ORANGE GOBLIN - Healing Through Fire
VÖ: 26.05.2014
(Candlelight Records)
Style: Stoner Metal
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Orange Goblin
Bereits 2007 erschienen handelt es sich beim 6. Album der Stoner/Doomer ORANGE GOBLIN keineswegs um ein wirklich neues Werk. Anfangs noch in psychedelischen Stoner/Space und Blues rockgefilden herumkreuzend, entwickelten sich ORANGE GOBLIN durch den Ausfall der zweiten Klampfe stärker zum Heavy Metalact mit klassischem Hardrock Stoner/Doomanteil, wobei die Psychedelic- und Spaceelemente zunehmend in den Hintergrund traten, während der Bluesanteil etwas mehr Spielraum bekam. Auch der immer schon latent vorhandene BLACK SABBATH-Anteil trat zunehmend bei ORANGE GOBLIN hervor. Bedingt durch diesen Entwicklungsprozess tendiert die Mucke in Richtung eines Hybriden aus BLACK SABBATH, PENTAGRAM, WITCHFINDER GENERAL, KYUSS und (mit Abstrichen) MONSTER MAGNET ohne deren Spacerockfeeling. Thematisch befasst sich Healing Through Fire mit historisch stattgefundenen Geschehnissen, der großen Pest aus dem Jahr 1665 dem verheerenden Londoner Stadtbrand aus dem Jahr 1666, der einen Teil des Stadtkerns komplett zerstörte und mit verheerender Brachialgewalt wütete. Diesem Untergang folgte das Wunder einer neuen Auferstehung, viele das heutige Antlitz der Stadt London wahrende Bauten sind erst dadurch entstanden. Nach der schrecklichen Brandkatastrophe wurden die Häuser verstärkt aus Stein gebaut und mit Ziegeln überdacht. „“The Ale House Braves“, „Cities of Frost“, „Hot Knives and Open Sores“, „Mortlake“ oder „They Come Back (Harvest of Skulls)“ verbreiten keine frohen Botschaften, sondern beklemmend düstermelancholische Grundstimmung, die sich wie ein roter Faden durch's Gesamtwerk zieht, wobei die Dramaturgie all der traurigen Ereignisse textlich dargestellt in Gedanken Revue passierend, bizarre Bilder von Chaos, Konfusion Schrecken, Elend und Zerstörung hervorruft. Kein leicht verdauliches Album, das die Nerven des Hörers auf eine harte Probe stellt. Nervenschwach labilen Individuen wird spätestens hiermit dringlichst abgeraten, sich ein derartiges Psychodrama zu Gemüte zu führen.
Die Neuauflage wurde zusätzlich durch zwei Livebonustracks vom gleichnamigen Studiooutput, „The Ballad of Solomon Eagle“ und „They Come Back“ aufgepeppt, um dem Fanklientel die Neuauflage des 2007 in Erstauflage bei Sanctuary Records veröffentlichten Silberdeckels schmackhaft zu machen und eine damit verbundene Kaufentscheidung im Bedarfsfall zu erleichtern. Inwiefern dieses Argument als Kaufgrund ausreicht, muss das Fanklientel selbst entscheiden. Die im druckvoll produzierten Soundgewand abgemischte Neuauflage steht ihrem Vorgänger an Kompaktheit kaum nach,dürfte jedoch für alle, die bereits das Original besitzen, keineswegs zwingend erforderlich sein. Aufgrund genannter Umstände: Ohne Bewertung.