EDGUY - Wartenberg-Angersbach, Oval





Konzert vom 07.02.09
Support: HARTMANN & FATRO

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EDGUY in ihrer Heimat ist immer so ne Sache. Ich hab das Szenario ja schon sehr oft miterlebt und es wurde immer entweder sauvoll oder sauschlecht. Voll wurde es regelmäßig im Kreuz und im Oval, während es in der grünen Messehalle eher schlecht war. Lag aber an der Halle und weniger am Soundmann, ebenso wie an der Drumhardware und der damit verbundenen langen Unterbrechung, bis Zottel (Dominik) das Ding wieder hingekriegt hat. Wer sich jetzt fragt, was ich hier schreibe, der fragt berechtigt, denn mit der aktuellen Tour hat bloß die prallgefüllte Halle was zu tun. Alles andere ist Schnee von gestern und vorgestern…
Okay, es ist der 7. Februar 2009 und EDGUY haben „Heimspiel“ im Oval zu Wartenberg-Angersbach. Viel zu klein die Hütte oder viel zu viel los? Von beidem etwas. Genau eine Woche vorher hatte ich bereits das Vergnügen, dem Gig in Bamberg beizuwohnen. Also wusste ich, was auf die 2500 Fans im seit Wochen ausverkauften Oval zukommt. Auf mich kam erstmal ein feiner Sitzplatz auf der kleinen Empore zu. Kann mer net meckern, hier könnte ich öfters sitzen. Nach den beiden Neuverpflichtungen im Vorprogramm (HARTMANN & FATRO), die gut bzw. durchschnittlich waren, startete nach der Umbaupause das Intro in Form von „Banküberfall“ von der EAV. Die bandeigene Startrakete bildete recht passend „Dead Or Rock“ was nahtlos in „Speedhoven“ überging. Sehr mutig, mit zwei Songs des neuen Albums zu beginnen. Wie auch in Bamberg erwies sich das auch hier als absolut gerechtfertigt, denn die Fans drehten ab wie die Verrückten. Hey, ist ja schon fast wie in Südamerika und von oben sieht das mal richtig geil aus! Diese intensive Bewegung auf und vor der Bühne erzeugte natürlich entsprechende „Abluft“ und es wurde heiß im Saal, richtig heiß. Nachteil für die, die oben sitzen *g*  Die Band war, trotz der schon seit einiger Zeit andauernden Tour, extrem gut aufgelegt und in prächtiger Spiellaune. Frontclown Tobi, der wie üblich zu diesen Jahreszeiten (warum tourt man denn auch im Winter??) von einigen biestigen Viren heimgesucht wurde, was schon zu zwei Konzertabsagen führte, fegte über die Bretter, als hätte er gerade ne Doppeldosis Adrenalin intravenös verabreicht bekommen. So kennt man ihn, immer Vollgas, egal was der Körper dazu sagt. Schlafen kann man dann ja im Bus  ;-) Es ging direkt und ohne Umwege weiter zu „Tears of a Mandrake“ während vor „Babylon“ endlich mal das Auditorium begrüßt wurde. Bei „The Pharaoh“ hatte der Lichtmixer seinen großen Auftritt hatte. Im Zusammenspiel mit dem tollen Bühnenoutfit, brannte er eine sensationelle visuelle Show in die Netzhäute aller Anwesenden. Sehr sehr geil!! Im gleichen Atemzug MUSS ich den Soundmixer erwähnen. Eeeendlich einer, der sein Handwerk versteht!! Wie in Bamberg so auch hier erzeugte er einen Klassesound, was man von dem Mixer der vergangenen Tourneen nicht gerade behaupten kann. Mit wenig Schnickschnack versehen gab es durchweg glasklaren Metal zu hören und das in einer amtlichen Lautstärke. Tobi konnte es nicht lassen und musste wieder mit dem Thema Fußball anfangen, was er aber erfreulich knapp gestaltete, ebenso wie seine sonst übertrieben langen Mitsingspielchen. Er wird doch nicht erwachsen werden ??? Beim Drumsolo mitten im Set pflegten die Fans ein kräftiges „We´re Not Gonna Take It“ ein, was sich in dieser „Akustikversion“ sehr geil anhörte. Danach wurde wieder was Frisches aufgetischt mit „Pride Of Creation“. Die neuen Songs kamen prächtig an. Ich hätte mir mehr davon gewünscht oder mal wieder eine Perle aus dem umfangreichen Backkatalog der Hessenbuben. So blieb die Setlist, abgesehen von den neuen Songs, doch recht unspektakulär. Liegt vielleicht auch daran, dass ich EDGUY schon verdammt oft live gesehen habe. Die Stimmung litt darunter aber logischerweise nicht. Nach der üblichen Ballade (hätte auch „Thorn Without A Rose“ sein dürfen) folgte mit dem frenetisch abgefeierten „Superheroes“ der letzte Song, vorerst. Zurück kamen sie mit dem eher mäßigen „Nine Lives“ vom neuen Longplayer. Es wären deutlich bessere Songs davon dafür geeignet gewesen. Aber was soll’s? Dann gab’s noch zwei Mal Happy Metal und das war’s dann auch schon wieder. Zwei sehr kurzweilige Stunden lagen nun hinter uns und EDGUY haben wieder mal amtlich die Heimat gerockt. Das nächste Mal bitte in einer etwas größeren Halle, wenn´s die denn hier in der Nähe geben sollte oder wieder etwas näher am Rhein-Main-Gebiet. 2011 dürfte es wieder so weit sein…

EDGUY haben sich erfreulicherweise weiter entwickelt, was sich live absolut bemerkbar macht. Hier wird nicht stupide ein Programm abgespult, sondern hier wird allabendlich eine Metalparty vom Feinsten gefeiert. Nicht nur Tobi fegt über die Bühne, sondern auch Jens und Eggi spulen ordentlich Kilometer ab, bloß Dirk hat nicht unbedingt Laufschuhe an. Vom Helloween-Klon der Vergangenheit wurde der Spieß fast umgedreht, denn klonen müssen die Jungs heute absolut niemanden. Sie sind in der internationalen Metalszene etabliert, wie nur noch wenige nationale Bands. Nachdem ich mich dem 25. EDGUY Konzert meiner Karriere nähere, kann ich recht gut über die Entwicklung der Band urteilen. Besser denn je ist der aktuelle Stand der Dinge. Mal sehen, was da noch kommt. Ich schließe dieses Review mit den passenden Worten von Tobias Sammet himself:
„hundertachtzig Prozent Luftfeuchtigkeit, vierzig Prozent Sauerstoff, zweieinhalbtausend Prozent Rock´n´Roll, ihr seid absolut fantastisch Fulda…!“

 

Setlist EDGUY:

Banküberfall
Dead Or Rock
Speedhoven
Tears Of A Mandrake
Babylon
The Pharaoh
Ministry Of Saints
Vain Glory Opera
Drum Solo
The Pride Of Creation
The Headless Game
Save Me
Superheroes
……………………………
Nine Lives
Lavatory Lovemachine
King Of Fools

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