OCTOBER FALLS - Kaarna


06 octoberfalls

VÖ: 20.06.2014
(Debemur Morti Productions)

Style: Folk / Ambient / Dark Metal

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October Falls

Betreffs dieses Releases schweift mein Blick in eine Zeit, bevor OCTOBER FALLS als Pagan-FolkBlack-Metal-Band einer breiteren Fanschicht bekannt wurden. Kaarna lautet der allgemein umfassande Titel der 2003er EP „Tuoni“ , die zusammen mit dem 2005er Debüt „Marras“ auf eine CD gepresst und wieder neu veröffentlicht wurde. Naturbezogener Akkustikfolk ist nach wie vor Grundbestandteil bei der Finnencombo um M. Lehto. Vom Schlagzeug wird selten Gebrauch gemacht. Alle sechs Epic-Stücke geben sich ruhig, verträumt, dezent, schwermütig majestätisch, wobei bevorzugt die Akkustikgitarre zum Einsatz kommt. Harte Gitarren fehlen völlig. Hörerschaften, die darauf spekulieren, können spätestens an dieser Stelle das Gebetsbuch zuklappen! Gänzlich ohne Gesang auskommend werden alle sechs Epen teilweise durch extrem lange, fast Überdimensionen erreichende bis zu 36 Minuten effektiven Hörempfindens in Anspruch nehmende Zeiten auf Dauer gesehen zur immens harten mitunter schwierigen Geduldsprobe. Gerade an Silberlingen derartigen Kalibers, die auf ein ganz speziell dafür geeichtes Fanklientel abzielen, spalten sich extrem die Gemüter. Kaarna reiht sich mühelos in die Liste solcher Werke ein, ohne sich in gravierender Weise davon zu unterscheiden. Dezente Chöre, Flöte, Geigen und Pianoklänge, bezaubernd ins Romantische gleitende Melodien und schwerblütig verträumt melancholisch, phasenweise fast unweigerlich Trancezustand erreichend, wird ein tief unter die Haut gehend vom Schleier des Geheimnisvollen umgebenes Atmosphärenspektrum abgedeckt, wie es bei ähnlich gearteten DarkAmbientfolkcombos wie ULVER, VINTERRIKET, EMPYRIUM etc. kaum anders ist. Mutter Natur, die Schöpferin allen Seins, hält mit fallendem Regen, Sturm und Vogelstimmen Einklang ins Geschehen. Transparent sauber produziert, entwickeln sich zunehmend Spannungsbögen, deren Inhalt verstärkt durch finnische Waldlandschaften führen, vollständig in Nebel getauchte Wälder, mystisch, romantisch und düster zugleich. Schönes ruht verborgen hinter dichtem Schleier in Stiller Anmut, wo sich Einsamkeit im Kollektiv von Relativitäten zeigt und dennoch absolut. Sinnliche Ästhetik und Eleganz verbindet sich mit Natur- und Folkspirit zu majestätischen im Reich der Nebelwelt wandelnden Klangsilhouetten, wo geheimnisvoller Naturmystizismus ohne Grenzen allgegenwärtig ist. Solch erhabene, jenseits aller Grenzen stehende Musik zu bewerten, käme schwerem Frevel gleich, deshalb keine Bewertung.