THE COFFEEN – You must be Certain of The Coffeen
VÖ: bereits erschienen
(Moonlight Records)
Homepage:
www.facebook.com/thecoffeen
Eine Kaffeekanne im Sarg? Wie ausgefallen. Was kommt als nächstes? Zombies for Breakfast? Aber klar, Zombies zum Frühstück! THE COFFEEN machen es mir mit ihrem Post-Grunge alles andere als leicht. Von reinem Post-Grunge kann beim Sechstrackling der seit 2006 bestehenden Band kaum die Rede sein. Eine auf der CD-Rückseite als 3-D-Hologramm abgebildete Kaffeekanne bietet noch einen optischen Eye-Catcher. Die herrlich verdreht witzigen Titel zeugen ebenso davon, das sich das aus drei Italienern (mit Wohnsitz Hamburg) bestehende Team ersichtlich Mühe für gegeben hat. Zu hören gibt’s knapp über eine halbe Stunde äußerst kreativen, einfallsreich durch dachten Stonerhardrock, der mit zunehmender Spieldauer fesselt. „Fistfuckin' Rising“ erinnert mit saustark locker aus dem Ärmel geschüttelter Grooveline an eine Mischung aus MARILYN MANSON trifft SOFT CELL zu „Tainted Love“-Zeiten und DANZIG. Neben dem unüberhörbaren Postgesang, der sich klinisch gesprochener Weise äußert, bleibt das Trio erstaunlich oft bei rollend schweren Riffs hängen. Gut so! „Satan is Pop“ outet sich als abgedreht schräg kombinierte Hardcore-, Thrash und Rock n'Roll-gemachte Verarsche - auf's Blackmetal-Genre gemünzt. „Zombies Bar“ beginnt verträumt, zunächst an DANZIG/FRONT 242 erinnernd, sich dazu in starken (Coffeen)-Rausch steigernd und schräge COAL CHAMBER -Bereiche driftend, auf die bandeigene Hymne „The Coffeen“ wird ebenso wenig verzichtet. „When the Telephone doesn't Ringing“ gibt sich als unterkühltes Gruselstück im Tarantino pocketformat mit Vampirthematik. Darauf erhebe ich eine Tasse hellbrauner, gut gemahlener Bohnenbrühe. Festzuhalten bleibt, das bei aller Klasse reichlich durchgeknallte Ding rockt! Ja nee, is' klar: wer mit Vorliebe Zombies zum Frühstück einnimmt, frisst sicher gern auch Satanisten, Exorzisten, Weltuntergangspropheten, Geisterjäger oder Vampire gebacken und mit Salz...