AIRBOURNE - Aschaffenburg, Colos-Saal




Konzert vom 28.12.08
Support: The Chucks

www.airbournerock.com
www.chucks-online.de

Das Beste zum Schluss, so könnte man den AIRBOURNE Gig bezeichnen. Die Vorfreude war riesengroß, wich aber erstmal purer Ernüchterung, als ich kurz nach halb acht im Colos-Saal eintraf. Rappelvoll war die Hütte und es kamen immer noch mehr Leute, die nicht nur zum Rauchen vor der Tür waren. Wo sollen die denn alle noch hin? Vielleicht sollte man sich von Veranstalterseite da auch mal Gedanken machen, ab wann der Colos-Saal „ausverkauft“ ist…

Als Vorgruppe wurde kurzfristig die junge Ludwigshafener Band THE CHUCKS verpflichtet, über die ich mir allerdings kein richtiges Urteil erlauben kann, da ich mir noch im Foyer eine Taktik zum späteren Betreten der Halle bereitlegte, Smalltalk inbegriffen. Ehrlich gesagt hatte ich auch keine große Lust, jetzt schon in die Höhle des Löwen zu wandern, denn der Abend wurde noch heiß genug. Während der Umbaupause suchten wir uns unsere Plätze aus, die eigentlich, egal wo man steht, vom Schweiß des Nachbarn dominiert wurden. Okay, es ist Rock´n´Roll, aber Waschtag sollte nicht nur mittwochs sein…

Nun wurde es endlich Zeit für die Überflieger des Jahres und als Intro wurde die Top-Gun-Melodie abgespielt. Unter frenetischem Jubel betraten die Aussies die Bühne, legten los wie die Feuerwehr und wie erhofft war auf einmal richtig Bewegung auf und vor den Brettern. Also so richtig richtig! Im Publikum flog die Kuh und das Headbangkommando aus Downunder übernahm die Regie und führte diesen Auftrag brav bis zur letzten Sekunde aus. Leute, das kann nicht gesund sein, wenn man schon mit ner halbleeren Pulle Jacky und ner Büchse Bier auf die Bühne kommt und zusätzlich noch 85% des Konzertes im Dauerbangzustand ist. Ach ja, that´s Rock´n´Roll ;-) 
Angus Young´s Thron wackelt beachtlich, zumal nicht nur Sänger & Gitarrist Joel dieser unglaublichen Körperertüchtigung frönt, nein auch David und Justin gingen ab wie ein D-Zug, wechselten sehr häufig ihren Standort, bangten wie die Bekloppten und vergaßen nicht eine Sekunde, was sie eigentlich zu tun hatten. Nach den ersten 5 Songs dachte ich, das würde so langsam abflauen, aber da hatte ich die Rechnung ohne die Wirte gemacht. Bis zur letzten Sekunde gaben alle Gas, als gäbe es kein Morgen mehr. So was brutal positiv Beklopptes habe ich noch nicht gesehen - wie geil!! Beim Song „Girls In Black“ war Sänger Joel nicht mehr zu halten: er verließ die Bühne durch den Fotograben und begab sich ins Publikum. Selbstverständlich ohne aufzuhören zu spielen. Die Crewmitglieder waren wohl etwas überrascht und es gab so einige panische Blicke der Hinterhereilenden *g*. Vor dem Merchstand solierte er ein bisschen und dann ließ es sich der hyperaktive Frontmann nicht nehmen, an der Bar spielenderweise über den Tresen zu klettern und sich selbst ein frisches Bier zu zapfen! Okay, dabei hat er dann nicht gespielt, aber die Fans rundherum machten genug Krach und feuerten ihn an. Sensationell! Danach eilte er wieder auf die Bühne und ließ es sich erstmal wohlverdient schmecken. Und da war ja noch der Jacky…. der kam dann später dran. Auch die australische Art eine Bierbüchse zu öffnen wurde vorgeführt: Man knallt sie sich so lange gegen die Birne, bis das Weißblech nachgibt. Nein, nicht der Verschluss, sondern die Büchsenwand!! Meine Herren, was Joel so alles kann *g*.

Die ganze Extrembewegungsparty dauerte 75 Minuten, bis dann alle 4 Jungs total erschöpft die Reißleine zogen. Diese 75 Minuten setzten sich aus allen Songs des aktuellen Albums und einem Song der älteren australischen 8-Track-EP zusammen. Normalerweise meckere ich ja immer über Shows dieser Länge, muss hier aber mein höchstes Lob zollen und bin mehr als zufrieden mit dieser energetischen und mitreißenden Show! Bei der nächsten Tour dürfte ein weiteres Album vorliegen und dann schwitzen wir noch etwas mehr und länger. Dann aber bitte in einer von der Größe her angemessenen Location. AIRBOURNE spielten heute ihre letzte Headlinershow der RUNNING WILD-TOUR 2008 (als Support mussten sie allerdings noch antreten), was unter anderem dazu führte, dass sämtliches Merchandise im Preis gesenkt wurde und kurz nach der Show fast nur noch in Kindergrößen vorhanden war. Zum Glück war ich schnell genug….  ;-)
 
Abschließend kann man feststellen, dass der einfache, dreckige und energiegeladene Hardrock nicht nur im Jahr 2008 lebt, sondern überhaupt nicht unterzukriegen ist. Wenn die Jungs sich nicht selbst von der Bühne bangen und saufen, dann werden wir noch viel Spaß mit ihnen haben - Stand Up For Rock´n´Roll -

PS:
Für mich war das DAS Konzert des Jahres 2008 !

Setlist AIRBOURNE:
Stand up for Rock´n´Roll
Hellfire
Fat City
Diamond in the rough
What´s eatin´ you
Girls in Black
Cheap Wine, cheaper Women
Heartbreaker
Too much, too young, too fast

Running wild
When the Girls get hot
Blackjack

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.