BENEA REACH - "Monument Bineothan"

Ein sehr interessanter Metalcore-Act aus Norwegen rotiert seit eben in meinem CD-Player und präsentiert sich als deutlich einzigartiger als viele der Trendkombos, die derzeit am Start sind und sämtlichen Online- und Printredakteuren das Schreiben nicht unbedingt erleichtern. Benea Reach fügen ihrer mit Hardcore und Rock'n Roll-Elementen durchsetzten Hartwurst-Mucke durch düstere, sphärische Parts den gewissen nordischen Schwarzheimer-Touch hinzu und so entsteht ein prickelndes Gezücht zwischen Alternative Rock und Blackmetal. Die Gitarren trauen sich an einigen Stellen auch gerne mal zu schrabbeln, wogegen Frontsau Ilkka dann doch eher die Dani Filth-Schiene mit tieferen Einschüben und Charakterwechseln zu bevorzugen scheint. Die Saitenfraktion greift auch immer wieder gerne zu fetten Stonerparts, Drummer Marco macht auch problemlos mehr als einfach nur das Nötigste und so sorgt jeder Part der Band für ein persönliches Aha-Erlebnis. Das, was ich hier in höchsten Tönen lobe, muss ich in Teilen aber etwas relativieren, da der Wiedererkennungswert schnell zum Wiederholungswert mutiert. Die Puzzleteile sind durchgehend doch sehr ähnlich, wenn auch stets gut gemacht. Besonders positiv sticht das mit vertracktem Riffing ausgestattete 'Purge' hervor und Gedanken an Meshuggah werden wach, allerdings schaffen es Benea Reach deutlich mehr avantgardistische Elemente in ihre Songs einfließen zu lassen, die sich in diesem Beispiel in berauschenden, fliegenden, nahezu orientalischen Leadeinschüben entladen. Bei einem zwölfminütigem 'Venerate' (ganz eherlich, muss so was sein?) und einer Gesamtspielzeit von 67 Minuten bei zwölf Titeln kann man der Band keinen Ausverkauf vorwerfen, allerdings warte ich immer wieder vergeblich auf die Ansätze eines Ohrwurms, sei es auch nur eine kleine Bridge oder etwas derartiges, das den Hörer auch beim Einschlafen noch zu beschäftigen weiß. Insgesamt also geile Ideen, die noch einen letzten kleinen Schliff brauchen - und gute 6/10 Punkte.