DIAMOND LIL - Diamond Lil




VÖ: 28.06.2013
(High Roller Records)

Homepage:
www.facebook.com/diamondlilrock

Mit dem selbst betitelten Debüt von DIAMOND LIL wurde ein lange vergessen geglaubtes Relikt der Vergangenheit grauer N.W.O.B.H.M.-Vorzeit wieder neu ausgegraben, jener Epoche als es zwar vereinzelte Vorreiter, aber noch keine so stark gefestigte Szene gab, wie dies zwei, drei Jahre später 1980/81 der Fall sein sollte als die N.W.O.B.H.M. regelrecht explodierte! 1975 gegründet, zunächst als Coveract von 70er-Größen des Formats WISHBONE ASH, THE PIRATES und THIN LIZZY beginnend, sich durch zahlreiches Auftreten schnell einen guten Ruf in der englischen Pubszene erspielend, gelangen DIAMOND LIL auf ihrem 1978 tatsächlich erschienenen Debüt elf packende Kompositionen eigenen Stils mit Wiederkennungswert. Im Infoblättchen ist laut Bandboss Harry Spooner von Klassifizierungen wie Doom, Punk und Heavy Metal die Rede, - kein Wunder, dass der ungewöhnliche Stil von DIAMOND LIL derart fragwürdige Beschreibungen mit sich bringt, die mir stets ein kräftiges Lachen entlocken. Faktisch nichts davon trifft zu! Die Band aus Braintree (einem Dorf in Essex) war schwierig einzuschätzen, spielte kaum etwas anderes als extrem urig dargebotenen End60er/Früh 70er Rhythm and Beat orientierten Blues Rock n' Roll mit wie für die damalige Zeit oft üblich leichtem Okkultflair, Elementen der Hippiebewegung und weiblichem Gesang, - (zahlreiche Retro/Okkultrockformationen heutiger Tage wandeln auf dem selben Pfad) - dessen Inhalt zuerst entfernt an eine SUZI QUATRO-Schwestervariante, vermengt mit dem Stil von Proto-Okkultrockacts Marke ARTHUR BROWN, COVEN, BLACK WIDOW, klassischem LED ZEPPELIN/BLUE ÖYSTER CULT/THE WHO-Anstrich, kurzfristig immer mal umso prägnanter aufblitzendem Südstaatenrockgitarrendrive á lá LYNYRD SKYNYRD (!) galoppierende Bassparts offenbaren deutlich erkennbar NAZARETH-Schlagseite, während TEN YEARS AFTER- sowie JIMI HENDRIX-Phrasierung ebenso hervorsticht, verbunden mit einem kräftigen Schuß C. C. R. und anderer Hippiekapellen erinnernd. Außergewöhnlich interessant schräge Mischung, welche durch das hochgradig innovativ versierte Gitarrenspiel Harry Spooners und Lorna Oakley's kritisch tönenden Klargesang dank beständig vorhandenen Kauzfaktor ihre unverwechselbare Stilnote besitzt. Abkupfern unmöglich! Nostalgiker, Hippies, Rock-, Kraut- , Hardrockfans werden an dieser Fundgrube Gefallen finden. - Wundervoll innovativ erlesenes Juwel mit echtem Seltenheitswert!