LECHEROUS Gaze - Zeta Reticuli Blues


06 lecherousgaze

VÖ: 20.06.2014
(Tee Pee Records)

Style: Psychodelic Hardrock

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Lecherous Gaze

Was geschieht, wenn MC 5, THE STOOGES, TEN YEARS AFTER, CHUCK BERRY, THE DAMNED die Rotzigkeit von THE RODS und den genialen SEX PISTOLS aufeinander treffen? Heraus kommt ein unglaublich schräg zurecht geschnittener (Proto)Punk n' Roll-Bastard kreiert aus dem Fundus der Spätsechziger und Siebzigerschule. Von AC/DC, BLACK SABBATH oder den RAMONES ist musikalisch so gut wie kaum etwas zu entdecken, wie dem Hörer das vom Label beigefügte Infoblatt weiß zumachen gedenkt, dafür von eingangs erwähnten Acts umso mehr. Die Tatsache, das klassische Rock n'Roll Bands im Klartext: weder MC 5, noch AC/DC, geschweige die RAMONES unter den Begriff „Heavy Metal“ fallen, sollte gerade bei solchen Großkalibern des klassischen Rocksektors hinlänglich zur Genüge bekannt sein!

LECHEROUZ GAZE machen im Endeffekt nichts zwingend neues. Im Gegenteil. Auf dem "Zeta Reticuli Blues" frönt das ausgelassen dynamisch fett rockende US-Quartett aus Oakland 10 x eifrig der Leidenschaft für Psychedelischen Hardrock, dem oft ein kräftiger Schuß Blues anhaftet. Serienweise von Helden der 70er beeinflußt, vermischt sich dieser Stil mit der treibend rohen Energie des Punk getränkter Endsechziger Jam Eruptionen, die zum einen sattes Rockfaible versprühen, zum anderen auch noch extrem oldshoolig tönen, wobei das Quartett kompromisslos die Hebel nach vorn gestellt, Gas gibt. Die wunderschön derb zu krachender Gitarre und knallendem Drumbeat passend rauchige mal heißer krächzend und verrucht-dreckig im Kontrast dazu tiefbauchig rauh brüllende Rockröhre von Shouter Zarian lässt nicht das geringste anbrennen.

Ideale Musik, um sich morgens gleich nach dem Aufstehen mächtig den Hintern versohlen zu lassen. Locker flockige Grooves und räudiges Kick-Ass Flair gibt’s bei LECHEROUZ GAZE zu Hauf, womit wir nun endlich zur Wertung kommen. Hieb- und Stichfeste 7,75 von 10 Punkten für ein amtlich Hintern tretend unverblümt ehrlich vorzugsweise sich an den Grundlagen des Garagen-Rock n' Roll's orientierenden Lehrbeispiels räudigen Schrammelrocks. Leider ist die recht kurzweilige Herrlichkeit nur allzu schnell ehe sie richtig beginnt auch schon wieder vorbei.

- Well Done, Boys!