AMORPHIS – Circle
(Nuclear Blast)
VÖ: 19.04.13
Homepage:
http://amorphis.net
AMORPHIS, für viele DIE finnische melancholic Dark Rock/Metal Institution schlechthin und mindestens seit den letzten beiden Studioalben ("Silent Waters", 2007; "Skyforger", 2009) DER Garant für melodiöse darkdüster Klänge mit chatchy Refrains. Die Frage für Studioalbum Nr. 11 stellte sich mir im vornherein, macht man so weiter und läuft Gefahr in den Mainstream abzurutschen oder ändert man etwas an der musikalischen Ausrichtung? Nun der neue Longplayer hält einige Neuerungen, Rückbesinnungen, aber auch aktuelle Tugenden bereit. "Circle", so der Name des Silberlings, wurde über seine neun Songs, mit einer Spielzeit von etwas über 46 Minuten, wieder zu einem Konzeptalbum. Wie schon zu früheren Bandzeiten bediente man sich hier dem Texter Pekka Kainulainen, der die Story um einen glücklosen Mann, der zu einem Zirkel eingeladen wird und Kraft in den alten finnischen Göttern findet, herausarbeitete. Musikalisch gestaltet sich das Ganze, schon alleine durch den neuen Toningenieur Peter Tägtgren (HYPOCRISY, PAIN) eine Spur härter, was den Songs im Allgemeinen schon mal gut zu Gesicht steht. Die Gitarren stehen auf "Circle" deutlich im Vordergrund, lassen dem Gesangsvirtuosen Tomi Joutsen aber genug Spielraum, um sich in vollem Umfang am Mikro zu entfalten, auch wenn seine Growls doch erheblich zurückgeschraubt wurden. Dafür leidet die Rhythmusfraktion leider etwas unter mangelndem Bums. Musikalisch mischen die Finnen gekonnt ihre einprägsame Melodieführung der letzten beiden Alben, besinnen sich aber auch auf ihre eigentlichen Wurzeln und gehen wieder eine Spur härter zu Werke. Man findet so in den Songs mit Bombast unterlegte Black Metal-Anleihen a la DIMMU BORGIR ("Hopeless Days") aber auch fettes BM-Riffing und tiefe Growls bei "Nightbird's Song". Selbst vor Folk-Strukturen ("Narrow Path") scheut man sich nicht, um etwas für die Bandbreite zu tun. Der Opener "Shades Of Grey" und "Enchanted By The Moon" z. B. sind neben den wieder catchy ausgelegten Refrains mit einigen Tempiwechseln und Death/Doom-Elementen ein weiteres Beispiel für die Rückbesinnung. AMORPHIS-Fans von "Skyforger" werden ihre Songfaves definitiv in "Mission", "The Wanderer" oder "Hopeless Days" wiederfinden, Sympathisanten früherer Tage sollten hier eher "Shades Of Grey" und "Enchanted By The Moon" antesten.
Punkte: 8/10