ELVIS DELUXE - The Story So Far
VÖ: 22.04.2013
(Metal Mind Productions)
Homepage:
http://www.facebook.com/elvisdeluxe
Richtig langsam und verträumt beginnt „Your Godfreed“, lockere Einstiegsdroge. Der US-Fünfer besitzt einen recht starken Alternative-Touch und mischt diesen mit der wunderschön vernebelten Stoneratmosphäre die sich zunehmend steigert, wie auch die Intensität dieses schwerblütigen Beinahe-Achtminüters. Eingepasst in ein klassisches Progressivegewand macht dieser schöne Auftakt gleich Lust auf mehr. „No Reason“ beginnt mit treibenden Drumbeats, woraus sich glatt ein lässig fetziger Rock n Roll Smasher entwickelt, der catchy Groovelines in Verbindung zu leicht punkpoppigem Feeeling offenbart – wundern tut mich das nicht, schließlich kommen die Burschen aus der Hardcore/Punkrock-Ecke. Den Hardcore lassen sie sehr zu meiner Freude komplett weg, dafür gehen sie bei den rockigen Grooves gern in die Alternative Punkecke, was auch stilistisch besser hinkommt. Hardcore würde so wenig zum Stonerrock passen, wie saure Milch in den Kaffee, für diese besser passende Kombi (Metal und Hardcore gibt's ja schließlich Metalcore!) „Dark Lovers“ besitzt auch wieder so einen lässig poppigen Bubblegum-Punk-Refrain, der schnell zum relaxten Fingerschnippen einladend, im zweiten Teil ähnlich direkt Alternative-Punklike rockt wie „No Reason“. „Face It“ ist der nächste, permanent dezent angestonerte, nie zu sehr auf Stoner gemachte (immerhin angedeutet), dafür auf dem Alternative-Pfad wandelnde Trip, dessen Bauart Ähnlichkeit zum coolen Space-Opener wiederspiegelnd zeigt, was die Jungs handwerklich drauf haben. „Something to Hide“ geht gleich mal schön direkt nach vorn los, ehe nach zwei Minuten die nächste Bridge das Tempo in schrägere Gefilde verschleppt jetzt wird tatsächlich auch die KYUSS/QUEENS OF THE STONEAGE-Bibel aus dem Rucksack geholt, und es stellt sich brütend heißes Wüstenklima ein, inmitten ausgedörrter Sträucher der staub vertrockneten Landschaft, liegt die Ranch von Mr. Jack W. Pibbleton, der schlafend in seinem Stuhl sitzt, die Beine ausgestreckt, den Cowboyhut bis zur Nasenspitze ins Gesicht gezogen, während gnadenlos brütend am Wolkenlosen Himmel über der Wüste die Sonne scheint... . Das schnelle mit lässigem Drive direkt auf den Punkt gespielte nur drei Minuten sieben Sekunden beanspruchende „Out of Live“ zeigt die rockigen Alternative-Punkwurzeln des Fünfers. The Hope haut ebenso zackig groovend knapp anderthalb Minuten länger in die selbe Kerbe, wobei sich verstärkt die zwischenzeitliche Alternative-Phase von METALLICA zeigt. The Story so far ist kein Stonerrock im eigentlichen Sinne, dafür stark basics orientiert, was bei der Mischung aus Punk, Alternative, Pop, veredelt von spaciger Stoneratmosphäre der manchmal auch etwas Prog innewohnt, kein schlechtes Rezept ist, weil die Songs nie ins wirre abdriften, sondern ihre Form der Eingängigkeit wahren, wodurch es dem Hörer nie langweilig wird. Am Ende sorgt ein schön knackig räudiges STOOGES-Cover von „Search and Destroy“ für den passenden Abschluß von The Story so far.
Fazit: Kein schlechtes Debüt, auf Dauer vielleicht etwas zu alternativepunklastig, ansonsten bleibt mir den Debütanten zumindest für's erste schon mal einen recht netten Einstieg zu attestieren