THE GRAVIATORS - Motherload


03 thegraviators

VÖ: 28.03.2014
(Napalm Records)

Style: Doom / Stoner Metal

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The Graviators

Blieb mir noch das „Evil Deeds“ getaufte Debüt der Schweden THE GRAVIATORS in reichlich guter Erinnerung, wird nun mit Motherload, so der Titel des aktuell veröffentlichten Werks kräftig nachgelegt. Entgegen des Vorgängers rollen Stoner/ProtoDoom-Grooves rhythmisch und fließender denn je zuvor. Schon der fast abnorm groovende, mit schönen Brücken versehne, zeitweilig ins heroische tendierende Groovehammer „Leifes Last Breath – Dance of the Valkyries“ zeigt die Entwicklung einer Band, deren Grundsubstanz sich keineswegs geändert hat: BLACK SABBATH, URIAH HEEP, ELECTRIC WIZARD, PENTAGRAM, WITCHCRAFT - herrlich, wie das Quartett aus diesem logischerweise noch um einiges erweiterbaren Spektrum seinen eigenen Sound kredenzt. „Narrow Mindet Bastards“ bewegt sich schwer in Schlagrichtung BLACK SABBATH, Niclas Sjöberg's Vocals gehen unter die Haut, - die Gitarren erzeugen rollende Grooves mit Suchtfaktor vom Feinsten. Das ist Hardrock wie er sein muss: natürlich, robust und jederzeit immer nahe an der Basis. Allein das wunderschön gestaltete Frontcover sorgt für einen Blickfang erster Sahne. Dort, wo der gefeierte Vorgänger „Evil Deeds“ endete, knüpfen THE GRAVIATORS nahtlos an. „Tigress of Sibiria“ ist eine auf den in Kanada produzierten Sexploitation-Film „Ilsa, die Tigerin von Sibirien“ von Jean Lafleur, ein aus dem Jahre 1977 gemünztes nicht jugendfreies Epos, mit keineswegs unumstrittenen Hintergrund, auf dessen Inhalt an dieser Stelle nicht weiter einzugehen ist. Den erwähnten Film zu beurteilen mag anderen überlassen sein, deshalb zurück zur Musik:

„Motherload“ gerät nie in Gefahr, sich all zu sehr viel in psychedelischen Spielereien zu verzetteln, wenn gleich „Lost Lord“ eine sehr feinfühlige, von psychedelischer Grundkomponente geprägten Hintergrund erzeugt, wobei es gelingt, einer ungeheure Akkordvielfalt auf der Gitarre freien Lauf zu lassen. Schlichtweg einfach nur Schweinegeil, was die Schweden bezüglich dieser exzessiv ausgelebten Klangorgie an intensiver Tiefenatmosphäre fahren. Mit „Eagles Rising“ und „Druid's Ritual“ wird’s am Ende noch ein bisschen zu gleichbleibend langatmig, - rein qualitativ gibt’s an dem Silberling definitiv nichts zu rütteln. Motherload ist ein explosiver auf 76 Minuten gestreckter Doom-Cocktail mit unverkennbarem 70er-Jahre Hardrockeinfluß, der beständig an seinen Wurzeln fest hält. 8 von 10 Punkten gehen dem zu folge für ein starkes Nachfolgewerk völlig in Ordnung.