RISING STORM - Tempest




VÖ: 05.07.2013
(SAOL)

Homepage:
www.facebook.com/pages/Rising-Storm-Official/167983663232772

Tony Schumacher war ein bekannter in der Nationalmannschaft, lange für den 1. FC Köln in der 1. Bundesliga kickender Fußballtorwart in Deutschland, doch der ist hier definitiv nicht gemeint. Besagter Herr bedient die Gitarre beim schwedischen Powerprogquartett RISING STORM, der nach einer seit 2010 in Umlauf befindlichen Vier-Track EP („Initium“), auf dem vorliegenden Dreizehn tracks umfassenden „Tempest“ getauften Silbereisen sein Full-Length-Longplaydebüt gibt. Allein der wunderschön heroische von zeitlosem Akustikgitarrenspiel geleitete Anfang des eröffnenden Titeltracks „Tempest“ erinnert stark an die Proggressive Götter FATES WARNING zur seeligen Awaken the Guardian-Phase. Melodic Heavy-, Powermetal, Prog- und Thrashanteile werden munter kombiniert. Sänger Karl Bornmann reicht zwar nicht an Warrel Dane oder Oddleif Stenslund heran, liegt allerdings dank seines immensen Variabilitätsreichtums (vom nachdenklich melancholischen Klargesang bis leisem Sprechgesang, kraftvoll mittlerem Gesang, klar akzentuierten Hochtongesangsleitern bis ruppigen Thrash-Shouting ist unglaublich viel geboten) auch nicht sooo weit drunter, das man sagen könnte sein Gesang wäre eine schwache Kopie dieser unanfechtbaren Genregrößen. Eben genau das rau tönende Organ ist für diese Art von Fusionsmetal prima geeignet. Statt immer gleich zu klingen, sorgen knackig rockende Grooveriffs oder ein überraschend atmosphärisch greifender Melodiebogen oder abrupte Tempowechsel für Auflockerung, in schwerem Kontrast zu progressive sperrigen Passagen stehend. In Verbindung zu dem Fakt, das die Band gern mal kräftig das Tempo bis zum Anschlag forciert, spricht auch dafür, das RISING STORM nicht einfach nur auf der Stelle treten, wie es viele Acts im Progressivebereich tun, wenn ihnen vor lauter Verspieltheit nichts mehr einfällt oder sämtlicher Ideenreichtum komplett ausgeht. Dafür sorgt auch verstärkter Einsatz der Akustik-Gitarre in Verbindung zu mystischen beinahe heroischen Düstermelancholic-Stellen, - „The Eagle“ verstreut pure Gänsehaut! RISING STORM zeigen auf ihrem Debüt,das man auch mit einfachen Mitteln ohne überbordend viel Ballast in effektiver Dosierung eine Menge zu Wege bringen kann. Den vier Schweden ist dieses Unterfangen ausgezeichnet gelungen. Das Endresultat spricht für sich, sein Inhalt spricht das bunte Heavy Metalfanspektrum zwischen klassischem Heavy Metal, Power, Progressive und Bay Area-Thrash problemlos an. Gerade wenn die Kompassnadel in den Thrashsektor ausschlägt, kommt schnell der Gedanke an Oldshool Bay Area-Thrash in den Sinn, gesanglich tendiert Sänger/Bassist Karl Bornmann leicht in Richtung Chuck Billy (TESTAMENT) oder Phil Anselmo zu frühen PANTERA-Zeiten, was dem Silberteller eine weitere angenehm in Erinnerung bleibende Spezialnote verleiht. Allein das hohe Maß Abwechslungsreichtum sowie häufige Stimmungs-, Rhythmus und Stilwechsel machen Tempest für Progfans zum außergewöhnlichen Hörerlebnis

Fazit: Gelungenes Album, dem ein sich wohltuend abhebender Touch Eigenständigkeit innewohnt.

Gute 8 Punkte von 10 sind Lohn dafür und gerechterweise nicht zu hoch gegriffen.

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