BLACK BULL - Rock All Night




VÖ: 14.06.213
(SAOL)

Homepage:
http://www.blackbullrock.com/start.php

Es gibt Genrestile, die sämtlichen Trends entgegen einfach unkaputtbar sind. Zu diesen Stilkategorien gehört zweifellos der klassische Hardrock, der jedes Jahr zahlreiche Bands hervorbringt. BLACK BULL heißt die Band hinter Rock All Night. Ein Debüt, das durch catchy Melodien, lockere Grooveriffs und ausdrucksstarken Gesang versuchen will, Akzente zu setzen. Bei Nummern vom Typus „Newport Boulevard“, „Dirty Game“, „Rock All Night“ oder „Seven Seas Apart“ treten sowohl die Vorzüge als auch die Nachteile von Rock All Night umso deutlicher in den Vordergrund. Beware of the Bull! steht großmächtig als Warnung im Innenteil der CD-Hülle, doch statt die Hörner zu zeigen, wird der Bulle verstärkt ausgebremst! Die große Ausgeglichenheit von BLACK BULL ist zugleich das größtes Manko des Quartetts. Verhältnismäßig oft ins Heroische driftend Spannung aufbauende, diese nehmend statt erzeugende Parts rauben den erdig nach vorn gehenden Rockstrukturen stellenweise schwer den Kick. Trotz unverkennbarem Erfahrungsschatz der Band, die ihre Instrumente beherrscht, ist es der stets gleichbleibende Routinefaktor des Vierers, wodurch verhindert wird, das mich die Tonkonserve mitreißt, statt mir im Laufe der Rotationsdauer mehrfach nur ein müdes Gähnen zu entlocken. Zeitweise mangelt es dem zumindest an mancher Stelle gekünstelt wirkenden Inhalt an Ideen, um die Stücke wohltuend aus dem Sumpf der breiten Masse herauszuheben. Fronterin Luci 's im Vergleich mit vielen Genrekolleginnen ungewöhnlich hell gefärbt variables Stimmorgan hält zumindest einer (softeren) Variante zu GUANO APES Sandra Nasic problemfrei stand. Die glasklar druckvolle Produktion, ein hübsches, ins Auge fallendes Coverartwork, und serien- weise Ohrwurmlastige Songstrukturen gehören zu den Vorzügen des Silberlings, von dessen Inhalt sich bevorzugt die Melodic-Hardrockfraktion angesprochen fühlen könnte. Bezeichnender maßen verursacht ausgerechnet die vom Piano begleitete „Rape me Back“-Zweitversion den häufig vermissten Gänsehautfaktor. Bedauerlich, das dem Album leider trotz seiner Vorzüge vielfach noch der entscheidende Kick fehlt, weil der Inhalt des Elftrackers nur zum Teil erfüllt, was das hübsch gestaltete Coverartwork so ungemein verlockend wie kaum ein anderes verspricht, wodurch eine höhere Bewertung verhindert wird, denn hier wäre durchaus viel mehr drin gewesen. Produktions- und Aufmachungstechnisch gesehen, stimmt bei Rock All Night einfach alles,

wenn nur die Musik durchschlagskräftiger mit mehr Bullenpower serviert, greifen würde... so bleiben statt einer höheren Bewertung allenthalben respektable 6,5 von 10 Punkten übrig. Schade!

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