PAIN – Aschaffenburg, Colos-Saal

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Konzert vom 06.11.17
Support: CORRODED, SAWTHIS

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PAIN
CORRODED
SAWTHIS

Eigentlich hatte ich mir von diesem Konzertabend gar nicht so viel erwartet: SAWTHIS kannte ich gar nicht; PAIN musikalisch nicht ganz so meine Baustelle und bereits auf dem ersten Tourabschnitt vor fast genau einem Jahr in der Würzburger Posthalle erlebt, aber da waren ja noch CORRODED. Diese wurden mir erst vor gut einer Woche durch den deutschen Promotor nähergebracht - wohl ein Wink des Schicksals.

11 Sawthis

Als SAWTHIS aus Italien ihren ersten Song anstimmten, glaubte ich im falschen Film zu sein. Eine Thrashmetalband als Support für PAIN? Bevor ich mich jedoch näher mit einem „das zieh ich mir nicht rein“ beschäftigen konnte, wurde ich auch schon eines besseren belehrt. Das Quintett spielte über die zur Verfügung stehenden 30 Minuten eine Art Modern Thrash, der für viele Anwesende wohl gewöhnungsbedürftig gewesen sein mag, dem ich aber auch einiges Positive abgewinnen konnte. Die angebotenen Stücke waren sehr abwechslungsreich arrangiert und wurden technisch anspruchsvoll umgesetzt. Stimmlich bewegte sich ihr Sänger von typischem Thrashgesang incl. Metalcore Shouts bis hin zu Death Growls. Man merkte dem Quintett an, dass es Tour- und Konzerterfahrung vorzuweisen hatte. Wie die Jungs später zu Recht stolz berichteten, war es in ihrer über 15-jährigen Bandkarriere der dritte Deutschlandbesuch im Rahmen einer Tour und der erste in der als klasse empfundenen Konzertstätte namens Colos-Saal.

11 Corroded

Nun war es an der Zeit, eine nächste musikalische Bildungslücke zu schließen. Nachdem mir letzte Woche der aktuelle und 4. Longplayer “Defcon Zero” der Schweden untergekommen war, wurde mein heutiges Erscheinen zum Pflichtprogramm. Wie sich im Laufe des Abends herausstellte, waren viele meiner anwesenden Bekannten ebenfalls wegen CORRODED gekommen. Das Quartett überraschte mich zunächst durch sein Bühnenoutfit. Vier Typen, die vom Erscheinungsbild unterschiedlicher fast nicht sein konnten, steckten in gleichen Lederkutten, die ähnlich der von Zakk Wylde (BLACK LABEL SOCIETY) gestaltet war, sich jedoch dahingehend unterschieden, dass auf der Vorderseite der Name des jeweiligen Musikers und sein Job innerhalb der Band prangte. Zu optimalen Soundverhältnissen rockten die Jungs so tight wie auf der CD. Keine Samples oder irgendwelche Einspielungen vom Band, einfach moderner Heavy Rock in der Schnittmenge von DISTURBED, FIVE FINGER DEATH PUNCH, PANTERA und eben BLS. Diese Art von Musik räumte ihnen vor Jahren sogar mal das Attribut des beliebtesten schwedischen Newcomers ein. Nun, dieser Zeitpunkt der Bandgeschichte ging wohl ebenfalls komplett an mir vorbei. Auch wenn die heutige Setlist aus dieser Ära nur drei Stücke hervorbrachte und der Fokus mit sechs Stücken auf dem aktuellen Werk lag, in ihren 50 Minuten hatten die Jungs Aschaffenburg erobert. Egal, ob man es neben den ganzen eingängigen Rocknummern wie bei „I Am The God “ mal ruhiger angehen ließ oder auf Mitmachparts bei “Age Of Rage” baute, die Jungs hatten auf ganzer Ebene gepunktet, und das nicht nur bei mir. Einen weiteren Sympathiepunkt dürften sie sich mit ihrer Fanfreundlichkeit am Ende des Konzertabends ebenfalls noch abgeholt haben.

Setlist CORRODED:
Carry Me My Bones
Gun And A Bullet
Vessels Of Hate
Fall Of A Nation
Retract And Disconnect
Age Of Rage
Burn It To The Ground
I Am The God
Six Feet Of Anger

11 Pain

Wenn Mastermind Peter Tägtgren (voc., git.) seine Painheads ruft, dann kommen diese auch. Wenn wie in Aschaffenburg an einem Montag auch nicht ganz so zahlreich, aber sie kommen und feiern ihre schwedischen Industrialgötter. Anders kann man das erneute Schaulaufen von PAIN auf ihrem 2. Tourabschnitt zum (noch) aktuellen Album „Coming Home“ nicht bezeichnen. Ganz weg von der Untermalungselektronik im Hintergrund setzte man auf pure Bühnenpower. Vollgas von Anfang an. Bei klarem Sound und viel Nebel war das dankbare Publikum vom ersten Ton an dabei. Die Setlist wurde im Gegensatz zum ersten Tourrun etwas angeglichen und der ein oder andere ältere Song wieder mit ins Programm aufgenommen (siehe Setlist). Dem aufmerksamen Beobachter wird aber auch nicht nur das aufgefallen sein, sondern er dürfte festgestellt haben, dass für den verhinderten Johan Husgafvel am Bass Jonathan Olsson von DYNAZTY stand, welcher seinen Job souverän erledigte und dafür bei der Bandvorstellung kurz vor „Call Me“ vom Meister selbst hervorgehoben wurde. Ok, ich will’s kurz machen. Die Show war (wieder mal) gut, für einen Eintrittspreis von 27 € an der Abendkasse war der Unterhaltungswert insgesamt in Ordnung. Dass ein Set nur 65 Minuten plus drei Songs Zugabe hat, daran ist der Fan ja ebenfalls gewöhnt. Aber ich bin nach wie vor kein Freund von zu viel Technik (Samples, Chöre vom Band etc.) auf der Bühne. Von daher sehe ich PAIN immer etwas differenzierter. Im Bereich Industrial sind sie für mich nach wie vor die Nr. 1, auch wenn mich musikalisch der live angestiegene „Dance-Anteil“ wie bei “Just Hate Me” oder Zombie Slam” mehr und mehr irritiert.

Setlist PAIN:
Dancing With The Dead
Monkey Business
Black Light Satellite
Suicide Machine
Dirty Woman
The Great Pretender
Just Hate Me
Zombie Slam
Call Me
Same Old Song
End Of The Line
Nailed To The Ground
Coming Home
On And On
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You Only Live Twice
Eleanor Rigby
Shut Your Mouth

Fotos by Stephan Ferenczi (Full Metal Foto)

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