TOOL - "10.000 Days"


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VÖ: Mai 2006
Style: Progressive Rock
(Zomba / Sony BMG)

Homepage:
www.toolband.com

Eine der dubiosesten Bands des Rockuniversums taucht wieder auf der Bildfläche auf und mit ihr im Gepäck eines der meist erwarteten Alben des Jahres. Die Amis, deren Live- und Medienpräsenz recht rar gesät ist, zeigen mit "10.000 Days" vermutlich aber auch dem letzten, dass sich das Warten gelohnt hat. Schließlich sind immerhin gestandene fünf Jahre vergangen seit ihrem letzten Release "Lateralus", was nicht allzu schlimm ist, bedenkt man die Tatsache, dass man einen Tool-Song nicht in einem Durchlauf in seiner ganzen Komplexität und seiner ernormen Emotionsdichte in sich einsaugen kann. Eben dieses Phänomen ereignet sich auch auf der neuen Veröffentlichung der Amis. Tool sind keine Band für einen musikalischen Quickie, dementsprechend gewichtig ist auch ihr Name in den Medien und bei den Kollegen. Tendenziell entdeckt sich die Band auf "10.000 Days" nicht neu, zeigt aber erneut, dass progressive Musik nicht nur eine technische Komponente besitzt, sondern eigentlich erst durch Emotionen zum Leben erweckt wird. Und genau diese haben Tool den meisten ihrer Genrekollegen voraus. Wo viele Kombos steril und mathematisch klingen, schlüpft diese Band unter die Haut des Publikums vor den Boxen und Bühnen dieser Welt und sorgt für rauschartige Zustände. Ich sehe Tool als die modernen Pink Floyd, die ihre Musik mit ein bisschen Doors-Flair schwängern, dabei aber immer noch etwas 'metal' sind und es so schaffen, den Hörer in transzendentale Zustände zu befördern. Das sich ruhig in die Gehörgänge windende 'Wings For Marie (Part 1)' und '10.000 Days (Wings...Part 2)' bei Nacht nur mit Kerzenlicht und die Drogen kann man sich getrost sparen. Tool erschaffen keine Songs, sondern Klangwelten, in die der Hörer eine Reise wagen kann. Wie er von ihr zurückkehrt, hängt vom eigenen Wesen ab. Elf Songs und eine Spielzeit von 76 Minuten zeigen schon in etwa, worauf der Käufer sich einlässt. Dass die Band sich nicht nur in punkto Songwriting was einfallen lässt, zeigt sie mit der aufwändigen Aufmachung ihres Digipaks, das schon von außen dreidimensional gestaltet ist und in das zwei Linsen in die Augen der auf dem Cover abgebildeten Figur eingelassen sind. Mit Hilfe dieser kann man beim Durchforsten des Booklets einzelne Teile in 3D bestaunen. Rundum ein Meisterstück - 9 von 10 Punkte.

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