Zukunft des Colos-Saal Aschaffenburg ungewiss?

Hallo Real Music Lovers, habe ich Euch geschockt mit dieser Überschrift? Wenn ja, bin ich guter Hoffnung, dass Ihr auch den Rest des Textes hier lest, denn eigentlich habe ich für die Fans unseres Clubs nur gute Nachrichten.

 

Das Wichtigste vorweg: Am vergangenen Dienstag habe ich mit den neuen Besitzern des Gebäudes, in dem wir den Colos-Saal betreiben, im gegenseitigen Einvernehmen den längsten Mietvertrag geschlossen, den unsere Firma bislang hatte. Unser Standort ist bis Endes des Jahres 2030 gesichert und die Mietkonditionen sind fair. Wir bleiben mindestens noch knapp 13 Jahre im Aschaffenburger Roßmarkt mit dem Colos-Saal und unseren Kultur- und Entertainmentangeboten.

Was ging voraus? Im 33. Jahr unserer Firmengeschichte, im Sommer 2017 wurden wir von der Tatsache überrascht, dass der bisherige Eigentümer des Gebäudes, in dem unser Colos-Saal und unsere Spelunke Sidekick untergebracht sind, das Anwesen verkauft hat. Gelinde gesagt hat uns das ziemlich überrascht, denn wir wussten bis zu diesem Zeitpunkt nichts von den Verkaufsabsichten des Eigentümers, mit dem wir bis dato 33 Jahre lang sehr gut kooperiert hatten.Natürlich fragt man sich bei einem solchen Eigentümerwechsel, welche Absichten dahinter stecken. Was will der Käufer mit dem Gebäude anstellen?

Unser Team hat sich für eine zweigleisige Strategie entschieden. Wir haben mit den neuen Eigentümern Verhandlungen über eine Verlängerung unseres Vertrages aufgenommen, der zum damaligen Zeitpunkt nur noch bis Ende 2020 lief. Gleichzeitig haben wir uns aber auch mit dem Gedanken befasst, den Standort zu wechseln, uns eventuell auch zu vergrößern. Und ja, wir haben tatsächlich einige Objekte in Aschaffenburg besichtigt, zwei davon sogar zum Teil mit Hilfe von Architekten intensiv auf Nutzbarkeit abgeklopft.

Diese Doppelstrategie haben wir auch im September 2017 via Presse, sozialen Netzwerken und in unserem Newsletter verkündet und damit auch eine große Öffentlichkeit erreicht. Allerdings war die Reaktion unserer Stammgäste und Musikliebhaber eindeutig. Die überwiegende Mehrheit, die sich uns gegenüber zum Thema geäußert hatte, hatte große Skepsis gegenüber einem neuen Standort für den Colos-Saal. Grundtenor des Publikums war: Der Colos-Saal muss bleiben, wie er ist und wo er ist. Ja, Leute, Ihr seid echt goldig! Eure Solidarisierung ging runter wie Öl und hat uns sehr gut getan. Ihr habt uns so ins Gewissen geredet, gepostet und bekniet, dass wir trotz der vielen Besichtigungen anderer Immobilienobjekte immer mehr zur Überzeugung kamen, wir müssen bleiben.

Nächste Überraschung: Die neuen Hausbesitzer haben uns signalisiert, dass auch sie an einer Fortsetzung des Pachtverhältnisses stark interessiert sind und haben uns zuletzt sehr faire Bedingungen präsentiert, die wir nun per unterschriebenem Vertrag eingetütet haben.Und nun? Wie soll das alles weiter laufen? Altert dieser Club nun in Würde vor sich hin mitsamt seinem Publikum?

Nein, so nicht! Bei Ablauf des Vertrages wäre ich zwar bereits über 70 Jahre alt, auch die ursprüngliche Stammcrew, bestehend aus meiner Ehefrau Jutta und den lieben Kollegen Rolf, Hermann, Franky – alle Ü-50 - sind dann bereits im Rock `n`Rollator Alter und eventuell bereits in Rente.

Gut, dass es auch die U-50-Generation bei unseren Mitarbeitern gibt: Ismail, Matthias (Max) F., Solomon und unser fleißiger Haupt-Booker Matthias Garbe.

Und wer in den letzten fünf Jahren gut aufgepasst hat, hat sicher bemerkt, dass wir unser Team mit einigen kompetenten Twentysomethings und Thirtysomethings aufgestockt haben (Flo, Dave, Andrée, Adrian, Aljoscha und ja, da muss ich auch unsere resolute Pamela dazu zählen – sie ist laut eigenen Angaben „32 plus Mehrwertsteuer“, auch wenn sie diesbezüglich möglicherweise ein wenig schwindelt). Intern bezeichnen wir die jüngeren Kollegen als die „Kreativabteilung“, die viel frischen Wind, neue Ideen und neue Konzertideen einbringt und damit den „Alten“ kräftig Gas gibt.

Unsere letzte Neueinstellung freut mich ganz besonders. Seit Februar arbeitet ein gewisser Maximilian Berninger im Team mit, der Sohn von Jutta und mir. Er hat sich viel Zeit gelassen, um zu überlegen, ob er in die Familienfirma einsteigen will, absolvierte zunächst ein Studium in Frankfurt, London, Osaka und Israel und arbeitete anschließend mehrere Jahre beim zweitgrößten Ticketportal in Deutschland. Nun ist er wild entschlossen, künftig in der Berninger GmbH Mitverantwortung zu tragen. Ihr seht: Nichts liegt uns ferner, als im Roßmarkt gemeinsam mit unserem Publikum tatenlos zu ergrauen und die immer gleichen Programme anzubieten. Kultur und Musik erneuern sich ständig und entwickeln sich weiter. Wir wollen am Ball bleiben. Natürlich schätzen wir unser Publikum im mittleren und schon gehobenen Alter und machen gerne entsprechendes Programm. Aber die jungen Leute sind uns genau so wichtig und unsere „Kreativabteilung“ wird dafür sorgen, dass wir auch ausreichend Programmanteile für junge Menschen im Angebot haben.

Das ist vielleicht auch das Besondere am Colos-Saal: Hier kann es beispielsweise freitagabends passieren, dass nach Konzertende eine Generation den Laden verlässt und draußen auf ihre Kids, zum Teil auch schon auf ihre Enkel trifft, die in der Schlange stehen, um zur anschließenden Party The Big Easy eingelassen zu werden. Berührungsängste? Die gibt es nicht. Außerdem beobachten wir zunehmend, dass es jede Menge Konzerte bei uns gibt, in denen junge und ältere Menschen gemeinsam ihren Spaß haben. Ihr seht, die Zukunft des Colos-Saal ist nicht nur vertraglich gesichert, sondern die junge Generation unserer Mitarbeiter steht schon in den Startlöchern und hat noch viel vor mit Euch.

Bei solch wichtigen Mitteilungen im Newsletter lasse ich hier aus Platzgründen nähere Infos zu unserem Programm weg, aber ich sollte folgendes noch bemerken: Die Konzerte von Candy Dulfer und den Hooters (am 23. Juli) sowie das Zusatzkonzert von Rose Tattoo (ja auch das) stehen kurz vor dem Ausverkauf. Allerdings haben wir auch mit den Hooters ein Zusatzkonzert für den 24. Juli vereinbart, für das es ab sofort Karten gibt.

Nicht vergessen sollte ich unsere Spelunke Sidekick, die diesen Monat ihr Zweijähriges feiert. Dafür, dass wir ursprünglich nicht auch noch Speisegastronomie anbieten wollten, ist uns das Restaurant mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Unser Koch Andrée ist sehr beständig und kreativ. Seine Speiseangebote werden sehr gelobt. Die Künstler und Bands bekocht Andrée auch und seit er das macht, hören wir keinerlei Beschwerden mehr über das Catering. Bei den meisten Veranstaltungen öffnen wir das Sidekick bereits ab 18 Uhr. Besucht es mal und macht Euch einen eigenen Eindruck vom Angebot.

Wir sehen uns bei den Konzerten!

Herzliche Grüße von
Claus Berninger und dem Colos-Saal-Team

Quelle: Colos-Saal

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