AETERNUS - ... And the Seventh His Soul Detesteth
VÖ: 12.04.2013
(Dark Essence Records)
Homepage:
http://www.facebook.com/Aeternusofficial
Sieben Jahre rührte sich nichts. Nun melden sich die norwegischen Dark Metal Pioniere AETERNUS mit neuem Langeisen zurück. Schon der griffige Opener lässt erahnen, was hier gewaltiges kommt. Rasender Knüppel Death/Black Metal leitet gleich mal richtig schön heftig aggressiv in das Album ein. Danach wird’s Melodisch, ehe erneut der Knüppel aus dem Sacke gelassen wird. Spätestens beim Keyboardeinsatz, wenns etwas schwerfällig heroischer zugleich melodischer zur Sache geht, fühle ich mich etwas an stark verzerrte Früh-DIMMU BORGIR-Anfänge erinnert. Akustische Klampfen, gebettet in einen Hauch Düsteratmosphäre und schleppende Prog Parts erweitern das bunt gemischte Spektralsüppchen um nur eine weitere von so vielen darin schwimmenden Zutaten. Herrlich, wie schnoddrig das Schlagzeug ballert, die Gitarren sägen mit ungeheuer viel Druck, heißeres Death Metal Gegrowl gepaart mit wütendem Black Metal Gekeif rundet den Eindruck ab,das mir das Wasser im Munde zusammenläuft! Gerade die richtig derb oldshool rasenden an die Anfänge in den 90ern erinnernden Black Metal Parts haben es mir bei diesem Album schwer angetan, manchmal bin ich auch geneigt, an Dark-Fantasy Metal der Firma IMMORTAL zu denken, während bei Majestätischen Düsterheimer Passagen, siehe Track sechs, „Hubris“ getragen von einer schmerzhaft melancholischen Schwermut der ein trauriges, ebenso ein tiefgreifend würdevoll heroisches Gefühlsschema innewohnend auslösenden Akkustikgitarre massig Erinnerungen an HELHEIM, KAMPFAR und BORKNAGAR geweckt werden, ehe es mächtig mit der rumpeligen old school Kelle auf die Löffel gibt! Unbeschreiblich, was die Norweger komplett entgegen aller Regeln verzapfen! Da wird zwischen akustischer Gitarre, verschachtelten Progressiveparts, heftigen Death- und Black Metal Ausbrüchen, klassischen Heavy Metal Anteilen, fetten midtempogrooves und eisiger Ambient Atmosphäre schwadroniert, das es einem schwindlig wird! Häufige Rhythmus- und Tempowechsel, Stimmungs- und Stilbrüche sind ebenso wenig selten, wie das immer vorhandene Härtepotential. Was AETERNUS für mich so sympathisch macht, ist ihr Hang, nicht allzu sehr berechenbar zu sein, sondern immer stets dann, wenn es erforderlich ist, in höllisch derbe brutal ausartende Hochgeschwindigkeitsraserei mit heftigen Blastbeatattacken auszubrechen, um dann plötzlich abrupt einen elegant gebremsten Progressivetouch dem entgegen wirken zu lassen, ohne sich permanent zu wiederholen und dabei noch intensiv mitzureißen! Bei AETERNUS verhält es sich wie mit ADIDAS 47/11, NIVEA oder JACK WOLFSKIN: da wo AETERNUS drauf steht, ist auch AETERNUS drin! Was bei anderen Bands chaotisch unstrukturiert im Regelfall einfach nur belanglos zusammengeschustert konstruiert wirkt, hat bei den Norwegern AETERNUS System. Ihren Wurzeln, einer Míschung aus okkult angehauchtem old school Black Metal, kosmologischer Mythologie und theatralisch inszenierter New Age Thematik sind die Norweger treu geblieben. AETERNUS lassen sich durch ihre Einzigartigkeit keiner bestimmten Kategorie zuordnen. Sie schaffen es selbst nach langer Abstinenz immer etwas ausgefallenes, in der Tat andersartiges in bewährtem Stilmuster zu realisieren, das, - je länger man es hört, zunehmend an Substanz gewinnt, beständig neue Facetten offenbarend, ohne im Geringsten dabei Gefahr laufend, sich abzunutzen.Für dieses Meisterwerk kommt nur eine Bewertung in Frage, - uneingeschränkt die Höchstnote!52 Minuten DramaticOkkultDarkAmbientMysticProgressiveAvantgardeBlackDeath-Metal altbewährten Strickmusters, der seine blutstreu zum grenzüberschreitenden Extrem-Kunsthand-werkstil stehenden Anhängerschaften unter Garantie nicht enttäuschen wird! Dafür sind und waren AETERNUS definitiv schon immer eine völlig eigene Klasse für sich. Darauf ein dreifach Skol!!!
e