PROCESSION - To Reap Heavens Apart
VÖ: 03.05.2013
(high Roller Records)
Homepage:
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„Destroyers of the Faith“ war schon ein echtes Meisterstück in Sachen Doom. Chiles führende Kapelle auf dem traditionellen Doomsektor meldet sich mit dem lange sehnsüchtig erwarteten Nachfolger zurück. „To Reap Heavens Apart“ heißt das gute Stück, das den nächsten logischen Entwicklungsschritt der Chilenen PROCESSION darstellt. Nach dem für Doomverhältnisse ungewohnt kurzen auf klassischem Epic-Metal zwischen MANOWAR/HEAVY LOAD basierenden Opener „Damnatio Memorae“, dröhnen mir fünf weitere von leidenschaftlichem Klagegesang umgebene ab einer Spielzeit von sechseinhalb Minuten aufwärts beginnende Edeldoomperlen, die den Begriff „heavy“ mit jedem Ton zu Recht verdienen ins Ohr. Abseits vom aktuell omnipräsent grassierenden Okkultrocktrend der bis zum letzten Drops ausgelutschten GRAVEYARD/THE DEVIL'S BLOOD-Schiene, erwartet die traditionelle Epic-Doomfangemeinde das nächste ganz fette Ausrufezeichen einer über alle Maßen unkonventionell agierenden Band, die trotz beinahe vollständig veränderten Line Ups (von der Ur-Formation blieb einzig Sänger und Gitarrist Felipe übrig) ihren ureigenen Stil besitzt, dabei immer hochgradig Wiederkennungswert hat, was bei der pure Grabesstimmung gepaart mit depressiver Bitterness verbreitenden Trauermelancholiehymne „The Death Minstrel“ besonders zum Ausdruck kommt. Zwar ist der kraftvoll fließende Sound an mancher Ecke sehr nach CANDLEMASS-Schema bearbeitet, trotzdem haben die jetzt durch ihren in Schweden wohnenden Bandkopf Felipe Plaza ihre Kanten beibehalten. Tonnenschwere Doom-Walzen gebettet in ein beständig zwischen tiefer Weltuntergangstrauer und aufkeimender Hoffnung schwankendes Stimmungsbild lassen mich zum zweiten Mal (wie auch schon beim über jegliche Kritk erhabenen Vorgänger Destroyers of the Faith) ehrfürchtig in die Knie gehen! Erneut ist den Chilenen ein echtes Lehrstück in Sachen Doom gelungen, das die Messlatte für die nachziehende Konkurrenz beinahe unüberwindbar hoch ansetzt. Des Öfteren scheinen deutlich Vorbilder wie SOLITUDE AETURNUS und CANDLEMASS), vor allem letzter genannte durch, – was haupt sächlich der Tatsache geschuldet ist, das PROCESSION ihr Zweitwerk dieses Mal in Schweden produziert haben. „Conjurer“, „Death and Judgement“ , „To Reap Heavens Apart“ und Far From Light“ sind technisch einwandfrei sauber groovende Doom-Eruptionen. Atmosphärisch traditionell klassischer Epic-Doom in Vollendung. Kraftvolle Heavy Metal Gitarrenriffwände, tief pumpende Bassakkorde, klassisch traditionelles Heavy Metal Drumming ohne billige Effekthaschereien intensiv herzergreifend melancholische Leadsoli alles getragen vom gewohnt herausragend über alle Maßen schwermütigen Gesang Felipe Plaza's sprechen abermals für sich. Traditioneller Epic-Doom ohne künstliche Zutaten und überflüssiges Retro-Gedöns. Dunkel, schwerblütig majestätisch, direkt mitten in die Magengrube hauend, filigran umgesetzt. Schwerblütige Musik mit Tiefgang!
Fazit: Episch, zähfließend, hymnisch - Ein Meisterwerk! Wer CANDLEMASS, SOLITUDE AETURNUS, SAINT VITUS oder COUNT RAVEN liebt, wird diesen Geniestreich vergöttern!