JEX THOTH - Blood Moon Rise
VÖ: 15.06.2013
(I Hate Records)
Homepage:
www.jexthoth.net
Neues aus dem Hause JEX THOTH. Der sehnsüchtig erhoffte Zweitling „Blood Moon Rise“ beweist, das der psychedelisch-okkulte San Francisco-Doom-Fünfer sich weiterentwickelt hat. Schon der Kraftvoll-sphärische Anfang mit dem beschwörerischen Gesang von Frontchanteuse Jex alias Jessica Thoth, deren einzigartiger Stimmvielfalt mehr Lauf als bisher gegeben wurde, lässt ehrfurchtsvoll kniend verharren. Schwerpunktmäßig tendiert die urig kauzige US-Crew um ihre charismatische Frontsängerin im Vergleich zum Debüt erheblich mehr in Richtung AMOON DÜÜL, PINK FLOYD und BLUE ÖYSTER CULT, wobei das Psychedelic Feeling wesentlich stärker im Vordergrund steht, - von „Doom“ kann im eigentlichen Sinne bezogen auf dieses Album lediglich geringfügig die Rede sein. Die deutlich in den Hintergrund gerückte nun effektiver eingesetzte Hammond-Orgel passt sich dem bunten Facettenreichtum an. „The Places You Walk“ bezaubert durch engelsgleichen Gesang, „The Divide“ besitzt destruktiv geführte Düster-Sludge-Komponente, die gut zu dem sich nahtlos ins Gesamtbild einfügende Stück passt, „Into a Sleep“ führt verträumt auf hohe Berge, über tiefe Täler hinweg, das Kurzintro „And the River ran Dry“ leitet gefühlvoll zur melancholic-Psychedelic-Reise „Keep Your Weeds“ über. „Ejhä“ entpuppt sich als ausufernde Achtminutenorgie die mich phasenweise an experimentielle, psychedelisch rockende LAKE OF TEARS erinnert, dabei gelingt JEX THOTH das Kunststück, die eigene Arbeitsweise beizubehalten, ohne das es wie eine Kopie der stilistisch ähnlich Psychedlisch-schwerblütigen auf dem Düsterrock-Sektor schon lange Kult-Status genießenden Schweden klingt. Die herrlich elegische Grabeshymne „The Four of Us“ lässt endlich wieder den Doomrockfaktor von der Leine. Mit „Psyar“ wurde noch eine gewaltig unter die Haut gehend klagende Psychedelic-Rockeruption als I-Tüpfelchen ans Ende gepackt. Insgesamt ist „Blood Moon Rise“ sehr eingängig, um vieles direkter auf den Punkt kommend ausgefallen; Abwechslungsreichtum und Vielfalt inklusive. Neun berauschende Songs mit fließenden Melodien, die in Form spirituell zeitloser Trips in eine völlig eigene, außergewöhnlich bizarre Welt gefühlsintensiv die Seele streichelnder Kreuzwege führen. Zeit, den Stab zu nehmen, auf Wanderschaft zu gehen, aber nicht ohne erforderliche Tasse Tee...
Fazit: Feines Edeljuwel, das seinen Platz in meiner Jahres Top 10-Liste so gut wie sicher hat!