HOLY DRAGONS - Civilizator

04 holydragons

VÖ: 15.04.2016
(Pitch Black Records)

Style: Heavy / Power Metal

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HOLY DRAGONS

Kasachstans Top-Heavy Metalcrew HOLY DRAGONS kehrt mit ihrem sage und schreibe vierzehnten Album zurück. Kompositorischer Anspruch wird bei der Truppe großgeschrieben,

die selbst vor Akustikgitarreneinsatz und Synthie keinen Halt macht. Alexander Kuligin besitzt ein recht unorthodoxes zumindest manchmal etwas ins übertrieben theatralische gleitende Organ, das für manche Hörer sicher gewöhnungsbedürftig sein dürfte, jedoch gut zur Musik passt. Der titelgebende Openingtrack „Civilizator“ outet sich als kräftig misslungener Beginn, verursacht Schmerzen beim Hören, zwischenzeitlich nach rostigem Flugzeugmotor klingende Geräusche, der dringender Wartung bedarf, weil Defekte mangels Öl auftreten, wirken trotz dahinter stehender Idee furchtbar zerstörend disharmonisch, was einfach nur mächtig nervt! Geigenspiel sorgt für eine tief ins Songmaterial einfließende Brise Folk. Besser macht es danach schon das akustische Zwischenspiel zum dritten Track „Through The Walls of Lies“ der verschachtelt zugleich geradlinig gestaltet plötzlich im fließenden Rhythmus ausgebremst wird, am Ende gar extrem düster -exotischen Touch bekommt. „Bat Bomb“ verteilt zunächst melancholisches Flair ehe der Track in Rhythmische Grooves umschlägt, (sogar von einem Synthesizer wird Gebrauch gemacht), endlich Fahrt aufnimmt. „My Fear“ (Litany) donnert endlich geradlinig mit Schmackes aus den Boxen. Die kritische Auseinandersetzung mit Kriegsthematik jüngerer Zeit kommt bei Nummern vom Typ „Civilizator“, „Bat Bomb“, „No Oil, No War“, „Hawker Hurricane“ und der kompromisslos im brutalen Thrashgewand herausgefeuerten Schlußaufforderung „Stop The War“ inklusive von orientalischen Akustikklängen gestalteter Brücke deutlich zum Ausdruck, die anschließend mit einer auf JUDAS PRIEST gemachten Hymne an den Heavy Metal ausklingt, womit der Scheibe neben hochwertigem lyrischen Inhalt ein gewichtiger sozialer Aspekt abgewonnen werden kann. „No Oil, No War“ zeigt die Klasse der Kasachen, die es zunächst stampfend beginnen lassend, um in ein mächtiges Powerspeedinferno mündend gefolgt von sauberer Twingitarrenharmonie zu enden. Das geisterhafte Zwischenspiel „The Long Earth“ mit schrillem Schrei weckt gedankliche Bilder an eine Wüstenstadt. Alles in allem bekommt es die Hörerschaft soviel wird bei genauem Hörprozess der Lyrics zunehmend ersichtlich, mit einem Konzeptalbum über den erst in jüngerer Zeit stattgefundenen Ölkrieg zu tun, welches die Thematik ausgesprochen kritisch durchleuchtet.

Grundlage aller Tracks bleiben klassische Heavy Metal /Powermetalstrukturen (in der ersten Hälfte (mit teils leicht verproggten bis poppigen Hintergrund) was den Hörgenuss dieserTonkonserve im ersten Drittel phasenweise vergällt. Eine transparentere Produktion hätte der furchtbar pappig abgemischten Scheibe gut getan. Kein leicht verdaulicher Brocken, der den Hörer vor eine echte Herausforderung stellt. Am besten gefallen die Kasachen, wenn sie erst gar nicht in verschachtelten oder seichten Strukturen herumwursteln, sondern bei Tracks wie „My Fear“ (Litany), das von hymnenhaftem Folkrhythmus durchsetzte „Secret Friend“, der Anti-Ölkriegsong „No Oil, No War“, „Blossoming Sakura“ oder „Stop The War“, die geradlinige Powermetalkelle schwingen, womit schließlich 7 von 10 Punkten für ein zwischen Theatralik, Düsternis, Traurigkeit, Melancholie und Hoffnung pendelndes Album herausspringen. Ein Werk, dessen hochkarätiger Inhalt verbunden mit kritischer Anti-Kriegs-Thematik mittels durch die Bank kräftigerer Soundmischung sich punkte mäßig in höheren Regionen wieder finden würde, was durch den anfangs kontraproduktiv pappigen gar etwas dünnhäutigen Sound, der sich zur Halbzeit endlich etwas bessert, zunichte gemacht wird.

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