PAGAN ALTAR - Lords Of Hypocrisy
VÖ: 18.01.2013
(Shadow Kingdom Records)
Homepage:
www.paganaltar.co.uk
Ring frei für Runde drei der Wiederveröffentlichungen hinsichtlich der kauzigen Okkult Doomer aus dem U. K., PAGAN ALTAR. Faktisch zwei Jahrzehnte völlig weg vom Fenster führte das Album Lords of Hypocrisy die Band 2005 zurück ins Genre. Viersaitenbediener Trevor Porch und Schlagzeuger Mark Elliot befanden sich wieder an Bord des zu lange schon gesunkenen Schiffes. Vereint mit den anderen Bandmitgliedern wurden alte Songs aus der Zeitepoche von 1978 – 83 zu einem vollständigen Zweitalbum gegossen. Stilistisch gesehen, steht Lords of Hypocrisy seinem cremigen, kaum weniger kultigen Vorgänger „Judgement of the Dead“ nicht im geringsten nach. Soundtechnisch wurde Lords of Hypocrisy etwas klarer produziert. Der Kauzrockfacktor wohnt allen Stücken ebenso inne, ebenso das immer vorhandene Maß Heavyness und Hymnenfeeling, wie auch immer noch etwas von dem alten Demoflair vorhanden ist ebenso wie der Band eine oft durchscheinend hippielastige KING CRIMSON-Schlagseite inne wohnt, wodurch eine Band wie PAGAN ALTAR so urig kauzig klingt, wie sie es im Grunde immer schon war. Nachdenklich arrangierte Doomrocker der Schiene „Lords of Hypocrisy“, „Sentinels of Hate“, „The Masquerade“ oder „The Aftermath“ bekommen von Terry Jones' prägnantem Organ den stileigenen Stempel verpasst, jene Art Duftnote, die eine Band wie PAGAN ALTAR in den Augen ihrer Fans so wertvoll macht. Uriges CIRITH UNGOL/MANILLA ROAD/DARK QUARTERER-Flair macht sich auf Lords of Hypocrisy ebenso breit, wie die noch immer vorhandenen BLACK SABBATH-Anleihen, überhaupt macht das gesteigerte Stilspektrum den ohnehin besonderen Reiz dieser zeitlos genialen Truppe auf Lords of Hypocrisy selbstredend umso stärker aus. Bei „Armageddon“ wird’s plötzlich richtig schön atmosphärisch und feinfühlig harmonisch, das dem Rezensenten beim soundtechnisch etwas ausgereifter als sein Vorgänger klingenden Zweitwerk ein weiteres Mal pure Gänsehaut über den Rücken läuft, während „The Devil Came Down to Brockley“ deftiges Wildwest-Feeling versprüht, während „March of the Dead“ ein sattes SouthernBluesrockfeuerwerk zündet das auf charmant direkt freche Weise mächtig Hörner zeigt! Lords of Hypocrisy ist genau jene Sorte Kraftstoff, die sich kilometerweit unterhalb der Oberfläche der Mainstreamschicht in den Tiefen-regionen der chaotisch-verschroben-schrulligen-Kauzigkeit bewegt. Fazit: Ein Genrehighlight, nicht mehr ganz so jungen Datums, jedoch mit jeder Note umso liebenswerter gegossen. - Kult!