CARCHARODON - Roachstomper




VÖ: 05.04.2013
(Altsphere Production)

Homepage:
https://www.facebook.com/Carcharodonband
Richtig locker in TALKING HEADS á lá Road to Nowhere-Manier beginnt „Stoneface Legacy“, ehe ordentlich der Knüppel aus dem Sack gelassen wird. Hm....wie Stoner doom Deathn'Roll klingt das nur bedingt, was CARCHARODON auf ihrem Zweitling Roachstomper fabrizieren. Immerhin wohnen  dem Silberling Rock n'Roll und Stoneranteile ebenso inne, wie Deathmetal, Grindcore, Hardcore,  Thrashelemente und noch so einiges mehr. Als groben Vergleichswert sollten viel eher die österreichischen Grinddeather PUNGENT STENCH auf dem Programm stehen, um dieses Album zu verstehen und wie sich's für wahre Fans gehört, zu lieben, dazu eine fette Prise abgedreht schrägen MENTORS-Humor vermischt mit der auf Crustpunk getrimmten MISFITS-Variante oder HardcoreCrossoverThrash Marke CRYPTIC SLAUGHTER, denen manchmal auch eine Prise SUICIDAL TENDENCIES beigemischt wurde, fertig ist die Kiste! Interessant ist das allemal. Nichts für Ottonormalkonsumenten, dafür aber für Leute geeignet, denen genannte Gruppen einschließlich PUNGENT STENCH'S Extremknaller Club Mondo Bizarre noch ein Begriff sind. Der Vergleich trifft spätestens, wenn die gnadenlos grob heftig oldshool rumpelnde Bollerkelle aufgefahren wird, siehe z. B. „Alaska Pipeline“, dann heißt's nur Augen zu und durch bzw. drauf! An mancher Stelle völlig unberechenbare Rhythmus- und Tempowechsel haben es schwer in sich. Allein das flexible zwischen Krächzen, Growls, heißerem Gekeif und Klargesang wechselnde Gesangsspektrum spricht deutlich für sich. Begleitet von beruhigenden Gitarrenklängen, Bree Bree-Gesängen, Ariel Trommelklängen atsmosphärischen Düsterpassagen, schönen Melodicpassagen  sowie Country-Klängen (!) - „Burial in Whisky Waves“ entpuppt sich sogar als echte Hymne! -ist alles vorhanden, was eine solch aberwitzig-schrille Mischung zum Funktionieren braucht.  Abgedreht räudig, experimentiell, richtig schön durchgeknallt kaputt, immer deftig krachend humorig voll Karacho auf's Geweih. Cool, was die Jungs aus dem Stiefelland hier abliefern. Begleitet von harmonisch ruhigen Gitarrenklängen, Bree Bree-Vocals und Ariel-Getrommel fällt die vor Kuriositäten berstende Wundertüte in den Bereich nicht direkt zuordbar, was ihren Wertgehalt umso mehr steigert. Extremmetaller sollten bei Sichtung dieses herrlich abgedrehten Silberdeckels, den ein passend zur extremen Musik ebenso schräges Covermotiv das eine Art Insektoid (= ein Insektenwesen, das kein direkt einer bestimmten Art zuzuordnend einheitliches  Äußeres besitzt), nicht vorbei gehen, sondern sich selbst den Gefallen tun, den Griff ins Regal wagen, etwas Zeit investieren und zwecks Bedarf probeweise reinhören; es könnte sich lohnen.