ARTAIUS - The Fifths Season
VÖ: bereits erschienen
(Moonlight Records)
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Folk-Metal aus Italien ist momentan schwer im Kommen. Standardübliche Ware serviert das Sechstett allerdings nicht. Siebziger Progrock Klänge mit handgemachter traditionell keltischer Musik, Folkrhythmen und Viking/PaganMetall kombiniert, wodurch sich eine ungewöhnliche Mixtur ergibt, die von wunderschön betörendem Frauenklargesang, ausgefüllt wird, im Gegensatz zum recht durchschnittlichen Gegrunze, das zwar einen Kontrast bildet, allerdings nichtssagend im Sand verläuft. Ob es moderner Keyboard-klänge, die in den Modern/Symphonic-Rock-Bereich gehen, bedurft hätte, sei auch dahingestellt. Fakt ist, nichts gegen Mischmaschsounds, die Modernen Klänge und Progressiven Parts mit denen versucht wird, den Spannungsbogen jederzeit aufrechtzuerhalten beißen sich ganz extrem schwer mit der traditionell keltischen Musik, deren Spirit sie rauben, womit dieses Unterfangen lediglich wenn überhaupt nur teilweise gelingt. Für atmosphärische Bombastparts haben die sechs ein feines Händchen, an Vielfalt mangelt es „The Fifths Season“ ebenso wenig, allerdings wäre ein ganz starkes Zurückfahren der wirklich nervtötenden 90erProgexperimente wünschenswert. „Through the Gates of Time“ gefällt durch eingängiges Riffing und wesentlich besser verständlichen Growlgesang, der sich mit barockambient-Klängen begleitet von klarem Frauengesang duelliert. Insgesamt kein wirklich schlechtes Album, stellenweise noch ein wenig überfrachtet, etwas mehr Struktur und es könnte nächste Mal in höhere Bewertungsbereiche gehen. Inhaltlich wirken die Songs an einigen Stellen krampfhaft zusammengeschustert, was den lockeren Drive den die rockigen Parts mit einbringen zerstört und dem Rezensenten statt Aha-Erlebnis lediglich ein dickes Fragezeichen auf die Stirn meiselt. Für die trotz einiger ausgefallener Ideen insgesamt recht unausgeglichene Choose gebe ich vorsichtshalber 6 von 10, da dieses interessante Stück Musik bei allem handwerklichen Können, das man diesem begabten Sechstett zusprechen muss und genügend Vielfalt eines roten Fadens bedurft hätte; ansonsten wirklich erfrischend, was die Damen und Herren aus Italien hier auffahren. Etwas weniger stimmungsdämpfende Progpassagen an den Stellen, wo es gilt, das Spannungslevel auszubauen oder zumindest länger zu halten, dann könnte nächstes mal durchaus mehr daraus werden. Gute Ansätze sind in jedem Fall vorhanden, so hinter lässt dieses aufwendig arrangierte mit zuviel Stilen überladene Teil sehr zwiespältigen Eindruck.