MIDGE URE - Fragile

Verfasst von Martin Bothmann am .

VÖ: 04.07.14
(Hypertension / Soulfood)

Style: Avantgarde, Elektro Prog-Pop

Homepage:
www.midgeure.co.uk

Kritik:

Das erste Album seit 10 Jahren des ehemaligen Visage, Ultrafox Mitgliedes steuert in eine sehr spacig, melancholische und äußerst verträumte Richtung. Außer „Become“, welches mit seinem doch recht poppigen Rhythmus und sehr dominanten Keyboard Melodieführung ansatzweise zu den Wurzeln des Meisters aus Airplay Tagen führt, ist wenig an radiotauglichen Material vertreten. „Fragile“ ein Album mit Konzept und bewusst sphärischen Einflüssen. Klammert man die beiden Instrumentale „Wire And Wood“, sowie „Bridges“ einmal aus. Diese, vor allem „Wire And Wood“ strotzen nur so vor Ideen und Melodien und erinnern mich teilweise ein wenig an Pink Floid. Pop Prog Rock, der lange braucht, um seinen Weg ins Ohr zu nehmen, dann aber doch einen starken Reiz ausmacht. Die Melodie-Versatzstücke in den Instrumentalen sind so zahlreich, dass man einen roten Faden kaum ausmachen kann und mit immer neuen melancholischen Melodien konfrontiert wird. Selbiges gilt auch für die restlichen Songs. Getragen, sehr ruhig mit minimalem Hintergrundrhythmus aus Schlagzeug und Bass unterlegt, sind es immer wieder meist kurze, prägnante und eingängige Piano oder Synthy-Melodien, die die Höhepunkte der einzelnen Lieder bilden. Wabernde, spacige Key- Teppiche verschmelzen mit Midge´s melancholischen Gesang, der den zarten melancholischen Klangfarben der Stücke deutlich Platz lässt um sich zu entfalten.

Fazit: Vielschichtiges Prog Pop Album, das endlos viele musikalische Einflüsse beinhaltet, mir aber in Gänze ein wenig zu ruhig und melodisch zu ereignislos daher kommt. Ein Album, welches viele Durchläufe braucht, um sich zu entfalten, dabei Melodien mit sich führt, die sich erst langsam, zart und sanft entfalten müssen. Für gestandene Midge Ure Fans vielleicht DAS Knalleralbum schlechthin, für mich als Durchschnittskonsument dieser Musikrichtung ein eher gewöhnungsbedürftiges, zu ruhiges Album aus dem zu wenig heraussticht. 6,5 von 10