LONEWOLF - The Fourth And Final Horseman




VÖ: 05.07.2013
(Napalm Records)

Homepage:
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„The Fourth And Final Horseman“ lautet der Titel des neuen LONEWOLF Silberdeckels, der mich gleich vom ersten Takt fesselt, wie lange kein klassisches Heavy Metal-Tonträgerprodukt mehr. Gitarrentechnisch ist bei LONEWOLF gewohntermaßen alles im grünen Bereich, das auch wertvolles Oldshool-Teutonenstahlkulturgut will heißen: RUNNING WILD, GRAVE DIGGER oder FAITHFUL BREATH an LONEWOLF nicht spurlos vorbei gegangen ist, eröffnet sich mir gleich binnen der ersten fünf Minuten. Am erfreulicherweise im krassen Gegensatz zur oft Genreüblichen Hochtonvokalakrobatik stehend leicht rau-kehligen Gesang Jens Börners, der prächtig zur Musik passt, werden sich so manche Gemüter spalten. Unabhängig davon verstehen es LONEWOLF, auf ihrem immerhin sechsten Longplayer geschickt kernige Riffs, fließende Melodien, Härte, feinfühlige Atmosphäre aufgelockert mit entsprechendem Bombast, mitreißende Grooves, und Hymnenhaftes Flair zauberhaft griffige Melodien und zum Mitsingen einladende Refrains mit Gänsehautfaktor zehn, die schon beim ersten Hördurchlauf im Ohr hängenbleiben, nach traditioneller Heavy Metalbraukunst zu einem stimmigen Ganzen zu vermischen. Führt euch stampfende Midtempogroovehämmer und fließend zügig flotte Melodic-Powermetal Kracher-Hymnen wie „The Poison of Mankind“, „Time for War“ „Dragonriders“ oder „Guardian Angel“ zu Gemüte. - Erlebt, wie euch Jens Börners' kraftvoll rau, bär beissig warmherzig fast in Manier eines wachechten Piratenkapitäns prophetisch tönendes Organ, der irgendwo in der Seeräuberkneipe am (von Bier- und Weingefüllten Trinkbechern gesäumten) Tisch sitzend seiner um ihn herum versammelten Mannschaft Geschichten vergangener Kaperfahrten erzählt, während sie gebannt bei gedämpftem Kerzenlicht den Worten des gestandenen Seebären lauscht, mit traumwandlerischer Sicherheit durch eine verwegene Abenteuerreise führt, die euch Sturzbäche wohligen Schauers über den Rücken laufen lässt! 50 Minuten, ganz großes Piratenkino zum Headbangen, Mitklatschen und -gröhlen, in eine gefährlich wilde, keineswegs immer so frohlockend romantisch verklärt wie in zahl reichen Abenteuerfilmen oder Büchern oft beschrieben verlaufende Zeitepoche führend, mit Gänsehautfaktor zehn! Druckvolle Powerriffs, Tolle Gitarrenharmonien, feinfühlige Melodiebögen, catchy Refrains, galoppierende Bassläufe, zackige Grooves, knackiger Powerspeed, der auch Kanten offenbart, verleihen der Deutsch-Französischen Powermetalband LONEWOLF zudem echtes Undergroundflair, - Bombast-Edelstahl von derartiger Qualität wünschte man sich öfter! „The Fourth and Final Horseman“ löst etwas bei mir aus, das tausenden stets nach ein und dem selben Grundschema mit Zugeständnissen ans Bandlabel aalglatt schleimig produzierter einzig auf kommerziellen Erfolg schielenden Tonträgern komplett abhanden gekommen ist: Gefühle!

Auf diesem cremigen Konzeptalbum stimmt alles. Hoffentlich fangen gewisse europaweit bekannte Groß-Heavy Metal-Szenemagazine endlich an zu schnallen, was Phase ist, statt bis zur Ermüdung langweilend seelenlose HAMMERFALL-, GAMMA RAY-, HELLOWEEN, EDGUY-, ICED EARTH-Klone in den Himmel zu loben, deren überflüssige Produktmasse den traditionellen Heavy Metal-Sektor einer gigantischen Welle gleich überflutet, während LONEWOLF lediglich mit vier Sätzen Standardfloskeljargon abgekanzelt werden. - Wahre Ehre gebührt nur denen, die sie verdienen! LONEWOLF gehören prinzipiell zu diesem erlauchten Kreis, - Punkt, aus, Ende!

Fazit: Klassischer Heavy Metal mit hohem Wiedererkennungswert und reichlich Suchtpotential.

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