ASKA - Nine TONGUES
VÖ: 03.05.2013
(Pure Steel Records)
Homepage:
http://www.myspace.com/askaband
Dieser Tonträger aus dem Jahr 1997 ist nicht wirklich neu. „Nine Tongues“ lautete der nun in überarbeiteter Neuauflage auf den Markt geworfene, Dritt-Albumrelease des US-Vierers ASKA. Inhaltlich wird dem Spirit des guten alten Hardrock und klassischen 80er US- (Power)-Metal gefrönt. Der schnelle Eingangsopener „The Stalker“ weckt gleich Interesse. Die Klampfen haben ordentlich Saft auf der Wumme, Schlagzeug und Bass legen ein solide groovendes Fundament. „Question“ oder „Captain Crunch“ lassen den Versuch der Neuorientierung am Crossover erkennen, dessen Grundgerüst mit klassischem Epic-Metalversatz veredelt wurde, was aufgrund von Unverträglichkeit überhaupt nicht zündet, wodurch das Album Punktabzug in der B-Note erhält. Shouter George Call verdiente zwischenzeitlich seine Brötchen bei OMEN, lässt diesen Einfluss ganz selten durchblicken, zeigt indessen, das er auch in anderen Sparten wie Glam/Sleaze und klassischem Hardrock viel drauf hat! Der Kerl verfügt über ein ausgesprochen flexibles Organ, das - sowohl als auch - kann, will heißen, zum einen sowohl klassischen US-Metal transportieren, zum anderen schwer auf klassischen Hardrock Marke australischer Topstars (AC/DC)und US-Underdogs (GREAT WHITE) machen, wie Track zwei, „Leprosy“ signalisiert. „Little Sister“ lässt deutlich KISS/TED NUGENT-Einflüsse durchscheinen.„Blood of the Wolf“ geht europäisch zu Werke , womit deutlich wird, das der US-Vierer ASKA gelegentich mit Einflüssen vom alten Kontinent Europa liebäugelte. Das von einem griffigen, saufett aufs Geweih drückendem Früh-80er MSG/DEF LEPPARD-Grooveriff in Kombination zum Spirit gekennzeichnete Stück mit herrlich laut klatschendem Schlagzeug stellt für mich das Highlight eines guten, keineswegs überragenden Gesamtwerks dar, das „nur“ 7 von Zehn bekommt. „Killashandra“ und „Liquid Courage“ sind Glamrock- Nummern, die locker aus der Feder klassischer Formationen dieses Genres stammen könnten, beispielsweise L.A. GUNS/POISON, während „The Dream“ klare QUEENSRYCHE-Schattierung aufweist. Ein reichlich buntes Album, das sich nicht so recht entscheiden kann, wo es eigentlich hingehört, was es auf seine Weise sympathisch macht. Daran wird erkennbar, welch schwierige Zeitepoche die schwächelnden 90er für klassische Heavy Metal-Acts darstellten. Umso besser, das sich eine Band wie ASKA nicht beirren ließ und konsequent ihr eigenes Ding durchzog!
Fazit: Bunt gemischt, häufig (jedoch nicht nur) am klassischen US-Hardrock/Heavy Metal orientiert, sollten Oldshooler, die's gern richtig schön ursprünglich altbacken wollen, (ok, den Crossover einmal dezent ausgeklammert), sofern sie ASKA nicht kennen, unbedingt reinhören!