MEMORY GARDEN - Doomain




VÖ: 12.04.2013
(Metal Blade Records)

Homepage:
https://www.facebook.com/memorygardenofficial

21 Jahre sind eine lange Zeit. Bisher gelangen den Schweden MEMORY GARDEN seit ihrer1992 erfolgten Gründung insgesamt vier Alben, das fünfte nun vorliegende schließt sich an; irgendwie schwimmen die Schweden wieder einmal in allen Teichen, mischen von jedem ein bisschen und kreieren ihren eigenen Sound. Und genau das ist es, woran sich die Geister scheiden. Die einen mögen sie, die anderen können mit ihrer Mucke auf Gedeih und Verderb nichts anfangen. Schwere Gitarren, intensives umgeben von Emotionen, das sind MEMORY GARDEN, wie man sie kennt. Powermetal, Doom und atmospärischer Prog. Fette Riffwalzen, elegische Songcollagen und über allem thront die Stimme von Stefan Berglund, ein Frontsänger, dessen helles, hoch gestimmtes Klarorgan für diese Art Musik geradezu wie geschnitzt ist. Nummern des Formats „Latent Lunacy“,„Daughters of the Sea“ und „The King of the Dead“ beinhalten sämtliche typischen MEMORY GARDEN-Trademarks. Bei Stücken wie „The Evangelist“ und „Violate and Create“ geht’s deftiger in Richtung classic Metal mit Powermetalanteil zur Sache, womit bei aller Vorliebe zu ausufernder Proggerei für einen angenehm gesunden Kontrast gesorgt ist. Für dieses Album bedarf es mehrerer Durchläufe, bis man es in seiner Größe erfaßt hat. Songwritingtechnisch ist der Schwedenfünfer über jede Kritik erhaben. Ausgeklügelter Facettenreichtum komponiert bis ins letzte Detail garantiert Abwechslung ohne Grenzen. Ebenso gilt festzuhalten, das auf stoische Kopflastigkeit verzichtet wurde, stattdessen besticht „Daughters of the Sea“ beispielsweise durch einen lieblich im Hintergrund agierenden Frauenchor. Cool! Vergleichsweise zu vielen Düsterdoom epen heben sich MEMORY GARDEN durch ihr fast in Richtung Fröhlichkeit tendierendes Faible ab, was sie auch für Fans, die sonst eher so gut wie nichts bis kaum etwas mit der Doom-Schiene anfangen können, interessant macht. Alles in allem nicht schlecht. Mir geht der zeitweise etwas übertrieben sperrige Atmosphärenprog an mancher Stelle auf den Senkel, instrumententechnisch kann man allerdings nichts bekritteln. MEMORY GARDEN waren schon immer Geschmackssache, das bleibt so und wird sich nicht mehr ändern. Empfehlenswertes Release sowohl für klassische Heavy Metal-Fans als auch Proggies, Doomer, möglicherweise sogar für so manche Power Metal Fans interessant. Gut!