THE QUILL - Tiger Blood




VÖ: 24.05.2013
(Metalville)

Homepage:
http://www.thequill.se/

Ein wirklich schlechtes Album von THE QUILL ist mir bisher noch nicht untergekommen, so auch diesmal nicht. Auf Studiolangrille Nummer sieben geht’s der Schwedenvierer betont klassisch Rock'n Roll a like an. Die bekannten Stoneranteile wurden mit einem deutlich in den Vordergrund tretenden Bluesfaible aufgefrischt. Genau darin liegt der gravierende Unterschied zu den bisher voran gegangenen sechs Alben. Auf "Tiger Blood" geht alles griffig fließend ineinander über, das Album klingt eingängiger, simpler strukturierter, als alles was THE QUILL bislang veröffentlicht haben und weißt darüber hinaus einige bislang nicht gekannte Experimente auf, die keinesfalls peinlich wirken oder daneben geraten sind. Ruhige, bedächtig erhabene Passagen, wechseln sich vermehrt mit fetzigen Gitarrengrooves die verstärkt aus der klassischen Rockecke kommen. Zähflüssige Stonerriffs, Energie, Dynamik, auf Anhieb ins Blut gehender Drive, - THE QUILL-Fans können durchatmen: es ist nach wie vor alles da, wofür die treue Fancommunity die schwedischen Stonerkönige so liebt und schätzt. Die Tatsache, das kein Tonträger wie der andere klingt, weil jedes Album der vielseitig begabten Schweden seine ureigene Stilnote beinhaltet, zeugt von dem exzellenten Ruf, den THE QUILL (ebenso auf dem Live-Sektor) seit ihrer Gründung besitzen, womit der bisherigen Entwicklung auf eigene Weise Rechnung getragen wird. Den Auftakt machen drei simpel arrangierte Stonergrooverocker, „Freak Parade“ „Go Crazy“ und „Death Valley“; soweit bleibt alles überschaubar, im gewohnten Rahmen, ab Track vier ändertsich das Bild: „Getaway“outet sich als Rocksong früher LED ZEPPELIN/JIMI HENDRIX-Schule, aufgepeppt mit Krautrockeinflüssen im brodelnden Stonersud gekocht. Allein nur wegen des superben Stampfrockparts bei Track fünf „Greed Machine“, eingeleitet vom treibend wuchtigen Schlagzeuginferno, der sich nahtlos perfekt vom gediegenen Hippiepart übergehend aus einem phänomenalen Kurzbreak hervorgehend, plötzlich von einer Sekunde auf die nächste komplett den Härtegrad umkrempelnd in ein überdimensionales Groovemonster verwandelt, muss man das Album (zumindest als Stonerfan), - ganz einfach mögen! „Purgatory Hill“ überzeugt durch den Effekt des Besonderen - eine Mischung düsterer Melancholie durchwoben vom kräftigen Hauch kohlrabenschwarz gefärbt, bitter ironischen Horrorflairs, - die Nummer hätte bestens zu einem Act wie der australischen Rockband NICK CAVE & THE BAD SEEDS - vorrangig auf deren „Murder Ballads“- Album gepasst, während im Gegensatz dazu im „Land of Gold and Honey“ am nächsten Morgen nach alptraumhafter Nacht auf dem von teuflischen Kräften beherrschten Fegefeuerhügel im leicht weggetreten-benebelten Zustand munter die Sonne am Himmel aufgeht, ehe „Darkest Moon“ schwerblütig trocken Stonerlastig rockt. „Sweet Rush“ beginnt gediegen, bis das Stück allmählich Fahrt aufnimmt und bis zum Ende griffig rockt, während „Storm before the Calm“einen ungewöhnlich exotisch arrangierten Schlußakkord setzt, wodurch der Silberling mittels verträumt das Gehör berieselnder Engelschöre passend zum Ende hin sanftmütig ausklingt.

Fazit: THE QUILL so experimentiell wie nie, einmal mehr auf gewohnt sicherem Qualitätslevel.

 

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