DARKEST ERA - Severance


06 darkestera

VÖ: bereits erschienen
(Cruz Del Sur Music)

Style: Heavy / Celtic Folk Metal

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Darkest Era

Nach zwei EP's und einem für's Metal Blade-Label in Eigenregie unter's Volk gebrachten Debüt wurde es für den Fünfer von der „grünen Insel“ endlich Zeit, nachzulegen. Das tut die Crew aus Irland und zwar kräftig! Neben ihren um einiges düstereren Landsleuten PRIMORDIAL sind (mit Ausnahme des Gesangs von Krum) auch MY DYING BRIDE-Sonstrukturen, ebenso gerade bei heroisch melodischer Songstruktur leichte Anteile von SCYCLAD oder ATLANTEAN KODEX erkennbar. Das 70er-Syndrom ist auch an einer begnadeten Combo vom Typ DARKEST ERA nicht vorüber gegangen. THIN LIZZY-Twingitarren und rockige UFO-Parts lassen sich phasenweise vereinzelt ausmachen. Ebenso fließen dramatisch arrangierte Pagananteile bewährter Heidenfolkbands aus der 90er-Epoche (u. a. FALCONER und MITHOTYN) in die Songs mit ein. Fühlbare Hoffnung trifft auf Trauer, wobei ersteres Prinzip deutlich überwiegt. Des Weiteren geben DARKEST ERA literweise klassische 80er-Jahre N.W.O.B.H.M.-Zutaten á lá SATAN und Co. in den Schmelztiegel der musikalischen Läuterung, um ihren zauberhaft dampfend im Kessel das Aroma keltischer Mythen- und Sagenwelt verströmenden Sud zu brauen. Nummern wie der grandiose von Gänsehaut erzeugend heidnischer Folk Melodieführung, charismatischem Gesang, (dem reichlich Leidenschaft und Volumen innewohnt) und elegant fließender Dynamik ausgefüllte Opener „Sorrow's Boundless Realm“ wecken sogleich Lust auf mehr.“Songs of Gods and Men“ folgt von einem gefühlvoll dramatischen Akkustikpart unterlegt, der in heroischem Gesang badend, systematisch Aufmerksamkeit fordernden Drumming und melancholisch ergreifend vorgetragener Pathosheroik steigernd, eine sichere Brücke bildet. Galoppierende Stampfgaloppriffs dürfen ebenso wenig fehlen. Alle weiteren Folgetracks schließen sich dem von erlesen heroischem Pathos gekenn zeichneten Inhalt des Anfangsdoppels nahtlos an. Vocalist Krum verfügt über ein glockenklar helles im Kontrast zu vielen seiner männlichen Kollegen stehendes Organ, fast wie ein Schamane, dessen so unwiderstehlich in den Körper fahrendes Stimmvolumen, das in uns Verborgene Seiten aufwühlt, - Emotionen, Gedanken, Klangfacetten und feinfühlige Nuancen im Inneren zum Vibrieren bringt!

Sämtliche acht Stücke kommen mit einer unverbrauchten Frische von Doomacts wie sie Epic-Doomcombos vom Schlage PROCESSION innewohnen aus dem Lautsprecherdoppel. Obwohl diese Band meilenweit vom Doom entfernt in einem ganz anderen Teich schwimmt, vermag sie durch Tempo herunterschraubend atmosphärische Parts und zuckersüße Melodien dramatische Spannung zu erzeugen, die hoffend mitfiebern lässt, zum träumen animiert und Neugierde weckt.

Starke 9,5 von 10 Punkten sollten all diejenigen aufhorchen lassen, die klassischen Heavy Metal geprägt von reichlich Atmosphäre, traumhaften Melodien, immenser Spannung, Dramatik und Leidenschaft, basierend auf Grundlage keltischer Mythen- und Sagen wie auch der Verfasser dieser Zeilen zu schätzen wissen. Wenn es überhaupt einen Kritikpunkt gibt, dann lediglich den: Dieses Tondokument hätte beim Barte des Propheten bitte wesentlich länger ausfallen dürfen!!!