell Your Soul
Unbreakable
Evil & Divine
Angels & Demons

Neues über FREEDOM CALL von, während oder nach ihren Auftritten zu schreiben wird langsam schwer, denn sie zählen hierzulande derzeit wohl zu den tourstärksten Bands. Zudem läuft die „Master OF Light”-Tour auch schon seit letztem Herbst, und da fällt ein sich nicht zu wiederholen nicht gerade leicht. Konzerte wie heute hier in Aschaffenburg sind schon etwas Besonderes. Die Stimmung bei den gut 250 Besuchern kochte vom ersten Takt an. Fast überflüssig wirkte da Frontmann Chris’ Bemerkung  “jetzt geht die Post ab” zwischen dem ersten und zweiten Stück. Wenn auch nicht ganz, aber Aschaffenburg, nur 100 km entfernt von der Bandhomebase Nürnberg, wurde einmal mehr zu einem Heimspiel und erneut zu einer Happy Metal Party. Die Songauswahl versprach durch die Aneinanderreihung von Hits wie “United Alliance”, “Freedom Call”, „Carry On” einen hohen Unterhaltungswert. Selbst die vier neuen Songs vom für mich besten Studioalbum („Master Of Light“) seit langem, fügten sich in das Feuerwerk der Partylaune bestens ein, wobei beim Titelsong neben den beiden Stromgitarren auch eine Akustikklampfe zum Einsatz kam. Mittlerweile unverzichtbar kam auch „Mr. Evil” wieder zum Einsatz und mit der Metal Messe vor “Metal Is For Everyone” gar ein weiterer, mehr als gelungener Showpart. Tja, und da waren wir auch schon beim eigentlichen Setende angelangt. Bis jetzt kein „Herzilein“ und es sollte auch in den vier Stücken der Zugabe - hier sei “Circle Of Life” mit seinem Akustikpart mit Chris am Keyboard und Lars Retkowitz an der Akustikgitarre gesondert erwähnt - in Aschaffenburg nicht mehr folgen. Schade, ich hätte es gerne gehört. Chris, Lars, Rami und Ilker hätten es auch gespielt, wie mir Chris schon vor der Show versicherte, aber….
Also ihr Callers, ihr habt auf dieser Tour noch die Chance, „Herzilein“ kredenzt zu bekommen. Chris Bay baut euch, ich sag mal, maximal zwei goldene Brücken während der Show. Wenn ihr die als solche erkennt und überquert, dann seid ihr nicht nur einfache Callers, sondern echte und verdiente Krieger des Lichts.  

Setlist FREEDOM CALL:
Tears Of Babylon
United Alliance
Kings Rise And Fall
Union Of The Strong
Freedom Call
Hammer Of The Gods
Masters Of Light
Carry On
Mr. Evil
A Perfect Day
High Up
Metal Is For Everyone
----------------------
Circle Of Life
Power & Glory
Warriors
Land Of Light

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.