CAPILLA ARDIENTE - Bravery, Truth And The Endless Darkness


06 carpillaardiente

VÖ: 06.06.2014
(High Roller Records)

Style: Epic Doom Metal

Homepage:
Capilla Ardiente

Claudio Botarro (Bass) und Felipe Plaza (Gesang) musizieren in zwei Bands aus der gleichen Sparte und stammen sogar aus dem gleichen Land. Zwischen beiden Bands gibt es auf den ersten Blick betrachtet Ähnlichkeiten, auf den zweiten Blick offenbaren sich kleine aber feine Unterschiede. Während PROCESSION weitaus einfach gestrickter und wesentlich direkter zur Sache gehen, heben sich deren Landsleute CAPILLA ARDIENTE überraschende Ideen für die besonderen Momente auf. Bravery, Truth And The Endless Darkness enthält nicht wenige davon. Hinzu kommt ein immer mal wieder in passenden Augenblicken komplett das Tempo drosselnder Epic-Progfaktor, der mit akustischer Gitarre in Verbindung zu trauer klagend schwermütigem Gesang steht, ehe ganz plötzlich das Tempo ungewohnt rasant angezogen wird. Logischerweise haben Procession zumindest an mancher Stelle ihren Stempel hinterlassen, dennoch riecht und schmeckt die gesamte Pizza nach CAPILLA ARDIENTE, hier hält Frontsänger Felipe die Zügel fest in der Hand, nach dessen Zutaten gekocht wird. Somit ist das Gesamtresultat um einiges vertrackter ausgefallen, was an verstärkten Rhythmus-, Takt und Tempowechseln feststellbar ist, ebenso kommt ein viel schichtigeres Stimmungsspektrum zum Vorschein. Nach dem deutlich das zu erwartende Resultat ankündigenden Intro „Consequence and Consequences“ rollen vorwiegend mittels progressiver Rhythmus-, Takt, und Stimmungswechsel bestechende Epicdoomwalzen über den Kopf des Rezensenten hinweg, die neben hartem, tiefer gelegten Gitarrenriffing auch heftig düster-emotionale zwischen Hoffnung und Verzweiflung pendelnde tief in die Magengrube hauende Stimmungen erzeugen. Eleganter formuliert: Ein Licht sucht seinen Weg in die Freiheit im dichten Vorhang erdrückender Dunkelheit. Songs, denen es weder an Kompaktheit, massiver Dichte, melodischen Strukturen geschweige denn erst recht nicht an ergreifend emotional den Seelenspiegel flutenden Gefühlsausbrüchen mangelt. „Nothing Here For Me“ markiert einen Trauerflor gefühlter Einsamkeit endloser Stille in alles umfassend lange ruhender Ewigkeit.

Satte, häufig schleppende Grooves und theatralischer Gesang bilden das Grundgerüst aller knietief in Melancholie versinkender Songs, wobei das launische Düsterepos „Towards the Midnight Ocean“ für mich das Highlight darstellt. Nach dem stellenweise richtig verträumt schwebend melancholischen Zwischenspiel „Naufragios“ erweist sich „They Who Were Lost and Now are Cursed“ als Hymne für ziellos durch bizarre Albtraumlandschaften voller Trostlosigkeit und Tristesse umherirrende Qual gepeinigte Seelen der Verdammten, dabei wird mit reichlich Leidenschaft am Slo-Mo-Rad gedreht, ehe mit dem zuerst schleppend beginnend, im weiteren Verlauf monstermäßig fett bis zum puren Exitus groovenden Schlußepos „Into Unknown Lands“ kräftig den Gründervätern des Doom, - CANDLEMASS zu Epicus, Doomicus, Metallicus/ Nightfall/Ancient Dreams/Tales of Creation-Zeiten - gehuldigt wird. 9 Punkte von 10 für

ein weiteres Edeldoomprodukt aus Chile. - Epen solcher Schmiedekunst sind eine Offenbarung!

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