KALMAH - Seventh Swamphony
VÖ: 14.06.2013
(Spinefarm Records)
Homepage:
www.kalmah.com
Ein kurioser Titel mit coolem Wortspiel lenkt meinen Blick auf das siebte KALMAH-Langeisen. Obwohl sie häufig fälschlicherweise schnell als CHILDREN OF BODOM-Kopie abgetan werden, wissen die finnischen Landsleute ihrer finnischen Landsleute haargenau wie's funktioniert und vor allem, was sie ihrer Hörerschaft anbieten. Rasend schnelle Gitarren, hochmelodische Frickelparts, tiefstimmiges Gegrowl, und Gitarrenduelle, gegen die das Keyboard trotz starker Hintergrund präsenz oft nie allzu sehr anstinkt, es sei denn dem Tasteninstrument wird eigens zu diesem Zwecke freier Lauf gelassen, was auf Seventh Swamphony zwischenzeitlich auch schon mal vorkommt und mindestens anderthalb Klassen tieferer gelegter Growlstil als bei ihren Landsleuten hinsichtlich des Gesangs machen den Unterschied recht deutlich, zumal bei CHILDREN OF BODOM heute wesentlich deutlicher grundlegende Thrash-Einflüsse verarbeiten, die von reduzierteren, dafür effektiv abgefeuerten Melodic-Deathmetalanteilen ergänzt werden, herauszuhören sind, während bei KALMAH sehr viel Wert auf melodische Grooves in Verbindung zu knallhart hyperschnell gezockten Blastbeatattacken wobei sich der entscheidende Unterschied offenbart - eine fette Brise old school-Deathmetal (!!!) gelegt wird. Nummern wie der Titeltrack „Seventh Swamphony“, „Pikemaster“ und „Windlake Tale“ funktionieren vortrefflich, harmonische und heroische Keyboardspielereien fügen sich nahtlos ins Bandgefüge ein, was der Gitarrenfraktion gewaltig Spielraum und somit Abwechslungsreichtum ermöglicht, wodurch sich das unvorhersehbare Spannungselement der nicht mit Überraschungen geizenden Finnen zusätzlich erhöht, sobald die Saitenfraktion kräftig rein dreschend Vollgas gibt, werden keine Gefangenen mehr gemacht! Das sieben Minuten, phasenweise an frühe, noch schwer im Folk-DEATH METAL verwurzelte AMORPHIS, die auf ENSIFERUM zu deren Anfangsphase treffen, gemahnende) Sahnehäubchen „Hollo“ stellt eine solche dar, ebenso der ungewöhnlich tempogedrosselte Ausklang „The Trapper“. KALMAH gehören zu der Handvoll Bands, denen es immer gelingt, sich neu zu erfinden, ohne das ein Album so wie das nächste klingt. KALMAH ganz wie gehabt. Gewohnt hervorragende Qualität mit starkem Wiedererkennungswert, vom verschrobenen Fünfer um Sänger/Gitarrist Pekka Kokko. Yesss, (und die geballte Faust hinterher!) Eine dicke 8,5 von 10 auf meiner Skala dürfte für die „Seventh Swamphony“ Lohn genug sein. - Saubere Maßarbeit aus dem Land der 1000 Seen!