BLACKMORE'S NIGHT - Dancer And The Moon
VÖ:
14.06.2013
(Frontiers Records)
Homepage:
www.blackmoresnight.de
Ein bewährtes Rezept funktioniert immer, bei BLACKMORE'S NIGHT unter Garantie auf jeden Fall. An der gediegenen Mischung feinfühliger Melodien unter nächtlichem Vollmondhimmel hat sich nichts geändert, dennoch hat sich auch bei BLACKMORE'S NIGHT so einiges getan. Aufgestockt um drei Mitstreiter dominiert noch immer die Mischung zuckersüßer Mittelalter/Minne -Melodien, sehnsuchtsvoller Träume, alter Bräuche und berührender Emotionen. Allerdings besaßen so geniale Vorgänger wie der untopbare Erstling „Shadow of the Moon“, der gute Zweitling „Under a Violet Moon“ sowie das phantastische „The Village Laterne“-Album neben aller Melancholie etwas mehr Leidenschaft und Intensität, während „The Dancer and the Moon“ überwiegend schwerblütig sanft das Herz berührende Klangfacetten verteilt, sich mehr auf klassische Tänze ergeht. Gut, das dem Hauptteil noch vier weitere Songs hinzugefügt wurden, die alle das geliebte BLACKMORE'S NIGHT-Flair transportieren. „Somewhere's Over the Sea“ wurde in zweifacher Variante drauf gepackt, zunächst als emotional düster romantisch die Seele berührende Version, der nächst folgende Part „The Moon is Shining“ beginnt etwas unorthodox, mit künstlichen wie am PC-erzeugten (gar nicht recht ins Bild passen wollenden Techno oder House ?-Klängen ) dann wird nach Herzenslust und Melodie handfest gerockt, fesselndes Flair stellt sich ebenso beim Hören ein. Beim wunderschön von der Flöte begleiteten „The Spinner's Tale“ zeigt CANDICE NIGHT ihr gesamtes Können. Das Instrumental „Carry On... Jon“ erscheint in gewohnt melancholisch-romantischem Gewand samt Orgeltönen, so ganz kann Ritchie nicht von seiner DEEP PURPLE Vergangenheit lassen, fester Bestandteil auf jedem BLACKMORE'S NIGHT-Album. Ein „Lady in Black“ -Cover mag als Mittelalterlich im Minnegesangsstil veredeltes Experiment für eine Formation vom Kaliber BLACKMORE'S NIGHT in Ordnung gehen, versprüht jedoch trotz Flöte, kräftigen Chören, zwischenzeitlicher Rockkomponente und CANDICE NIGHT'S Zauberstimme die sich teils ungewohnt schwertut, kaum wirklich auch nur annähernd soviel Intensität wie das unschlagbare (selbst in Akkustikvariante) um Längen mitreissendere URIAH HEEP-ORIGINAL! Ein sehr nachdenkliches Album, das eher durch Gediegenheit und Reife denn Frische überzeugt. Stellenweise fehlt etwas der Pep, der nach vorn gehende Drive in Verbindung zum schwer unter die Haut gehenden Flair magischer Klangvariationen, das auf oben aufgeführten Werken zur Genüge vorhanden ist, auf The Dancer and the Moon; an Timbre und Ausdruckskraft hat die Musik von BLACKMORE'S NIGHT nach wie vor nichts verloren, auch wenn sich zeitweise das Gefühl breitmacht, das sich das festgefahrene Prinzip im Laufe der Zeit ein wenig verschliss, so bleibt letztens doch immer die Gewissheit darüber, das BLACKMORE'S NIGHT ihrem einzigartigen Stil treu geblieben sind. Unabhängig davon haben RITCHIE BLACKMORE und CANDICE NIGHT einschließlich Mitstreiter ihrem anvisierten Fanklientel erneut ein lecker zusammen gebrautes
Elixier Mittelalterlicher Folksongs kredenzt, die sich problemlos zum Seele baumeln lassen eignen.