Schon jetzt mehr als hundert Konzerte für 2025 im Colos-Saal

Hallo Real Music Lovers, das Jahr ist noch jung genug, dass wir Euch allen ein frohes Neues wünschen dürfen. Seit unserem letzten Newsletter ist viel passiert.

Fast zwei Monate lang haben wir uns nicht mehr gemeldet. Lag daran, dass wir wie jedes Jahr ab Mitte November bis Anfang Januar im Club absolute Hochsaison hatten, fast täglich Live Music boten und über zehntausend Gäste unsere Konzerte besuchten.

Wer genau hingeschaut hat, hat vielleicht auch realisiert, dass wir im Dezember zwei Freitage hatten, an denen wir jeweils gleich drei Veranstaltungen an einem Tag durchgezogen haben – ein Konzert im Stadtheater, zeitgleich ein weiteres im Colos-Saal und dort hinterher noch unsere Party „The Big Easy“. An solchen Tagen hatten wir dann tatsächlich deutlich über tausend Besucher, den Durchlauf beim Big Easy mit eingerechnet. Wir können es manchmal selbst nicht fassen ...

Ihr, unsere Besucher und Stammgäste seid es, die uns seit nunmehr 40 Jahren mit Eurem Andrang das wirtschaftliche Überleben und eine positive Jahresbilanz unserer Firma garantieren, denn es ist tatsächlich so, dass wir als Indoor-Veranstalter jeden Sommer tief in die roten Zahlen rutschen. Das liegt nicht daran, dass unsere Indoor-Sommerkonzerte schlecht besucht wären, sondern eher an der Tatsache, dass wir jedes Jahr zwischen Juni und August ein eingeschränktes Bandangebot haben und demzufolge wesentlich weniger Veranstaltungen im Programm haben, als in der Hauptsaison. In diesen drei Monaten finden viele Festivals statt, die sogenannte Gebietsschutzklauseln für die dort auftretenden Bands in die Verträge schreiben, wonach beispielsweise vier Wochen vor dem jeweiligen Festival die Acts keine Auftritte im Umkreis von 100 km absolvieren sollen.

Da mögen sich nun viele fragen, warum wir nicht selbst Open Air Veranstaltungen im Sommer anbieten. Des Rätsels Lösung: Das Veranstalterrisiko bei großen Open Airs ist enorm, die Produktionskosten, die es braucht, um einen Ort zum temporären Open Air Gelände zu machen, sind es ebenso. Wetterbedingte Totalausfälle können jederzeit passieren und dann kann es es für den Veranstalter ganz bitter und sehr teuer werden. Denkt an das Wacken Festival im Jahr 2023, das wegen Dauerregens in einer Schlammschlacht endete, ganz früh abgebrochen werden musste und die Veranstalter Rückerstattungspflichten in Millionenhöhe hatten.

Für uns als kleine Firma geht es natürlich nicht um Millionen, aber wenn wir ausgerechnet im Sommer anstatt unser Sommerloch zu füllen uns auch noch einen Konzertverlust in mittlerer 5-stelliger Höhe einfangen würden, dann würde uns auch ein noch so toller Jahresendspurt im Club nicht mehr viel helfen. Mit anderen Worten: wir waren da bislang immer sehr vorsichtig und wenn wir in der Vergangenheit Konzerte im Freien angeboten haben, ging das meist nur in einer Kooperation mit anderen Veranstaltern, wie dem Kulturamt.

Über eine solche Kooperation mehrerer Veranstalter im kommenden Sommer wird derzeit in Aschaffenburg tief nachgedacht. Hier gibt es das Problem, dass der Nilkheimer Park, der in der Vergangenheit oft für Outdoor Veranstaltungen genutzt werden konnte, aktuell nur noch sehr eingeschränkt frei gegeben werden kann. In diesem historischen Landschaftpark mit seinem alten Baumbestand sind die Schäden mittlerweile unübersehbar, welche die zunehmende Trockenheit der letzten Jahre in Unterfranken verursacht hat. Das Gartenbauamt kann aktuell weder die Standsicherheit der Bäume garantieren, noch ausschließen, dass schwere Äste abbrechen und Veranstaltungsbesucher gefährden.

Daher ist man hier bereits seit zwei Jahren auf der Suche nach einem geeigneten, neuen Open Air Gelände, um auch im Sommer Kulturangebote machen zu können. Die Fertigstellung der Mainufer-Promenade, die auch eine Open Air Bühne erhalten soll, zieht sich aus verschiedenen Gründen noch hin. Nun scheint aber eine neue Örtlichkeit mit gewissem Charme gefunden zu sein und es kann sein, dass sie im Sommer 2025 erstmals genutzt wird – auch von uns. Die letzten Details werden aktuell geklärt und es ist gut möglich, dass wir Euch im nächsten Newsletter tatsächlich wieder einige Open Air Veranstaltungen für den kommenden Sommer anbieten können.

Zurück zum Programm im Colos-Saal. Mehr als 100 Konzerte für 2025 findet Ihr jetzt schon auf colos-saal.de und unsichtbar für Euch gibt es darüberhinaus viele Optionen in unserem Kalender, für die wir auf Bestätigungen der Künstler und Agenturen warten. Warum warten wir? Über die Deals und Gagen werden wir meist sehr schnell einig. Schwieriger ist es für Bands und Agenturen ein sinniges „Routing“ hin zu bekommen. Dabei geht es darum, den Bands möglichst allzu lange Fahrstrecken zu ersparen. Es hilft den Künstlern wenig, wenn sie am Donnerstag beispielsweise in Hamburg auftreten, für den Freitag ein Angebot etwa aus München haben und am Samstag in Berlin spielen sollen. Solch einen Zickzackkurs mit ewig langen Fahrten im Tourbus gilt es für alle Beteiligten zu vermeiden, was oft gar nicht so einfach ist. Führt bei uns dazu, dass wir auf die finale Bestätigung oft wochen- und monatelang warten müssen.

Wir haben nachgezählt. Aktuell seht Ihr 111 kommende Veranstaltungen auf unserer Website, die bereits buchbar sind. Auch wenn Ihr viele Acts findet, die schon häufiger bei uns gespielt haben, sind wir stolz darauf, dass etwa 40% der Veranstaltungen Künstler ankündigen, die noch nie in Aschaffenburg aufgetreten sind. Unsere Booking-Abteilung bleibt also experimentierfreudig und kann das auch nur deshalb sein, weil viele unserer Besucher ebenso experimentierfreudig sind und als Real Music Lovers Lust auf neue Klänge haben.

Weiterhin halten wir den Anteil von Coverbands sehr klein. Im Jahresschnitt sind es etwa 10% unserer Konzerte. Unsere Hauptaufgabe als Konzertclub sehen wir eher darin, Bands mit eigener Musik zu fördern und unserem Publikum zu präsentieren. Schaut Euch um, es gibt sehr viele Venues, die mittlerweile ausschließlich auf Coverbands setzen, weil sich deren Tickets viel leichter verkaufen als die neuer Acts mit eigenem Songs. Verlockend für Veranstalter. Unserer Meinung aber nicht nachhaltig für die künstlerische Fortentwicklung einer Live-Bühne.

Nichts gegen gute Coverbands. Da spielen oft begnadete Musiker mit, die beste Performance bieten. Meist ist die Stimmung bei solchen Auftritten grandios, weil das Publikum jeden Ton kennt und so richtig mit den Bands abrockt. Tatsächlich bemerken wir, dass die Coverband-Fanszene ein eigenes, treues Publikum hat. Da geht es gar nicht so sehr um ein Konzerterlebnis, sondern viel mehr um das gemeinsame Ausgehen mit Freunden und Bekannten, um das gemeinsame Feiern, die gemeinsame Extase, um das emotionale Erlebnis somit. Grund genug für uns, auch solche Bands mit ins Programm zu nehmen, wenn sie denn auch wirklich gut sind.

Allerdings müssen wir feststellen, dass wir die vielen Gruppenreservierungen für solche Abende nur bedingt ernst nehmen können. Bedauerlicherweise gibt es Leute, die in ihrer Euphorie gleich Karten für größere Cliquen reservieren und sich erst hinterher darum kümmern, ob ihre Freunde überhaupt Bock haben, mitzukommen. Sehr oft ist es dann so, dass diese Reservierungen in letzter Sekunde wieder komplett abgesagt werden, weil sich die Gruppe nicht einigen kann, wie sie den Abend verbringen will. Aus unserer Sicht ist das Phänomen besonders ärgerlich, wenn wir bereits den Ausverkauf des Konzerts gemeldet haben und kurz vor Schluss nochmal größere Kontingente storniert werden.

Das ist uns in 2024 zu oft passiert. Wir müssen reagieren und solche Hamstermentalität aus unserem Reservierungssystem heraus halten. Wir wollen nicht, um ein anderes Bild zu verwenden, dass Leute die Liegen am Hotelpool den ganzen Tag blockieren, obwohl sie erst abends entscheiden, ob sie auch baden gehen wollen. Daher werden wir vermehrt dazu über gehen, die Karten-Hamsterer, die dann doch nicht kommen, aus dem Reservierungssystem raus zu halten und sie dafür zu sperren. Wer unser Reservierungssystem falsch versteht oder gar missbraucht, darf es dann künftig nicht mehr nutzen und muss seine Karten im normalen Vorverkauf erwerben. Wir bitten um Verständnis.

Unser Reservierungssystem ist für unsere Stammkunden und für zuverlässige Neukunden gedacht. Sie sollen die faire Chance haben, in der Not bis 48 Stunden vor Konzertbeginn die Reservierung stornieren zu können, wenn ein Ereignis eintritt, dass sie nicht vorplanen konnten. Dieses Stornorecht soll dazu beitragen, nicht umsonst Geld für Tickets auszugeben, die man nicht nutzen kann, wenn es dumm läuft. Stornos sollen aber bitte eine Ausnahme und sicher nicht die Regel sein.

Manche Leute wollen das aber nicht verstehen und halten trotz aller schriftlichen Hinweise unser Reservierungssystem für unverbindlich, in dem man einfach mal Karten blockieren kann und erst später entscheidet, ob man überhaupt auf die Veranstaltung gehen mag. Nein, so nicht. Da spielen wir künftig nicht mehr mit.

Wir haben viel Energie darauf verwendet, Künstler und Agenturen davon zu überzeugen, unser Reservierungssystem zu akzeptieren. Es ist eine colos-saale Besonderheit, fast schon ein Alleinstellungsmerkmal, ein besonderer Service, den wir unseren Besuchern gerne weiterhin anbieten wollen. In fast allen vergleichbaren Venues wird nämlich ausschließlich auf den ganz normalen Kartenvorkauf gesetzt, bei dem auch sofort Geld fließt. Wir können das Reservierungssystem aber auf lange Sicht nur beibehalten, wenn es auch fair seitens unserer Besucher genutzt wird. Insofern ist es uns am liebsten, Ihr reserviert nur für den eigenen Bedarf und immer erst dann, wenn Ihr wild entschlossen seid, das Konzert zu besuchen. Reserviert bitte niemals auf gut Glück und nie für größere Gruppen.

Wir sehen uns bei unseren Konzerten im Colos-Saal und im Stadttheater, vielleicht ja auch im Sommer bei einem Open Air.

www.colos-saal.de

Quelle: Colos-Saal