EVAN – Blue Lightning
VÖ: 15.07.16
(FC Metal/Come Back Media/Alive)
Genre:
Instrumentaler Melodic/Power Metal
Homepage:
EVAN
Ich könnte jetzt anfangen mit: “braucht eigentlich einer noch einen x-ten Gitarrenvirtuosen und dessen Soloerguss?” Mach ich aber nicht. Ok, ich hab überlegt, ob dieses Album überhaupt für mich was zum Besprechen ist und ich bin zu der Erkenntnis gekommen – ja, ist es. Das Warum ist auch schnell erklärt. Der Saitenhexer hier ist mit seinen 21 Lenzen verdammt gut und extrem talentiert.
Zur Person Evan K. ist 21 Jahre jung und Deutsch/Grieche. Er bezeichnet sich als Komponist sowie Gitarrist und nennt als seine Einflüsse Gus G., (welch Überraschung, wenn man sein Material hier hört - zwinker), Jeff Loomis, Yngwie Malmsteen, John Petrucci, Uli Jon Roth, Michael Romeo, Gary Moore, Michael Schenker und Ritchie Blackmore an. Eben diese Einflüsse lassen sich über die neuen Stücke hinweg auf „Blue Lightning“ auch nicht leugnen. Bis auf die Uptempo Nummer „Edge Of The Sky“ und die Ballade „One Last Time“, beide von Fabio Lione (RHAPSODY OF FIRE, ANGRA) eingesungen, dominiert sonst das virtuose Gitarrenspiel von Evan. Melodiös, technisch versiert, nicht allzu viel Gefrickel und vor allen einfalls- und abwechslungsreich ist das hier alles gestaltet. Die Erklärung zum Instrumentalalbum wird zudem hierbei auch gleich beantwortet, da man sich bei den recht schnell ausgelegten Stücken eigentlich keine Gesangsparts vorstellen kann und die auch hier nur stören würden. Songs wie der genial arrangierte Titeltrack oder „Picking The Stars“ sind schlichtweg nicht singbar. Zum Abschluss gibt es noch das BLACK Cover „Coming Up“ obendrauf, das musikalisch durch seine poprockige Ausgangslage etwas aus dem Rahmen fällt, aber durch die neuerliche Gitarrenarbeit von Evan einen modernen Anstrich erhält.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die hintergründig wahrnehmbaren Keyboards von Bob Katsionis (OUTLOUD, SERIOUS BLACK) beigesteuert und das Album von R.D. Liapakis (MYSTIC PROPHECY, DEVIL’S TRAIN) und Christian Schmid gemischt und gemastert wurde. Von Evan K wird man sicherlich noch mehr hören. Wäre auch schade, wenn nicht.
Punkte: 8/10