PORTRAIT - Crossroads


04 portrait

VÖ: 25.04.2014
(Metal Blade Records)

Style: Heavy Metal

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Portrait

Ein verträumt mystisches Intro („Libration“) führt sogleich kribbelnde Spannung erzeugendes Atmosphärelevel verbreitend, in den Silberling ein, das erste schwere Riff und der charismatische Gesang von Per Lingstedt wecken sofort unverkennbaren KING DIAMOND/MERCYFUL FATE-Spirit. Dieser Haupteinfluss gehört wie gehabt zur Band. Nein, das würden PORTRAIT auch gar nicht leugnen. Im Vergleich zu ihren auf dem letzten Album einen ziemlich extremen Stilwechsel vollziehenden Landsleuten IN SOLITUDE sind PORTRAIT ihrer bisherigen Linie treu geblieben. Verschachteltere IRON MAIDEN-Songstrukturen und Siebziger Jahre geprägte JUDAS PRIEST-Anfänge und OMEN/RIOT-Bestandteile kreuzen sich wie zahlreich andere, neu hinzugekommene Strukturen auf „Crossroads“. Erneut ist dem Schwedenfünfer ein wunderschön griffiger Output gelungen, in dem alles fließend ineinander übergeht. Zunächst noch schleppend beginnend, reift das Werk mit jeder gespielten Silbe. Nummern wie „Black Easter“, „Ageless Rites“ oder „Our Roads must never Cross“ gehören zu den weniger eingängigen, dafür zum weitaus verspielteren Material der Wasa-Crew. Eingängigkeit wird beim superben Anfangsdreier „At the Ghost Gate“, „We were Not alone“ und „In Time“ großgeschrieben. Vom unübertrefflichen Neunminutenhammer „Lily“ abgerundet, dreht sich ein Silberling im Playerschacht, der Top-Chancen hat, in der Pollabrechnung für das Heavy Metal-Album des Jahres ganz weit vorn zu landen. Inwieweit dies jedoch zutrifft, entscheiden allein die Fans. Am Inhalt des Siebentrackers (einschließlich Intro) gibt’s überhaupt nicht viel zu rütteln. Die klassische Heavy Metalfancommunity kann sich über ein weiteres äußerst gelungenes Werk freuen, das mühelos 9,25 von 10 Punkten auf der Bewertungsskala erklimmt.