U.D.O. - Steelhammer - Live From Moscow
VÖ: 23.05.2014
(AFM Records)
Style: Heavy Metal
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U..D.O.
Seit der Russian Roulette-Tour mit ACCEPT auf gleichnamiger LP aus dem Jahre 1986 ist der Name Udo Dirkschneider in Russland ein Begriff. Die mittlerweile fünfte LiveCD-Präsentation unterscheidet sich nahezu standesgemäß wie so oft stark von allen anderen Livemitschnitten. Udo präsentiert sich mit seiner Mannschaft in ausgezeichneter Form. Das Reibeisenorgan des als „German Tank“ aufgrund seines Tarnanzugs in früheren Zeiten bekannten Masterminds röhrt nach wie vor mit immenser Urgewalt, die Gitarrenfraktion entwickelt ausreichend Druck und am Schlagzeugsound gibt’s auch so gut wie nichts auszusetzen. Ernüchterung macht sich indessen spätestens bei der Songauswahl breit. So durchwachsen ist die Mischung aus neuem Material jüngerer Veröffentlichungen, (wobei der Hauptschwerpunkt bestehend aus insgesamt sieben Tracks auf den aktuellen Longplayer „Steelhammer“ gelegt wurde), U.D.O.-Gassenhauern und bewährten ACCEPT-Klassikern der Vergangenheit ausgefallen, womit die Sonnauswahl nur bedingt Freude bereitet. Abwechslung? Fehlanzeige. Unverständlich, das ausgerechnet das geniale „Mastercutor“-Album weitgehend ignoriert wird. Immerhin fanden die Antikriegshommage „They Want War“ und die geniale Melodicgroovehymne „In the Darkness“ vom superben Erstling Animal House Aufnahme in die Setlist, während sich auf CD 2 mit „ „Mean Machine“, „Timebomb“ „Go Back To Hell“ oder „Holy“ auch einige wirklich starke Songs aus der Anfangsphase von U.D.O. befinden. ACCEPT und U.D.O.-Fans werden das Ding zwiespältig betrachten. Das neue Bandline-up kann es auf dem Livesektor soviel zeigt diese aufnahmetechnisch empfehlenswerte Dokumentation durchaus locker mit dem vorherigen aufnehmen, ohne dabei an Klasse und Qualität einzubüßen. Für Die-Hard U.D.O.-Fans ist das Album schon deshalb zwingendes Muss, Allessammler können ebenfalls blind zugreifen. Alle anderen, die meinen, das U.D.O. in jüngerer Vergangenheit zu viele Livemitschnitte auf den Mark werfen, werden das Ding als nicht zwingend erforderlich erachten. Aufnahmetechnisch gibt’s an der Doppel-CD so gut wie nichts zu rütteln. Das Paket ist sowohl in der Normalausführung wie auch der Luxusvariante mit DVD-Video erhältlich. Ein weiterer Fall, bei dem der Fan die schwierige Qual der Wahl hat. Den ACCEPT-Klassiker „Metal Heart“ gleich in zwei Varianten aufzunehmen, war schlicht überflüssig. Den Platz hätte man lieber für ein besonders rares Schmankerl aufheben können. Alles in allem qualitativ ok, bezogen auf die Songauswahl reichlich strittig, zumal auch noch extrem durchwachsen. Mögen sich U.D.O.-und ACCEPT-Fans die den früheren ACCEPT-Zeiten mit Udo nachtrauern sich dem entsprechend selbst ihr eigenes Urteil über Sinn oder Unsinn einer solchen Livedokumentation bilden, ergo: Keine Bewertung.