Leslie Mandoki feiert dreifach Jubiläum in München
Leslie Mandoki feiert am 07.01. in München eine dreifache Jubiläumsfeier mit rotem Teppich, mit großem Programm inklusive musikalischer Beiträge und Live Musik für geladene Gäste.
Mit dabei sein werden voraussichtlich seine Soulmates, von Peter Maffay und Till Brönner, über Al Di Meola und Nick van Eede (Cutting Crew) bis Chris Tompson (Manfred Mann’s Earth Band) und Tony Carey, sowie weitere Gaststars aus dem Ausland. Geplant ist ein ausladendes Dinner mit Unterbrechungen für Festtagsreden, musikalische und künstlerische Beiträge unter dem Motto Utopia For Realists.
MANDOKIS REBELLISCHE JAHRZEHNTE
40 Jahre Red-Rock Studios
30 Jahre Mandoki-Soulmates and
A Very Serious Birthday
Der 7. Januar 2023 wird ein Abend auf die Familie, auf die Musik, auf die Freundschaft – auf Leslie.
MANDOKI SOULMATES LIVE 2023
01.09. Hamburg – Laeiszhalle Hamburg
02.09. Berlin – Admiralspalast Theater
03.09. München – Circus Krone Bau
Für Musiker, Komponist und Produzentenikone Leslie Mandoki gibt es in diesen Monaten trotz aktuell mollschwerer Zeiten mit einer noch immer nicht überwundenen Pandemie und dem schrecklichen Krieg mitten in Europa dennoch persönlich wunderbare Anlässe und Jubiläen zu begehen - und um nach vorne zu blicken. 40 Jahre Red-Rock Studios, 30 Jahre Soulmates und damit nicht genug, vollendet Mandoki selbst im kommenden Januar ebenfalls eine weitere aufregende Dekade mit seinem, wie er es nennt „very serious birthday“.
Feiern wird Leslie Mandoki diese Jubiläen gemeinsam mit vielen Wegbegleitern aus Musik, Kunst, Gesellschaft, Politik und Medien am 7. Januar 2023 im Künstlerhaus am Lenbachplatz seiner Heimatstadt München.
UTOPIA FOR REALISTS Concert | Live in Budapest 2021 | MANDOKI SOULMATES
https://youtu.be/DhHuHTv3IrQ
„Ein Musiker ist natürlich ewig jung, er wird nicht alt“, erklärt Mandoki mit einem Augenzwinkern. „Als wir während der Pandemie nach langer Bühnenabstinenz im August 2021 ein wirklich großes Open-Air Konzert vor 30.000 Leuten in meiner Geburtsstadt Budapest spielen konnten, hatte ich schon während den Proben, aber erst recht nach dem Konzert, das Gefühl, dass ich eigentlich noch 30 bin!“
„Young at heart“ nennt man das wohl, soll übrigens auch sehr gesund sein. Und Mandoki brennt für das, was er tut, seit jeher. Beseelt und getrieben von einer lebenslangen Sehnsucht nach Freiheit, die ihm schon in Budapest während der kommunistischen Diktatur quasi in die Wiege gelegt wurde und vom Idealismus der 1970er Jahre.
Mandoki, obwohl heute längst eine Instanz in der weltweiten Musikszene, ist damals wie heute renitenter Rebell, der seine Stimme erhebt für Frieden in Europa und der Welt, für Freiheit, für eine generationsgerechte Gesellschaft und der sich immer wieder mit deutlichen Worten wie "Stoppt diesen Wahnsinn, sofort", zu aktuellen weltpolitischen Geschehnissen äußert. Seine „Band der Bandleader“, die Mandoki Soulmates als weltumspannende, kosmopolitische musikalische Wertegemeinschaft, bringen in ihrem aktuellen Konzertprogramm „Utopia for Realists“ auch viele der gesellschaftspolitischen Themen zur Sprache und zündeten zuletzt bei ihrem Eröffnungskonzert ihres Jubiläumsjahres „30 Jahre Soulmates“ in diesem Sommer ein Feuerwerk der Lebens- und Spielfreude.
Auch die Wahl des Veranstaltungsortes mitten im Burgviertel von Mandokis Geburtsstadt Budapest birgt eine tiefe Symbolik für dieses Jubiläum, wie der Soulmates-Erfinder selbst erklärt: „Mir war wichtig, 30 Jahre Soulmates hier in meiner Geburtsstadt zu feiern, wo auch alles seinen Anfang nahm und die Vision von einer Band wie dieser, die ProgRock und JazzRock vereint, überhaupt entstanden ist. Damals im Budapester „Underground“ während der kommunistischen Diktatur Anfang der 70er Jahre in dunklen Proberäumen mit
unzensierten Texten war die Geburtsstätte dieser Konzeption. Gewissermaßen schließt sich also auch für die Soulmates hier ein Kreis.“
Als 20-jähriger spielte Mandoki mit seiner damaligen Band „JAM“ im Rock Klub am Bem Rakpart. Es war der wirkliche Budapester „Underground“, Wiege der intellektuellen studentischen Opposition gegen Zensur, Bespitzelung und für Reisefreiheit. Musikalisch war Mandoki beeinflusst durch die großen britischen ProgRock Bands dieser Zeit wie Jethro Tull, ‚Emerson, Lake & Palmer‘, die frühe Genesis, Yes oder Supertramp. Intellektuelle, poetische, gesellschaftspolitisch relevante Texte, kompositorisch großartige Werke mit spannenden harmonischen Strukturen, ausgefeilte Produktionen mit individuellen Persönlichkeiten an den Instrumenten. Das alles beeindruckte Mandoki sehr. Doch „was ich vermisste, waren die Virtuosität und die solistische Brillanz, die ich an der New Yorker Jazz-Rock-Szene so liebte. Gerade bei Miles Davis‘ Bitches Brew und all den Formationen, die sich in der Folge daraus entwickelten, wie Mahavishnu Orchestra, Return to Forever oder später den Brecker Brothers“, erzählt Mandoki.
„Ich habe schon damals bei JAM versucht, beides zu fusionieren, also die Wertigkeit des Britischen ProgRock und des amerikanischen JazzRock miteinander zu verschmelzen. Das war meine Vision.“
Nachdem Mandoki mit seiner Band als musikalisches Sprachrohr der studentischen Opposition im stalinistischen Ungarn leidvolle Erfahrung mit Zensur und Auftrittsverboten machen musste und ihm mitgeteilt wurde, dass er niemals einen Reisepass erhalten würde, reifte 1975 der Entschluss seine Heimat zu verlassen, um seine künstlerische Vision in Freiheit zu verwirklichen. Mit einer abenteuerlichen Flucht durch den Karawanken-Tunnel überwand Mandoki den Eisernen Vorhang und landete schließlich im Zentrallager für Asylbewerber im bayerischen Zirndorf. Als Mandoki bei der Aufnahme des Asylantrags nach seinen Plänen gefragt wurde, gab er zu Protokoll, dass er gemeinsam mit seinen musikalischen Heroes Jack Bruce (Cream), Ian Anderson (Jethro Tull) und Al Di Meola musizieren wolle. Zu dieser Zeit waren die genannten Musiker auf dem Peak ihrer Karriere, verkauften Millionen Schallplatten und spielten in vollen Stadien und riesigen Konzerthallen. Entsprechend verdutzt und ungläubig guckte ihn der Beamte an.
„Lebe deinen Traum und träume nicht dein Leben!“ Das hatte ihm sein Vater Jahre zuvor am Sterbebett mit auf den Weg gegeben. Und Mandoki hielt sich daran. Es sollte zwar noch einige Jahre dauern, aber 1992, heute vor drei Jahrzehnten war es dann tatsächlich soweit: Mandoki brachte erstmals die Größen des Jazz und Rock für die Produktion eines gemeinsamen Albums zusammen. Gründungsmitglieder waren, man höre und staune, Ian Anderson, Jack Bruce, Al Di Meola sowie David Clayton-Thomas (Blood, Sweat & Tears), Bobby Kimball (Toto), Mike Stern, Anthony Jackson, Bill Evans, Randy und Michael Brecker. Für den ersten veröffentlichte Song „Mother Europe“ erhielt die Band anschließend den renommierten Fernsehpreis, die „Goldene Europa“. Bezeichnenderweise wurde die Sendung in Budapest aufgezeichnet. Und auch ihr erstes große Live-Konzert spielte die Band in der Donau-Metropole beim Sziget/Eurowoodstockfestival 1994 vor 40.000 begeisterten Zuschauern.
Seither entwickelte sich Mandokis Jazzrock-Projekt unter dem Namen MANDOKI SOULMATES zu einer weltweit einmaligen Band aus Bandleadern mit bis heute elf gemeinsamen Alben mehreren Live-DVDs und Blu-rays. Auch in zahllosen Konzerten von New York bis Shanghai, von Sao Paulo bis Miami und in europäischen Metropolen von London bis Paris konnte man die unbändige Spielfreude und Virtuosität der Soulmates live erleben. So adelte die Süddeutsche Zeitung Leslie Mandoki vor einigen Jahren zurecht tiefsinnig als „Der mit den Helden spielt!“
Im Laufe der Jahre kamen viele weitere legendäre Musikgrößen zu den Soulmates wie Chris Thompson (Manfred Mann’s Earthband), John Helliwell (Supertramp), Nick van Eede (Cutting Crew), Greg Lake (Emeron, Lake & Palmer), Tony Carey (Rainbow), Richard Bona, Cory Henry, Steve Lukather (Toto) oder Chaka Khan, die Mandoki immer als „the only Girl in our Boyband“ bezeichnet. Auch einige herausragende deutsche Musiker wie Peter Maffay, Klaus Doldinger und Till Brönner spielen seit Jahren auf allen Alben und bei Konzerten.
Mandoki lässt seine „Helden“ im Studio und auf der Bühne musikalisch ganz sie selbst sein, was die Soulmates auch entsprechend goutieren: So verglich ihn Jack Bruce wegen seiner Fähigkeit schon beim Schreiben der Musik genau zu wissen, wer später was spielen wird, gar mit Duke Ellington. Mike Stern schwärmt: „He’s definitely the leader. He’s got a very clear concept, but at the same time he lets it to be loose because he wants people to put their personality in every tune. So, he’s got a big role.“
Al Di Meola bezeichnet ihn als „Hungarian Quincy Jones“ und „the leader among giants.“ Ian Anderson ergänzt: „He’s the master-chef in the kitchen, the mastermind. We just turn up for work.“
Cutting Crew Gründer Nick van Eede genießt die besondere Atmosphäre in Mandokis Band der Bandleader. „It doesn’t seem to be any egos going on. Big stars and it’s just everybody sharing the dressing room and the Whisky. The stories. That’s unusual.“ Und fügt hinzu: „He has this ability to get together big names and they love it. I don’t know anybody else in the world who can pull this off." Und die Soul-Legende Chaka Khan: „Leslie has some kind of magic going on with him. He is unique. He can bring people together and pull the best out of them and get everyone to work together. He is like an alchemist. And I love him very much.” Für Randy Brecker ist Mandoki „the one who sees the whole picture. We couldn’t do it without him. Thet’s why he‘s really the bandleader.“
Und dass sich über all die Jahre aus diesem Bandprojekt eine echte Gemeinschaft und Freundschaften entwickelt haben, beschreibt er emotional „We’ve become very close friends and we talk all the time on the phone or by texts or emails. So it’s really a close and fitting relationsship for all of us, really, truly Soulmates.“
Das Ergebnis all dessen brachte Greg Lake (Emerson, Lake & Palmer) auf den Punkt und bezeichnete die Soulmates schlicht als „one of the best bands you will ever hear.“
Über all dem steht Leslie Mandokis Vision, mit den Soulmates progressiven Jazzrock wieder zu gesellschaftspolitischer Relevanz zu führen. „Die Mandoki Soulmates sind keine Verwalter von Welthits, wir sind eine frische Band voll schöpferischem Tatendrang.“, sagt Mandoki. Für ihn ist Musik seit jeher Ausdruck von Freiheit. Seine musikalische Vision der Freiheit in der Einheit von Form und Inhalt. Den eigenen Werten treu bleiben, sich nicht von Genrezwängen und Zeitgeistströmungen verbiegen lassen. Mit intellektuellen, poetischen Texten Stellung zu gesellschaftspolitischen Veränderungen zu beziehen. Kunst als Stachel im Fleisch einer Gesellschaft sein.
Die Soulmates als musikalische Wertegemeinschaft und als musikalische Rebellen fühlen sich auf den Plan gerufen, um ihre Stimmen zu erheben. „Dabei“, so Mandoki, „reklamieren wir
nicht die allein objektive Wahrheit für uns, sondern versuchen einfach authentisch, integer, ehrlich zu sein und Antworten auf Herausforderungen unserer Zeit zu geben. Diesen Spirit versuchen wir an die nächste Generation weiterzugeben. Denn für die „Young Rebels“ gibt es leider viel zu viel zu tun in Zeiten von Klimawandel, vermüllten Meeren, Welternährungsfragen, atomarer Wiederaufrüstung und dem Wiedererwachen von Rassismus, Antisemitismus und Spaltung.
Es geht um das Weitergeben der Fackel an die nächsten Generationen. Es geht auch um den Bruch des Generationenvertrags.”
Seit Jahren wird Mandoki nicht müde zu mahnen und fasst sich für seine Generation an die eigene Nase: “Wir haben es vermasselt!” gesteht er. „Nach dem Fall der Berliner Mauer regnete es Glück vom Himmel. Aber wir haben es versäumt, unser gesellschaftspolitisches Leitbild in eine soziale Marktwirtschaft mit nachhaltiger, ökologischer Verantwortung weiterzuentwickeln, bei der die Menschen im Mittelpunkt stehen. Heute erleben wir stattdessen ein Primat von Egoismus und Gier. Wir lassen es zu, dass Geld computergesteuert schneller Geld macht, als menschliche Arbeit es jemals leisten vermag. Wir hätten Chancengleichheit unabhängig von sozioökonomischer und soziokultureller Herkunft schaffen müssen und sind damit total gescheitert. In unserer Gesellschaft ist ein extremes soziales Ungleichgewicht entstanden und wir haben die Umwelt irreversibel belastet. Achtsamkeit statt Ignoranz muss wieder unsere Prämisse werden. Stattdessen greift die gesellschaftliche Spaltung überall auf der Welt um sich. Dagegen müssen wir etwas tun.Es ist eine Schande, dass unsere Kinder und Enkel auf die Straße gehen müssen, weil Europa es nicht schafft, selbstgeschriebene Verträge einzuhalten. Es gibt viel zu tun für die nächste Generation von jungen Rebellen, wegen unser aller Kollektiv-Versagen! Wir müssen alle gemeinsam nach Wegen suchen, wie wir unseren nachfolgenden Generationen eine bessere Welt hinterlassen können, denn ein Europa in Frieden und Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit."
Das alles sagte Mandoki schon lange vor der Pandemie. Und heute? Er stellt fest: „Wie schon so oft hat uns das Leben leider eingeholt. Es ist Krieg in Europa, alles spricht von einer Zeitenwende, Minister geben Dusch-Tipps zum Energiesparen, wir erleben Planwirtschaft im Kapitalismus, Unternehmen fahren Rekordgewinne ein nach staatlicher Übernahme der Personalkosten. Irgendwas läuft hier schief. Dass wir im dritten Jahr der Pandemie nun erstmals auch eine echte Sommerwelle haben, macht mir Sorgen im Hinblick auf den kommenden Herbst. Und gleichzeitig sehen wir, wie in Italien der Po austrocknet und die Gletscher einbrechen. Wann werden wir endlich aufwachen?
Das ist nicht das, was wir mit ‚Utopia for Realists‘ gemeint haben.“
Leslie Mandoki und seine Soulmates werden auch nach 30 Jahren nicht müde, ihre Stimme zu erheben. Im Gegenteil, die Old Rebels sind lauter als je zuvor und werden mit Verlaub auch musikalisch immer besser, wie ein guter Wein. Und wie nicht anders zu erwarten, schmiedet Mandoki bereits neue Pläne.
„Mit der Kraft der gemeinsamen dreißig Jahre und der Energie und Verve unserer Teenagerträume werden wir hoffentlich noch viele Konzerte spielen und mit viel Freiraum für Improvisation und virtuose Spielfreude ‚Utopia for Realists‘ gemeinsam mit unserem Publikum feiern. Gleichzeitig arbeiten wir aber schon mit derselben Kraft an unserem neuen Album.“
Egal, ob als Produzentenlegende, Musiker, Brückenbauer, Mahner, Visionär - für alles, was nach „Lebenswerk“ klingt, fühlt sich Mandoki natürlich viel zu jung. Dabei gäbe es über seine Arbeit noch so viel Bemerkenswertes zu berichten: von Dschinghis Khan bis Disney und Sturm der Liebe, von Phil Collins, Jennifer Rush, Lionel Richie über Michail Gorbatschow bis FC Bayern, Branded Entertainment, Sound für Elektrofahrzeuge und die Bayerische Verdienstmedaille.
Der 7. Januar 2023 wird daher ein Abend auf die Familie, auf die Musik, auf die Freundschaft – auf Leslie.
Quelle: cmm-consulting for music and media