Dass Menschen mit dem echten Gespür und Feeling, das es ohne Frage für Blues braucht, nicht unbedingt aus den USA stammen müssen ist zwar wahr, aber nicht ganz trivial. Thorbjørn Risager beweist mit seiner Band The Black Tornado nun seit über 15 Jahren, dass erstklassiger Blues auch durchaus aus dem kleinen Dänemark kommen kann. 2003 beginnt die Geschichte der Formation, damals noch unter dem Namen Thorbjørn Risager Blue 7. Bereits im nächsten Jahr folgt das erste Album Live 2004. Schon mit dem Nachfolger From The Heart gelang es sogar die US-Amerikanischen Kritiker zu begeistern. Der absolute Durchbruch soll jedoch erst etwas später gelingen. Mit Too Many Roads (VÖ: 2014) schreiben sich Thorbjorn Risager & The Black Tornado in die Annalen der Bluesgeschichte ein. Vergleiche mit Größen wie Ray Charles und B.B. King werden gezogen. Es liegt in ihrer Natur, dass Vergleiche hinken und weder der einen noch der anderen Seite gerecht werden. Es steht jedoch fest, dass Thorbjørn Risager ebenso wie den Legenden des Genres die Synthese von instrumenteller bzw. vokaler Virtuosität und kompositorischem Geschick gelingen will. Kein Wunder ist es also, dass neben den erfolgreichen Veröffentlichungen von Alben und DVDs auch einige Auszeichnungen verbucht werden können, darunter die Aufnahme in die Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik 2020 für Too Many Roads. Wie Blues im allgemeinen sind auch Thorbjørn Risager & The Black Tornado etwas, das es vor allem Live zu erleben gilt. Die siebenköpfige Band weiß mit raffinierten Arrangements zu begeistern, in die unzähligen Instrumente der Multiinstrumentalisten ihren perfekten Platz haben.